Erinnerung an Nelson Mandelas Rückkehr ins öffentliche Rampenlicht

Wer in den siebziger oder achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts jung war, der kannte den Namen Nelson Mandela eher nicht.

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Mandela hatte bereits Anfang der sechziger Jahre den zivilen Widerstand gegen das Apartheitsregime in Südafrika mit organisiert. 1965 wurde Mandela zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt. Zwei Jahrzehnte später war das in Europa weitgehend vergessen.

Nun gab es 1984 in Großbritannien eine Musikgruppe, Special AKA, die ein Lied veröffentlichte: Free Nelson Mandela. Der Textschreiber dieses Liedes, Jerry Dammers sagte dazu: „Ich wußte wenig über Mandela, bis ich 1983 ein Anti-Apartheitskonzert in London besuchte.“ Dieses Lied wurde ein Erfolg, nicht nur in Großbritannien, selbst in Südafrika wurde es auf Sportveranstaltungen gespielt. Der politische Gefangene von Robben Island, Südafrika, wurde wieder bekannt.

Weltberühmt wurde er, als 1988 ein Konzert im Londoner Wembley Stadium zu Ehren des politischen Gefangenen Nelson Mandela abgehalten wurde, unter anderem mit Sting, Eric Clapton und den Dire Straits mit einer grandiosen Version von „Brothers in Arms“.

Der nun starke öffentliche Druck auf das Apartheitsregime in Südafrika, möglicherweise verbunden mit der Einschätzung der weißen Minderheitsregierung, daß es so nicht weiter gehen konnte, führte zu Freilassung Mandelas und dem vollen Wahlrecht für alle, oder wie Mandela schon in einem Interview 1961 formuliert hatte: one man one vote.

Mit Mandela übernahm ein Mensch die Präsidentschaft von Südafrika, der schon 1961 aus dem Untergrund gesagt hatte, daß in Südafrika Platz für alle sei. So war Mandela der Garant für einen weitgehend gewaltfreien Machtübergang.

Ohne Special AKA wäre dies vermutlich nicht möglich gewesen, deren Lied eine Bewegung ausgelöst hat.

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hat nun aus Anlass seines Todes die Titelgeschichte über Nelson Mandela geschrieben. Kein Wort darin über das Lied, die Gruppe Special AKA und das Solidaritätskonzert im Londoner Wembley- Stadium.

Die Anfänge von Mandelas später Popularität liegen in einem Pop- Song und nicht in direktem politischen Handeln. Spätestens nach dem Welterfolg des Solidaritätskonzertes im Wembley-Stadion, als es populär war, sich mit Mandela zu solidarisieren, sprangen Politiker und Journalisten auf den Zug auf.

Rukieten, den 15.12. 2013

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