Ein Hoch auf uns

Ach ist das Leben schön! Wir lügen uns die Taschen voll, dass sich die Balken biegen. Selbstbestimmt, versteht sich! Hauptsache wir glauben ganz fest daran, auf einem guten Weg zu sein. Wir stossen auf das Neue Jahr an und machen so weiter wie bisher.

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Schliesslich leben wir in einer Hochkultur, haben den 163 Stock zu Babel erklommen und sind mit einer Höhe von 830 Metern nur noch einen Hauch vom Himmel entfernt. Kurz, wir sind auf gutem Weg. Wenn uns nicht die Psyche ab und zu in die Quere käme und uns einen Strich durch unsere Höheflüge machen würde, könnten wir vor Selbstbewusstsein nur so strotzen. Zum grossen Glück verstehen wir es meisterhaft unsere Tiefflüge wie mangelnde Weisheit durch Wissen, Minderwert durch Perfektionismus, Selbstverachtung durch Selbstdarstellung, Misserfolg durch Erfolg oder innere Leere durch Luxus zu kaschieren und etwaige Anflüge von Selbsterkenntnis im Keim zu ersticken. Positives Denken hilft da ungemein. Es gibt doch nichts Auferbauenderes als schlechtes schön und schönes schlecht zu reden, sofern es einem selber nützt.

Ob Täter oder Opfer spielt keine Rolle, wir alle haben diese aussergewöhnliche Gabe. Wobei „Minderheiten“ momentan eine besonders günstige Ausgangslage haben. So steht beispielsweise Schwulen Luxus pur auf Staatskosten in einem Wellneshotel zur Verfügung. Sie dürfen kostenlos, 4 Tage „Glück, Freundschaft, Küssen, Sex und Kuscheln“ in ungezwungener Atmosphäre mit viel Freiraum geniessen. (und dabei andere mit HIV anstecken). Bravo, dass nenn ich Aids Prävention!

Ähnliche Freiräume in ungezwungener Atmosphäre durften Kinder eines Schulhauses im „offenen Unterricht“ geniessen. Frei nach dem Lustprinzip des Reformpädagogen Hartmut von Hentig stand Morgenmuffeln ein Ruheraum zu Verfügung, der sich aus Sicht der Schüler dann doch für Kissenschlachten besser eignete. Ganz frei, ganz ungezwungen….

…….wie bei der Sexualpädagogik der Vielfalt, welche von Pädophilen begrüsst und auf den Namen eines sehr zweifelhaften pädophilen freundlichen Soziologen zurückzuführen ist. Ein wahrer pädagogischer Erfolgskurs. Wäre ja schade, jetzt umzudrehen, zumal auch hochkarätige Kinderschänder zu königlichen Ehren kamen und als “nationale Ikone” von der Queen zum Ritter geschlagen wurden.

Ach ist das Leben schön! Wir lügen uns die Taschen voll, dass sich die Balken biegen. Selbstbestimmt, versteht sich! Hauptsache wir glauben ganz fest daran, auf einem guten Weg zu sein. Diesen Vorsatz hat sich auch die Schule zu eigen gemacht, da jeder dritte Lehrer vor einem Burnout steht, bleibt ihr wohl auch nichts anderes übrig.

Auf einem erstaunlich guten Weg sind auch unsere wankelmütigen Umweltschützer, die sich besonnen haben und nun für Atomkraft und gegen Solar Sturm laufen. Sollten Sie, verehrte Leser, ein Solardach besitzen, können Sie dieses beruhigt wieder abbauen und durch ein subventioniertes Windrad in Ihrem Garten ersetzen, mindestens so lange bis dieses eingeschmolzen und von Atomkraft abgelöst wird.

Auf noch besserem Weg befinden sich unsere Ethiker, sie widmen sich neben der Würde der Pflanzen nun endlich einmal dem Ethischen Umgang mit Fischen. Sie gehen der Frage nach, ob Fische Schmerzen empfinden können und ob diese um ihrer selbst willen moralisch berücksichtigt werden müssen. Fische erfahren von unseren Ethikern mehr Anteilnahme als Ungeboren während oder nach einer missglückten Abtreibung. Ausserdem sind sie in der glücklichen Lage vom Ordinarius für Systematische Theologie vertreten zu werden. Als Präsident der Ethikkommision hat er anscheinend ein besonderes theologisches Gespür für Fische.

Aber auf dem besten aller Wege schreitet die Kirche, deren Schafe scharenweise davonlaufen. Am liebsten würde die Facebook Gemeinschaft der reformierten Kirche den Predigtpreis einer atheistischen Kolumnenschreiberin verleihen, mit der super Botschaft „Umarme die, die noch da sind“. Nur müsste dies ohne Glockengeläut stattfinden, da Sibylle Berg Kirchenglocken besonders in der verdammten Nacht fast in den Wahnsinn treiben. Für eine Kirche der unbeschränkten Möglichkeiten sollte dies aber kein Problem sein, liebäugelt doch diese sogar mit atheistischen Pfarrern. Deshalb ein extra Hoch auf unsere Kirche, dass sie ihre Schafe sogar blinden Hirten anvertraut.

Irgendwie fühle ich mich gerade wie die 164,8 Millionen EU Bürger jährlich, Angststörungen und Depressionen machen sich breit……

……ein guter Grund auf das Neue Jahr anzustossen und so weiter zu machen wie bisher. Super Grundsatz, meinen Sie nicht auch?

Ein Hoch auf uns

Apropos, bei genauer Überlegung ist das mit der Umarmung doch nicht so schlecht, vielleicht sollte die reformierte Kirche die Mitglieder umarmen, die noch da sind……

Zuerst erschienen auf dieweiterdenkerin.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jens

Stimmt! Danke für den so einfachen, aber wertvollen Tipp.

Gravatar: Alice Schwarzer

"Immer mehr Schulabgänger, die kaum mehr ein Wort richtig schreiben können und kaum mehr 3 Zeilen richtig lesen können, sind eine Katastrophe, die mehr ist als nur “Äußerlichkeit”. Überlegen Sie mal, welche Folgen der zunehmende Analphabetismus für die Betroffenen selbst hat, aber auch für die Gesellschaft schlechthin."

Welche Folgen? Ganz einfach. <a href="https://www.youtube.com/watch?v=BaeXnk83BAw" rel="nofollow">Die Betreffenden</a> werden Juristinnen und Juristen mit Prädikat (MP RP M.L.Dreyer) und qualifizieren sich mit ihren Defiziten für höchste Ämter im Staat, um dann in die <a href="http://www.welt.de/politik/deutschland/article120569120/Brief-korrigiert-ONLINE-QF-jpg.html" rel="nofollow">sechs Sätze</a>, mit denen sie - allerdings notwendig und ganz zu Recht - bei der Bundeskanzlerin den Schutz der Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger anmahnen, acht Rechtschreibfehler zu verpacken.

Die Betroffenen, das sind Sie. Sie machen sich mit solchen politischen Repräsentantinnen und Repräsentanten nämlich vollkommen lächerlich. Die laden alle erdenkliche Scheisse auf Ihnen ab, nehmen dafür viel Geld von Ihnen und machen sich noch dazu lustig über Sie.

Gravatar: Theodor Ickler

Niemand muß sich der reformierten Schreibweise unterwerfen, sie ist nur für Schulen verbindlich. Ein bißchen mehr Selbstbewußtsein, und alle Not hätte ein Ende.

Gravatar: Greenhoop

Kritik, wo sie hingehört - an dieser Stelle war sie deplaziert. Es ist immer wieder erstaunlich, dass es Menschen mit ähnlichem Anliegen schaffen, sich gegenseitig das Leben über Banalitäten - bezogen auf das Thema - schwer machen. Würde die Selbstverliebtheit ein wenig in den Hintergrund rücken, wir würden die wahren Feinde einer aufgeklärten Gesellschaft viel einacher demaskieren und bekämpfen können. Leider verschwenden wir viel zu viel Zeit mit diesen Nebensächlichkeiten - meiner Meinung nach.

Aprospos - frohes neues Jahr.

Gravatar: K. St.

Der Ton von Kim war sicher zu ruppig, aber ich möchte auf Leute nicht verzichten, die noch korrekte Rechtschreibung anmahnen. Vor allem wünsche ich sie mir bei den Bildungs"experten" und -politikern.
Immer mehr Schulabgänger, die kaum mehr ein Wort richtig schreiben können und kaum mehr 3 Zeilen richtig lesen können, sind eine Katastrophe, die mehr ist als nur "Äußerlichkeit". Überlegen Sie mal, welche Folgen der zunehmende Analphabetismus für die Betroffenen selbst hat, aber auch für die Gesellschaft schlechthin.

Gravatar: Kim

Tut mir leid, meine Kritik an Ihrer Orthographie habe ich reichlich rüde vorgebracht. Vermutlich hat mein noch immer großer Zorn auf die hirnrissige Rechtschreibreform den Tenor diktiert.
Gegen den Inhalt Ihres Artikels hatte ich gar nichts, im Gegenteil. Er gefällt mir.

Gravatar: Greenhoop

Ein schöner Artikel für den Ausklang des Jahres, nicht wirklich Neues erfahren wir, aber immerhin die Fakten. Auch für das neue Jahr wünsche ich mir viele kritische Kolumnen und Kommentare...

...aber Besserwisser wie Sie liebe Kim, auf die kann die Welt gut verzichten. Warum wohl verblödet diese Welt zusehends, weil wir vermehrt auf die Äußerlichkeiten und nicht die Inhalte achten.

Guten Start in das neue Jahr.

Gravatar: ulrike walker

Liebe Kim, ich würde ja gerne „endlich“ Ihrer Bitte nachkommen, nur lebe ich in der Schweiz und da gibt es kein „sz“ auch nicht auf der Tastatur. So kann ich Ihnen nur anbieten, meine Blogs nicht zu lesen, um sich unnötigen Ärger zu ersparen ;) Vielleicht ein guter Vorsatz fürs Neue Jahr? Mit den besten Grüssen

Gravatar: Marlies Wildberg

Okay, Kim, was die Orthografie betrifft, haben Sie Recht. Aber ansonsten ist der Beitrag von Frau Walker voll in Ordnung, leider ist diese Satire Realität.

Gravatar: Crono

Was diese "idiotische Rechtschreibreform" betriff, bin ganz Ihrer Überzeugung.

Gravatar: K. St.

Sie sagen es, die Rechtschreibreform ist eine der größten Sünden auf schriftsprachlichem Gebiet, die ich kenne. Die orthographischen Fehler haben seitdem rasant zugenommen, obwohl sie doch abnehmen sollten.
Mich ärgern auch solche Fehler: Meier's Katze. Überall, sogar an offizieller Stelle, weiß man nicht mehr, daß Meiers Katze nach wie vor der deutschen Rechtschreibung unterliegt und nicht der englischen.

Gravatar: Kim

Liebe Frau Walker, bitte lernen Sie endlich, dass das ß in der deutschen Rechtschreibung noch immer existiert - und zwar genauso wie früher, wenn vor ihm ein langer Vokal steht. So sieht "schließlich" heute noch immer so aus wie früher. Aus "Fluß" ist allerdings "Fluss" geworden, der "Fuß" ist jedoch "Fuß" geblieben.
Diese idiotische Rechtschreibreform werde ich nie begreifen. Ich entdecke nach ihr weitaus mehr Fehler als früher. Dabei wurde sie durchgeführt, um angeblich mehr Rechtschreiblogik walten zu lassen. Die Sache ist aber offensichtlich in die Hose gegangen und unlogischer als früher.

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