Energiewende kostet 50 Mrd € jährlich

Sie entsinnen sich: Da wird nach wie vor behauptet, das durch menschlichen Einfluss verursachte Kohlendioxid erwärme das globale Klima, vor allem durch Verheizen fossiler Brennstoffe zur Stromerzeugung. Daher seien diese anthropogenen CO2-Emissionen zu unterbinden, um das Klima zu schützen.

Veröffentlicht:
von

Weg also mit den Kraftwerken, die den Strom aus Kohle, Erdöl und Erdgas erzeugen, und hin zum Strom mittels Wind, Sonne und Pflanzenmasse (vergoren zu „Biogas“), der nämlich sei CO2-frei. Merkwürdig nur und nebenbei bemerkt: Strom aus Kernkraft ist ebenfalls CO2-frei, aber Deutschland schafft die Kernkraftwerke trotzdem ab.*) In Deutschland segelt das unter dem Begriff „Energiewende“, die aber nur eine Stromerzeugungswende ist. Diese Wende verteuert den Strom auf unglaubliche und unnötige Weise. Was tun?

Augenwischerei der Regierung und ihrer Altparteien

Die Bundesregierung, gestützt auf die Altparteien CDU/CSU und SPD, versucht gegenzusteuern und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu reformieren. Das ist Augenwischerei (siehe u.a.hier). Das EEG ist ein Missbrauchsinstrument staatlicher Gewalt (siehe hier) – auch dann, wenn es „reformiert“ wird. In fünf Sätzen lässt sich kurz zusammenfassen, was stattdessen getan werden muss:

1. Die staatliche Planwirtschaft in der deutschen Stromversorgung ist zu beenden.

2. Das EEG und die Folgegesetze (wie die EnEV und EEWärmeG) sind ersatzlos zu streichen, Marktwirtschaft und Wettbewerb in der Stromversorgung wieder herzustellen.

3. Der Staat hat sich darauf zu beschränken, den Wettbewerb auf dem Markt für Strom zu schützen und ihn von Beschränkungen freizuhalten.

4. Der Staat unterstützt in allen Bereichen der Energieversorgung nur Forschung und Entwicklung, aber er unterlässt es, die Stromerzeugung zu subventionieren.

5. Alle Reglementierungen für die Emissionen von CO2 werden vorerst eingestellt.

Die fast ebenso kurze Begründung

1. Der Bundesrechnungshof (Quelle: hier) hat die Kosten der Energiewende ermittelt. Es sind über 50 Milliarden Euro jährlich, davon

- mehr als 20 Milliarden ausgewiesene Kosten durch das EEG,

- gut 10 Milliarden Euro als steuerliche Beihilfen und Verwaltungskosten sowie

- über 20 Milliarden Euro aus Förderprogrammen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Diese Kosten sind sogar noch weit höher als die Kosten, die uns durch die sogenannte Euro-Rettung drohen, und sind unnötig. Von unnötigen Kosten lässt man die Finger.

2. Die Stromversorgung v o r dem EEG hat sich bewährt, sie war sicher und preisgünstig. Die Stromversorgung s e i t dem EEG ist unsicher geworden (Stromausfälle häufen sich), und sie wird trotzdem teurer und teurer.

3. Die behaupteten Wirkungen menschlicher CO2-Emissionen auf das Klima (übermäßige Erwärmung) sind in der Wissenschaft zumindest sehr umstritten. Daher ist die These, diese Emissionen seien zu begrenzen, um das Klima zu schützen, also die Erwärmung aufzuhalten, ebenfalls sehr umstritten. Belegt ist die These bisher nicht. Dagegen ist belegt, dass Wärmephasen in der Erdgeschichte schon immer stattgefunden haben, als es menschliche CO2-Emissionen noch gar nicht gab. Was nicht belegt ist, bedeutet Unsicherheit. Auf Unsicherheit darf keine derart weitreichende und kostspielige Politik gegründet sein, wie es mit den CO2-Reglementierungen geschieht. Daher sind diese Reglementierungen so lange einzustellen, bis die Unsicherheit überzeugend ausgeräumt ist.

Die AfD setzt sich auch hier von den Altparteien deutlich ab

Bei dieser Sachlage ist es abenteuerlich und für Deutschlands wirtschaftliche Kraft ruinös, dass die Altparteien an dieser Stromerzeugungswende festhalten – als wollten sie ebendiesen Ruin herbeiführen. Anders dagegen verhält sich die junge Partei Alternative für Deutschland (AfD), auch hier setzt sie sich von den Altparteien deutlich ab. Sie immerhin vertritt in ihrem Parteiprogramm zur bevorstehenden Wahl in das EU-Parlament dies:

Erstens: Komplett weg mit dem EEG

„Das EEG muss komplett abgeschafft werden. Ansprüche von Altanlagen-Besitzern sind rechtskonform abzufinden. Alle Energiemarkt-Eingriffe durch Subventionen wie z. B. staatlich garantierte Vergütungen oder Vorrangeinspeisung für bestimmte Stromerzeugungsanlagen, sind sofort einzustellen. Sie führen zu einer noch stärkeren Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im EU-Binnenmarkt und weltweit, denn sie verteuern den Strom in Deutschland auf unverantwortliche Weise und schädigen die bisher hohe Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland.“

Zweitens: Der anthropogene CO2-Einfluss ist sehr unsicherheitsbehaftet

Und: „Wissenschaftliche Untersuchungen zur langfristigen Entwicklung des Klimas aufgrund menschlicher CO2-Emissionen sind sehr unsicherheitsbehaftet. Zudem kann ein globales Problem nur durch ein koordiniertes Vorgehen aller großen Wirtschaftsnationen gelöst werden. Deshalb lehnt die AfD nationale und europäische Alleingänge ab.“ Dieses koordinierte Vorgehen gibt es nicht: Mit dem Kernkraftausstieg und dem EEG steht Deutschland allein. Und das, was unsicherheitsbehaftet ist, darf  nicht zu Gesetzen werden, wie es aber mit den Emissionsgrenzwerten für das anthropogene CO2, mit den CO2-Zertifikate-Vorgaben und dem CO2-Emissionshandel geschieht.

Doch verfängt sich die AfD in einen Widerspruch

Doch ist die AfD nicht konsequent. Eine andere Formulierung in ihrem Wahlprogramm steht dazu im Widerspruch. Sie lautet: „Um dem Vorsichtsprinzip Rechnung zu tragen, kann aber im Rahmen internationaler Abkommen eine graduelle Reduktion von CO2-Emissionen vereinbart werden. Diese sollte ausschließlich durch marktwirtschaftliche, technologieneutrale Instrumente wie z. B. CO2- Zertifikate erfolgen. Da die Auswirkungen menschenverursachter CO2-Emissionen auch nicht annähernd genau bestimmt werden können, muss sich ein Zertifikatesystem daran orientieren, was für Haushalte und Unternehmen finanziell tragbar ist.“

Wenn etwas unsicher ist, lässt man die Finger ganz davon

Hier eiert die Partei herum: Was sie einerseits zutreffend als „unsicherheitsbehaftet“ bezeichnet, billigt sie andererseits dann doch zu, indem sie sich auf das „Vorsichtsprinzip“ beruft und für international vereinbarte CO2-Reduktion eintritt. Das ist nicht folgerichtig: Wenn etwas unsicher und zugleich so teuer ist, lässt man die Finger ganz davon. Also ein bedauerlicher Makel. AfD-Mitglieder, die sich auf dem Parteitag am 22. März in Erfurt dagegen auflehnten, fanden – auch aus zeitlichen Gründen – nicht genügend Gehör und daher (noch) nicht die nötige Gefolgschaft. Der Vorstand, hier als Sprecher vor allem Konrad Adam, blockte es ab. Die Partei mochte sich daher nicht dazu entschließen, die von der Programmkommission und dem Vorstand vorgeschlagenen Aussagen zur Energiepolitik durch die fünf schlichten Sätze (siehe oben) zu ersetzen. Es war der Antrag von mir. Aber hinter ihm stand auch der AfD-Bundesfachausschuss für Energie.

_________________________________________________________________________

*) Politiker und Mainstream-Medien haben mit ihrer Angstmacherei vor radioaktiver Strahlung ganze Arbeit geleistet. Aber gegenüber Kernkraftwerken in Deutschland mit ihrer Sicherheit und ihrem radioaktiven Restmaterial ist sie unbegründet. Die Gefahr, hier zu Schaden zu kommen, ist im heutigen Verkehrsalltag weit höher als die Gefahr, ein Leben lang neben einem deutschen Kernkraftwerk zu wohnen (zitiert nach Prof. Dr. Hans-Günter Appel). Die „German Angst“ auch vor der Kernkraft hat hysterische Züge, siehe u.a. hier. Zu hundert Prozent sicher ist nichts, auch das Nutzen der Kernkraft nicht. Aber der Rest an Unsicherheit und die Wahrscheinlichkeit, dass der gefürchtete Reaktorunfall eintritt, sind derart gering, dass es töricht wäre, die Kernkraft nicht zu nutzen.

Dr. K.P. Krause. Der Beitrag erschien zuerst im Blog von K.P.Krause hier

Beitrag erschien auch auf: EIKE

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Udo Stemmer

"Energiewende kostet 50 Mrd € jährlich"

Und die Kohleverstromung ?

Laut UBA kostete die deutsche Kohleverstromung durch Treibhausgasemissionen und Luftschadstoffe im Jahr 2016 rund 46 Milliarden Euro.

Pro erzeugte Kilowattstunde (kWh) Braunkohlestrom zahlt die Gesellschaft nach Berechnungen des UBA noch 19,2 Cent zusätzlich durch Kosten für Umwelt- und Gesundheitsschäden.

Bei der Steinkohle liegen diese Zusatzkosten pro kWh bei 16,1 Cent.

https://www.dw.com/image/41652262_401.png

Das kWh-Strom aus neuen PV und Windkraftanlagen kosten so ab 4 Cent/kWh nach EEG-Ausschreibung.

Demgegenüber sind die zusätzlichen Umweltkosten pro KWh bei der Stromerzeugung aus Erdgas (8,8 Cent), Photovoltaik (1,8 Cent) und Windenergie (0,4 Cent) deutlich geringer.

https://www.dw.com/de/warum-hadert-deutschland-mit-kohleausstieg-uba-cdu-spd-afd-fdp-gr%C3%BCne-klimaziele/a-41472323

Gravatar: Horst Maler

Wieder ein schöner Artikel über diesen Energiewendeblödsinn.
Das furchtbare Bergwerksunglück in der Türkei ist ein Beispiel
dafür ,wie Sicherheitsmängel enden können. Hunderte Tote
durch ein Feuer im Berg.
Hoffentlich kommt die Kanzlerin jetzt auf die Idee einen Ethikrat
einzusetzen um die deutschen Bergwerke zu schließen. Das diese
Technik unbeherrschbar ist zeigen ja die Bergwerksunfälle immer
wieder.
Oder nehmen Sie die Wohnungen in denen wir wohnen. Die
Brandgefahr ist so groß das man eine Feuerwehr Tag und Nacht
vorhalten muss und trotzdem kommen in Europa Tausende
Menschen bei Bränden ums leben. Also weg mit den Wohnungen,
die sind zu gefährlich.
In Fukushima ist kein Mensch durch Kerntechnik gestorben und wird
nach Angaben der WHO auch kein Mensch an Leib und Seele geschädigt.
Durch die Evakuierung der Menschen ist ein Schaden entstanden,
der nur durch geltende Gesetze gegen Freisetzung von Radioaktivität
ausgelöst wurde.
Wenn diese Gesetze für die Städte Guarapari oder Ramsar oder ganze
Landstriche in Finnland angewendet würden, dann lebte dort kein
Mensch mehr.
Die deutsche Energiewende verstößt gegen die Physik, die Ökonomie
und den gesunden Menschenverstand. Leider können wir die Verantwortlichen
nicht wegen Hochverrat vor Gericht stellen. Auch wird es uns nicht gelingen
diesen Blödsinn zu stoppen. Das kann nur der Bankrott oder alliierte Truppen
die dann das Standrecht anwenden.
MfG. Horst Maler

Gravatar: Max

"...koordiniertes Vorgehen aller großen Wirtschaftsnationen gelöst werden. Deshalb lehnt die AfD nationale und europäische Alleingänge ab"

Einsolches Trugargument seitens eines Trägers des Dr. Titels ist erstaunlich. Die Falsifikation durch durchführung einer Reductio ad absurdum sollte in den Handwerkskoffer eines Doktors gehören.

Die Struktur des Argumentes lässt sich wie folgt fortsetzen: " Folter lässt sich nur mit einem koordinierten Vorgehen alles beseitigen. Deshalb lehnt X Nationale Alleingänge ab"

oder Hunger? Diskriminierung? Gewalt? Vergiftung der Umwelt?

Natürlich lassen sich diese Probleme im Alleingang nicht lösen, aber dies als Argument zu verwenden um die eigene Verantwortung zu schmälern ist die These eines 6 jährigen der sagt: "Warum soll ich meinen Müll in den Eimer schmeissen wenns die anderen nicht auch so machen?!"

zur „German Angst“:

Die Sorge verstrahlt zu werden ist das eine, obschon es auch hier Augenwischerei ist zu sagen: " Es gibt andere Gründe an denen man öfter stirbt also ist Strahlung nicht so schlimm" das andere sind die Konsequenzen des Atommülls:

Er kann nicht entsorgt werden!

Die Kosten über hunderte Jahre hinweg hoch gefährlichen Müll wegzuschließen sind hoch. Wenn man pech hat kommt es dann in einem solchen lager (im laufe von hunderten von Jahren) auch noch zu eine Katastrophe (Z.b. die "Asse") und es wird nochmal so richtig teuer oder gar unmöglich den Schaden wieder zu beheben! Wie will man einen Bergschacht abpumpen und dann Tonnen zerfallener Atommüllfässer bergen?

(habe mal einen Wirtschaftswissenschaftler gefragt was es kostet etwas unbehebbares zu beheben. Er blieb mir die Antwort schuldig. Das gleiche würde ich nun Herrn Dr. Klaus Peter Krause Fragen. Aus seinem Artikel in Zusammenhang mit seinem Titel folgere ich, dass er sich über dieses Problem bereits Gedanken gemacht hat.)

Plus:
Alleine Greifswald kostete nach Informationen des "bund" 4 miliarden Euro für den Rückbau. Wieviele AKWs gibt es nochmal in Deutschland?

Eine "alles in allem Rechnung" käme vielleicht zu dem Ergebnis das die Stromwende günstiger ist als alle Alternativen. Auf den Menschen blickend ist sie allemal sinvoller, selbst wenn teurer, als die Alternative(n)!

Schluss:

"Wenn etwas unsicher und zugleich so teuer ist, lässt man die Finger ganz davon."
-Herr Dr. Klaus Pete

Absolut! Herr Dr. Klaus Peter und deshalb nichts wie raus aus der Atomenergie! Schluss mit der Toleranz gegenüber dem co2 Ausstoß! Die Umwelt zu reparieren ist zu teuer, also sie erst garnicht in Gefahrbringen und seinlassen was nicht garantieren kann keinen Schaden zu verursachen!

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang