Enteignung kann niemals liberal sein - eine Antwort auf den Vorschlag einer "liberalen Vermögensabgabe"

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Vor kurzem wurde hier der Versuch unternommen, eine Vermögensabgabe aus liberaler Perspektive zu legitimieren (Jenny Ger, Vermögensabgabe ab 1 Mio. Euro – Warum nicht?). Die Argumentation ließ sich so zusammenfassen: Leistungsloses Einkommen, das zudem nicht zum Lebensunterhalt notwendig sei, könne und müsse zum Zweck der sozialen Gerechtigkeit durch den Staat zwangsenteignet und umverteilt werden.

Ich tue mich schwer, diese Argumentation überhaupt zu widerlegen, denn die Verstöße gegen Grundprinzipien des Liberalismus sind so offensichtlich, dass der Leser schlicht gelangweilt wäre. Daher nur in Kürze, um das eigentliche Problem obiger Argumentation herauszustellen:

a) Es ist im Liberalismus nicht relevant, wie zu Vermögen und Einkommen gelangt wird, solange nicht gegen Markt und Gesetz verstoßen wird. "Leistungsloses Einkommen" wird nicht von "Einkommen" unterschieden. Auf die Funktion von Marktwirtschaft für das Zustandekommen von Einkommen und auf die grundlegende Bedeutung von Kapitalismus für den Liberalismus muss hier gewiss nicht weiter eingegangen werden.

b) Über die Untauglichkeit, ja Unsinnigkeit des Konstruktes "soziale Gerechtigkeit" ist bereits erschöpfend geschrieben worden (Habermann, Hayek, um zwei zu nennen). In summa ließ sie sich bisher immer als das dahinter stehende Motiv "Neid" identifizieren. Liberale lehnen Neid als Handlungsmaxime ab.

c) Staatliche Zwangsenteignung widerspricht per se Freiheit und Eigentum. Konsequent werden Steuern von dogmatischen Liberalen allgemein als "Raub" abgelehnt. Weniger strenge Liberale legitimieren  Steuern und Abgaben durch ein an Hobbes angelehntes Hilfskonstrukt: Ausgehend vom liberalen "value-for-value" werden für erhaltene Gegenwerte, wie etwa Rechtssicherheit, lokale Infrastruktur etc., Teile des Eigentums f r e i w i l l i g abgegeben. Wie diese "Gegenwerte" in eben diesem ihrem Wert einzuschätzen seien und über den Grad der Freiwilligkeit in diesem Prozess herrscht eine andauernde, lebhafte Debatte (lean state, zero state usw.). So zerstritten aber beide Seiten sein mögen, Einigkeit herrscht doch im Grundsatz des "Wert-für-Wert". Und ob die erpresste Befriedigung fremden Neides ein Wert sei ? - siehe b)! Natürlich hält im Liberalismus nichts ab, dennoch einen Teil zu eben diesem Zweck abzugeben oder medienwirksam zu spenden - freiwillig.

d) Anwachsende Vermögen wären "problematisch", wird argumentiert, denn sie würden die Schere zwischen Arm und Reich erweitern. Auch hier haben Liberale eine nüchterne Sichtweise. Erstens liegt der Aussage "der Reichtum des einen ist die Armut des anderen" ein eingeschränktes Grundverständnis der Ökonomie zugrunde und zweitens sollte doch spätestens die Zurückführung dieser fragwürdigen Auffassung auf Sarah Wagenknecht und Bert Brecht den liberalen Denker aufmerken und nochmals peinlichst prüfen lassen.

Abseits der Streitfrage, ob ein Auseinandergehen der Schere zwischen Arm und Reich für Deutschland überhaupt nachweisbar wäre, wäre allein die Stellung der Frage bereits entlarvend. Denn ganz bewusst unerwähnt bleibt dabei die Tatsache des rasch und weiterhin ansteigenden allgemeinen Lebensstandards der Gesamtbevölkerung, nicht zuletzt der "Armen" (und in Deutschland muss diese Bezeichnung aus Respekt vor millionenfacher wirklicher Armut in der Welt in Anführungszeichen gesetzt werden). Ich komme nicht umhin, an dieser Stelle wieder auf das Motiv des Neides zu verweisen.

Damit schließe ich den Bogen: Aus einer untauglichen Beweisführung für eine These kann kein Vorwurf entstehen, denn auch Versuch und Irrtum befördern bekanntlich den Erkenntnisprozess. Ich kann aber eine gewisse Verärgerung nicht leugnen über den damit unternommenen Versuch des Etikettenschwindels. Denn reduzieren wir nach den unter a bis d gemachten Anmerkungen die zu kritisierende Argumentation weiter, dann bleibt:

1. Vermögensabgabe und Liberalismus sind nicht zu vereinbaren.

2. Wenn man den Liberalismus faktisch aus der Rechnung nimmt - weil oder indem man seinen Kern ignoriert -, dann...

3. ....wäre eine Vermögensabgabe denkbar. Das ist trivial! Wer wollte das verneinen?

Diese "staatlich erzwungene Vermögensabgabe ohne Liberalismus" hätte viele Bezeichnungen, "Kommunismus" mag eine sein, "Liberalismus" wäre schon logisch grundfalsch. Dass nun aber diese Sophisterei einer "Zwangsabgabe im Liberalismus" ausgerechnet unter dem Etikett des Liberalismus kursieren solle, das ist an Zynismus kaum zu überbieten und scharf zurückzuweisen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freiheit für alle

Verehrter Herr Elsner,

schön, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, so ausführlich zu schreiben.
Wenn ich das so lese muss ich feststellen, dass wir in der Bewertung der ist-Situation gar nich weit auseinander liegen.
Lediglich in der Bewertung der Lösungsmöglichkeiten gibt es offensichtlich ein Verständigungsproblem.
Ich halte den Staat, oder sollte ich besser sagen unsere Volksverräter, wie er aktuell existiert für vollkommen unfähig die Regulierungsaufgaben zu übernehmen - Gründe dafür haben Sie ja zur genüge genannt. Ich glaube auch nicht an mehr Regulierung sondern eindeutig weiniger und dafür an den richtigen Stellen. Sie sprechen von Wohlfahrtsstaatsbetrieben, die immer größer, mächtiger und reicher werden - mit Sicherheit der falsche Weg...

Dennoch bedarf es einer Organisationsstruktur für die Menschen, die im allgemeinen Staat genannt wird. Wie weit die Befugnisse einer solchen Organisation reichen sollten und wie sie strukturell gestaltet werden soll - wer weiß? Klar ist nur, dass diese Organisation den Menschen dienen soll und nicht zu ihrer massenweisen Verarmung und Unterdrückung missbraucht werden darf.

Mir würde es ja für den ersten Schritt schon reichen, in einem souveränen Land mit einer echten Verfassung zu leben...

Gravatar: Marcel Elsener

Leider haben Sie den Begriff 'wirtschaftsliberal' noch immer nicht erläutert. Nach Konsultation von Wikipedia scheinen die Wikipedianer darunter den (klassischen) Liberalismus zu verstehen. Weshalb man dem Ding einen neuen Namen gibt, wo es schon längst einen etablierten gibt, weiss ich auch nicht genau. Soll hier womöglich ein orwellscher Neusprech etabliert werden? Soll hier Verwirrung gestiftet werden? Offensichtlich.

Das Geldsystem, das wir heute haben, ist alles andere als liberal. Es ist ja auch erst entstanden, nachdem der Liberalismus Ende des 19. Jhds. bereits zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken war, womit schon aus diesem logischen Grunde der Liberalismus als Urheber des heutigen Geldsystems ausscheidet. Wenn man sich dann auch noch mit dem Inhalt des Liberalismus beschäftigt, wird man darin bestätigt, dass unser Geldsystem tatsächlich nicht liberal ist.

Nun kommen Sie mit einem weiteren Wieselwort daher, nämlich einer obskuren Wirtschaft, die Einfluss auf die Politik nimmt. Sie meinen damit aber lediglich eine überschaubare Anzahl von mächtigen Wirtschaftsunternehmen insbesondere der Finanzbranche und nicht die Wirtschaft insgesamt.

Warum nehmen diese spezifischen Wirtschaftsunternehmen Einfluss auf die Politik? Die Antwort ist einfach: weil die Politik mächtig ist, ansonsten ergäbe die Einflussnahme keinerlei Sinn. Nur der Staat unterhält auf der Basis des gesetzlichen Gewaltmonopols legale Schlägertruppen, die er nötigenfalls jedem auf den Hals hetzen kann, der sich seinem Diktat nicht beugt. Niemand in der achso mächtigen Wirtschaft hat eine vergleichbar starke Schlägertruppe. Der Staat ist somit eine verlockende Beute für jede Interessengruppe, die Macht über die Bevölkerung erlangen will.

Als Gegenmittel wollen Sie uns nun allen Ernstes eine noch mächtigere Politik andrehen. Je mächtiger der Staat, desto lohnender die Einmischung von machtgierigen Interessengruppen. So wird ein Schuh draus. Anstatt das Gift endlich abzusetzen oder wenigstens zu reduzieren, wollen Sie die Dosis der zentralistischen Machtakkumulation noch weiter erhöhen und bekommen dadurch natürlich postwendend eine noch stärkere Einmischung von Interessengruppen in die Politik. Mich deucht, wer hier nicht verstanden hat, sind Sie.

Das heutige Geldsystem ist eine Folge staatlicher Regulierung. Durch die staatlich erlaubte Teilreserve wurde auch den Geschäftsbanken die Lizenz zur Geldschöpfung übertragen. Als Gegenleistung für diese staatliche Erlaubnis zur Falschmünzerei finanzieren Banken den Wohlfahrtsstaat mit aus dem Nichts geschöpftem Geld. Folge davon: es entsteht eine gewaltige Geldblase, die künstlich geschaffene Dienstleistungszweige hervorbringt und dadurch ein scheinbares Wirtschaftswachstum erzeugt – Keynesianismus halt. Die Wohlfahrt ist neben der Finanzbranche einer der am stärksten gewachsenen Dienstleistungszweige. Die Hohe Politik stellt diese durch Geldschöpfung befeuerte Dienstleistungsblase als etwas Positives hin (neu geschaffene Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum etc.), dabei handelt es sich um einen Riesen auf tönernen Füssen, der irgendwann unter seinem eigenen stetig anwachsenden Gewicht zusammenbrechen wird.

Gleichzeitig fliesst das geschöpfte Geld in Anlageinstrumente (Immobilien, Wertpapiere, insbesondere staatliche Schuldtitel), die nominell an Geldwert zulegen, obwohl keinerlei reale Wertschöpfung dahintersteht. Hauptprofiteure davon sind natürlich jene, die solche Anlageinstrumente besitzen (v.a. sogenannte institutionelle Anleger) sowie die Grossbanken, die im künstlich boomenden Anlagegeschäft tätig sind. Faktisch handelt es sich um ein staatliches Förderprogramm für die sich in der Finanzbranche tummelnden Grossakteure. Wenn Sie das Geldsystem kennen, müsste Ihnen all das eigentlich bekannt sein.

Was Ihre Unterstellungen bezüglich meines Glaubens an einen Wohlfahrtsstaat anbelangt, kann ich nur sagen, dass sie mir Prämissen unterschieben wollen, die ich nicht teile. Ich glaube an die direkte freie Geschäftstätigkeit zwischen menschlichen Individuen zu beiderseitigem Nutzen. Einen Staat braucht es für diese Form der Geschäftstätigkeit gar nicht, denn sie wurde schon zu Zeiten praktiziert, als es noch gar keinen Staat gab. Dadurch ist der Begriff Wohlfahrtsstaat für mich schlichtweg bedeutungslos. Zwischenmenschliche Solidarität ist nichts anderes als eine bestimmte Form von freier Geschäftstätigkeit, die beiderseitigen Nutzen bringt. Durch die Zwangswohlfahrt wird diese spezielle Form der freiwilligen Geschäftstätigkeit, die wir Solidarität nennen mögen, obsolet und dadurch mit der Zeit zersetzt.

Der Reiche gibt selbstverständlich nicht einfach so einem Armen Geld, sondern weil es ihm nützt. Der Nutzen muss jedoch keineswegs materieller Natur sein sondern kann auch einfach der Imagepflege als sozialer Wohltäter dienen.

Ihre abstrakte Solidargemeinschaft des Wohlfahrtsstaates, werter Freiheit für alle, ist lediglich durch Zwang zusammengehalten; wer gegen das Wohlfahrtssystem aufbegehrt, wird bestraft. So ähnlich wie auf einer Galeere. Da gab es eine vergleichsweise kleine Gruppe von Offizieren und bezahlten Mannschaften und einen grossen Haufen armer Teufel, welche angekettet unter Zwang die Riemen zu bedienen hatten; wer sich gegen seine Ausbeutung als Galeerensklave auflehnte, wurde ausgepeitscht. Zyniker mögen eine solche Galeerenbesatzung als Solidargemeinschaft ansehen. Ich betrachte sie als Sklaverei, errichtet auf dem Prinzip der Ausübung von Gewalt.

Gravatar: FDominicus

"Seit wann ist ein EZB System staatlich? "

Seit wann denn nicht?


Seit wann ist eine FED staatlich???

Diese Strohmannargumente können Sie sich stecken die Staaten geben den Zentralbanken ALLE Recht und damit ist das alles staatlich sanktioniert

Und natürlich gibt es Geldschöpfung durch normale Banken. Und warum ist das möglich? Weil Staaten es sanktionieren.

Ein kapitalistisches Banksystem könnte auch Teilreservebanken haben aber und das ist der Riesenunterschied auch Banken die eben nicht Geld schöpfen. Es könnte Banken geben die gedecktes Geld begeben (was Jahrtausende üblich) war. das erlauben Staaten nicht.

Wie kann man so verblendet sein an Zentralbanken auch nur Spurenelement von Markt zu sehen. Ich bin einfach fassungslos.

Gravatar: Freiheit für alle

Sie haben leider gar nichts verstanden.

Beschäftigen Sie sich mal mit dem Geldsystem und der Einflussnahme der Wirtschaft auf die Politik. Wenn Sie das ernsthaft machen, werden Sie sicherlich nicht mehr stumpf die Parolen der Nutznießer des Systems nachäffen.

Der Begriff "wirtschaftsliberal" ist im übrigen nicht meine Erfindung sondern gängiger Sprachgebrauch.

Zudem gibt es bei mir nichts zu entlarven, weil ich nichts meiner Meinung verberge. Das, was Sie vermeintlich entlarven soll wohl meine sozialistische Einstellung sein, die es so gar nicht gibt.
Ich versuche lediglich sachlich eine Situation zu analysieren, die immerhin weite Teile der Menschheit in bitterster Armut und lebenslänglicher Abhängigkeit hält.

Und Sie glauben, dass in einer Gesellschaft, die schon lange keine Gemeinschaft mehr ist, Freiwilligkeit weiterhilft, dann glauben Sie und niemand anderes an den Wohlfahrtsstaat - nur, dass bei Ihnen das Geld von den Reichen wohlwollend "geschenkt" werden soll.
Die Menschen wollen aber keine Almosen! Sie wollen von dem leben können, was sie tagtäglich erarbeiten. Die "Reichen" zahlen aber nichtmals freiwillig Löhne, die zum Überleben reichen.....

Gravatar: Freiheit für alle

Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
Unser Problem ist die nicht richtig funktionierende Regulierung aufgrund strukturellen und menschlichen Versagens - hervorgerufen durch willentliche Gestaltung der Macht- und Geldstrukturen zugunsten der Befriedigung von Macht- und Geldgier.

Gravatar: Florian Hohenwarter

Was bringen die ganzen Regulierungen, wenn sie nicht eingehalten werden. Hier wäre eine unabhängige Justiz gefragt. Das Verträge und Gesetze nichts mehr Wert sind, hat man ja am Maastricht und Lissabonvertrag gesehen. Niemand hat sich gegen die illegale Bankenrettung gestellt. Aber was will man von unserer parteipolitisch gefärbten Justiz erwarten, wenn ein Herr Ackermann seinen Geburtstag auf Steuerzahlerkosten im Kanzleramt feiert.
Und der Großteil der Geldschöpfung aus dem Nichts erfolgt durch die Privatbanken (Giralgeld) und nicht durch die Zentralbanken.

Gravatar: Marcel Elsener

Das Wesentliche haben Klimax und FDominicus bereits gesagt; deshalb nur noch einige Ergänzungen von mir.

Sie, Freiheit für alle, wollen das Mindestmass an Freiheit vor den 'Wirtschaftsliberalen' verteidigen. Wer sind aber diese obskuren 'Wirtschaftsliberalen' eigentlich, die sie hier heraufbeschwören? Bitte näher ausführen. Ich kann mit solchen Wieselworten, die bei Bedarf erfunden werden, nichts anfangen.

Desweiteren insinuieren Sie, dass ohne den Staat und dessen alleinseligmachende Wohlfahrt keine Solidarität zwischen den Menschen wirken könne. Ich aber behaupte gerade das Gegenteil: Solidarität kann nur auf freiwilliger Basis stattfinden; erzwungene Solidarität ist keine Solidarität sondern einfach nur Zwang und Bevormundung – Wohlfahrt eben.

Wo Wohlfahrt herrscht, wird die Solidarität systematisch zersetzt, denn letztere ist ja gar nicht mehr notwendig. Das Individuum kann völlig zu Recht auf die Existenz des Zwangswohlfahrtsstaat verweisen, der – zumindest in der sozialdemokratischen Theorie - jegliche materielle Notlage beseitigt. Deswegen braucht das Individuum auch gar nicht solidarisch mit anderen Menschen zu sein sondern kann seinen Egoismus so weit ausleben, wie es der bevormundende Staat gerade noch zulässt, ohne ein schlechtes Gewissen dabei haben zu müssen. Wer sämtliche Verantwortung auf zwangsweise installierte Sozialinstitutionen abschiebt, der ist im wahrsten Sinne des Wortes verantwortungs-los; er sinkt zum Untertanen und Diener des Sozialstaates herab.

Endgültig entlarven Sie sich mit dem Terminus Parallelgesellschaft. Alles klar! Es darf nur noch die staatlich installierte Einheitsgesellschaft geben. Jemand, der seine Kinder auf eine teure Privatschule schickt oder den Schutz seines Lebens und seines Eigentums privaten Wachtdiensten anvertraut, gründet eine Parallelgesellschaft, was etwas ganz böses ist im glorreichen Einheitssozialstaat. Folgerichtig muss Eltern in einem solchen Staat auch jegliche Erziehungskompetenz weggenommen und an öffentliche Einrichtungen übertragen werden. Sonst könnten renitente Eltern womöglich ihre Kinder dahingehend erziehen, Parallelgesellschaften zu gründen.

Gravatar: Freiheit für alle

Seit wann ist das Geld Staatsmonopol? Schon mal was vom Schuldgeld gehört? Geldschaffung durch Kreditvergabe etc.? Seit wann ist ein EZB System staatlich? Seit wann ist eine FED staatlich???

Ich habe in meinem Post nicht gesagt, dass mehr reguliert werden soll, sondern lediglich, dass reguliert werden muss. Der Grund dafür ist leicht verständlich, wenn man sich die Geldbewegung in einem zinseszinsbasierten Geldsystem anschaut.

Im übrigen habe ich auch nicht gesagt, dass unsere Staatslenker dazu geeignet sind - dafür müssten sie erst einmal unabhängig sein und sich an Ihren Amtseid halten.

Im weiteren Verlauf ist noch ein extrem wichtiges Argument für eine Regulierung zu finden: Reichtum, der auf Kosten einer Gesellschaft geschöft wird, zerstört selbige - egal ob durch ausländische oder inländische Großunternehmen oder Privatpersonen.

Statt also auf aus der Luft gegriffenen Vorwürfen meinen Post ins Lächerliche zu ziehen, würde es Sinn machen ihn unvoreingenommen zu lesen und zu analysieren. Alternativ können Sie sich aber auch weiterhing gerne stumpf einer Ideologie anschließen, statt eigenständig zu denken.

Gravatar: FDominicus

Klimax Frage ist sehr berechtigt.

Mehr Sozialismus als durch Zentralbanken ist nicht drin. Was soll da bitte schön noch mehr geregelt werden? Also die Zinsen können es schon mal nicht sein, also was dann bitte?

Quotenregel für Kredite, noch mehr Kredite oder was sonst soll noch mehr "reguliert" werden?

Gravatar: Klimax

"Was die selbsternannten Liberalen leider oft vergessen: In einer Welt, die durch Anhäufung von Geld bestimmt und regiert wird, kommt die Freiheit vieler Individuen abhanden!
Und das hat rein gar nichts mit Ausbildung oder Fleiß etc. zu tun, sondern ist bei unserem Geldsystem unvermeidlich.
Aus diesem Grund muss der Staat regulierend eingreifen, um ein Mindestmaß an Freiheit vor den “Wirtschaftsliberalen” zu verteidigen."

So macht mann den Bock zum Gärtner. Wenn es am Geldsystem liegt, dann eben deswegen, weil dieses System Staatsmonopol ist. M.a.W. das ist schon maximal staatsreguliert. Noch mehr Staat geht kaum noch. Ich frage mich allen Ernstes, ob Sie Kopfschmerzen auch dadurch Kurieren, daß Sie mit dem Hammer auf den Kopf schlagen.

Gravatar: Freiheit für alle

Was die selbsternannten Liberalen leider oft vergessen: In einer Welt, die durch Anhäufung von Geld bestimmt und regiert wird, kommt die Freiheit vieler Individuen abhanden!
Und das hat rein gar nichts mit Ausbildung oder Fleiß etc. zu tun, sondern ist bei unserem Geldsystem unvermeidlich.
Aus diesem Grund muss der Staat regulierend eingreifen, um ein Mindestmaß an Freiheit vor den "Wirtschaftsliberalen" zu verteidigen.

Wie das zu geschehen hat, darüber kann man sicher trefflich streiten...

Der Gegenentwurf zur Regulierung unseres Systems ist die Umsetzung des Rechts des Stärkeren - im Wirtschaftsliberalismus wird uns das ja immer verkauft, Stichwort "der Markt legt die Preise fest".

In einer Gesellschaft, in der die Menschen füreinander einstehen (Rente, Krankenversicherung,Bildung etc.), muss gewärleistet sein, dass jedes Individuum ein vitales Interesse an der Aufrechterhaltung und Blüte dieser Gesellschaft hat. Das wird niemals funktionieren, wenn die Möglichkeit besteht, die Gesellschaft zu schröpfen und sich im Zweifel mit dem vielen gesammelten Geld in einer anderen Gesellschaft bequem niederzulassen - Monaco, Schweiz, Florida.......
Leider werden auch Parallelgesellschaften gegründet, wie zB teure private Schulen, bewachte Wohnanlagen etc, - alles Zeichen massiver sozialer Verwerfungen.

Und es bedarf keiner Ideologie, wie Liberalismus, Kommunismus oder Sozialismus, um sich diesem Thema ernsthaft und nachhaltig anzunähern!

Gravatar: FDominicus

@keinUnteran. Ich schlage wirklich vor Sie schauen sich den Begriff Liberalismus selber einmal an. Sogar auf der sicherlich wenig liberalen Wikipedia steht etwas was Herr Bordiehn schreibt.

Das Sie hier von Deutungshoheit reden, wirft kein gutes Bild auf Ihren Eintrag

Gravatar: FDominicus

"1. Vermögensabgabe und Liberalismus sind nicht zu vereinbaren.

2. Wenn man den Liberalismus faktisch aus der Rechnung nimmt – weil oder indem man seinen Kern ignoriert -, dann…

3. ….wäre eine Vermögensabgabe denkbar. Das ist trivial! Wer wollte das verneinen?"

Das haben Sie völlig recht und dennoch: Stichwort FDP ;-(

Gravatar: keinUntertan

Herr Bordhien,
wer sind Sie, dass Sie die Deutungs- und Definitionshoheit des Begriffes "Liberalismus" für sich beanspruchen? Ich würde Sie bitten, wenigstens bei Wikipedia, besser noch in der Fachliteratur, die unendlichen Varianten des Liberalismus zu studieren, bevor Sie den Begriff für Ihre Weltsicht vereinnahmen.

Falls Sie öffentliche Infrastruktur nutzen wie Straßen, Gehwege, Trinkwasserversorgung, falls Sie auf eine öffentliche Schule gingen oder eine staatliche Universität besuchen, falls Sie den Schutz der Polizei und Feuerwehr für sich beanspruchen und im Kriegsfall von der Bundeswehr beschützt werden wollen, dann sollten Sie die Begriffe "Zwangsenteignung" oder "Raub" im Kontext der Steuern oder Vermögensabgaben nicht verwenden. Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Spaß auf der einsamen Insel.

Der Begriff "Neid" klingt beim Anblick der in Mülleimern nach Flaschen suchenden Rentner faschistoid. Das Abendland ist von der Wertewelt des Christentums geprägt. Zu diesen Werten gehört Nächstenliebe. Eine "Wert-für-Wert"-Beziehung zwischen Steuerzahler und Gemeinschaft ist sinnlos. Dann könnte ja ALLES privatisiert werden. Sind Sie sich über die Konsequenzen im Klaren?

Gravatar: Klimax

Schönen Dank! Hatte mich schon gewundert, daß auf diesen sozialistischen Unsinn niemand etwas zu erwidern findet. Aber jeder möchte eben gern "liberal" sein und diese Bezeichnung für seine privaten Phantasien gebrauchen können. Von vielen Liberalen wird ja auch John St. Mill stets für einen der ihren gehalten, obwohl dieser, ohne viele Probleme damit zu haben, eine Erbschaftssteuer von 100% für richtig hielt.

Gravatar: Jenny (@JennyGER)

Ich muss die Sache neu überdenken. Deshalb danke ich sehr für diesen Antwort-Artikel.

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