Ein etwas anderer Blick auf Trumps Sieg bei den US- Präsidentschaftswahlen

Die deutschen Medien haben in ihren Prognosen während des gesamten US- Vorwahlkampfes und Wahlkampfes vollständig falsch gelegen, sie haben ihr eigenes Wunschdenken als Information ausgegeben. Und jetzt geht das Trump- Bashing munter weiter

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Die ach so gut informierten Deutschen Medien hatten vor Beginn der US- Vorwahlen vorausgesagt, daß es zu einem Duell Zwischen Hillary Clinton und Jeb Bush um die Präsidentschaft kommen würde. Vorwahlen und Präsidentschaftswahlen haben gezeigt, daß die so gut informierten Medien, von SZ, über FAZ oder Spiegel bis zu ARD und ZDF mit ihren so professionellen Journalisten von Anfang bei den Vorwahlen und die Präsidentschaftswahlen vollständig falsch lagen, oder anders ausgedrückt, sie hatten ihr Wunschdenken zur Information für den deutschen Zuschauer, Leser oder Zuhörer gemacht.

Von Selbstkritik danach keine Rede, das Trump- Bashing mit einer Überlegenheitsattitude bei Journalisten und etablierten Politikern geht munter weiter. Die nicht gerechtfertigte Arroganz der deutschen Medien nach der US- Wahl hat auch die „Nachdenken“- Seite von Albrecht Müller gut nachgezeichnet. Ein Symptom für mediale Arroganz war auch die Tagesschau am Tag nach der Wahl, als nicht die Rede des Gewinners, Trump, in sinnvollen Auszügen als erstes gesendet wurde, sondern H. Clinton zuerst und mit mehr Sendezeit nach 20.00 Uhr bedacht wurde. Wer hören wollte, was Trump nach der Wahl gesagt hat, musste einmal mehr auf das Internet ausweichen.

Was wäre im US- Wahlkampf passiert, wenn Trump nicht kandidiert hätte? Die Frage nach der verarmenden Mittelschicht und der unteren Mittelschicht wäre vermutlich nur am Rande gestellt worden.

Ein Kandidat, Jeb Bush (diesen hat Trump allein mit einer Formulierung als „Niedrig- Energie- Politiker“ so demontiert, daß dieser im Wahlkampf nicht mehr ein ernsthafter Konkurrent wurde) , wäre vielleicht von den deutschen Medien als „neoliberal“ kennzeichnet worden, bei Clinton wäre vielleicht das Sozialprogramm gelobt worden, aber im Kern hätten beide dasselbe Programm vertreten.

Trump hat im Wahlkampf die Gegenüberstellung von neoliberaler Politik und Wohlfahrtsstaatpolitik durchbrochen, weil er auf die teilweise verarmte Mittelschicht in neuer Weise zugegangen ist. Und damit ist er für das Establishment in Europa und den USA nicht berechenbar.

Der deutsche Außenminister hat Trump z.B. laut Spiegel online vom 4.8. 2016 einen „Hassprediger“ genannt, eine drastische Formulierung, die er ansonsten mindestens in der Öffentlichkeit gegenüber Diktatoren vermeidet. Hier ist offensichtlich jedes Maß gegenüber dem damaligen Präsidentschaftskandidaten und jetzt gewählten neuen US- Präsidenten verloren gegangen. Wie will dieser deutsche Außenminister in Zukunft noch in den USA deutsche Interessen vertreten?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Beatrice

Warum überlassen die etablierten Medien die kritische Auseinandersetzung zu diesem und anderen wichtigen Themen den alternativen Medien?

Und: gehört zu den Kernkompetenzen eines AUSSENministers nicht eigentlich auch Diplomatie oder zumindest ein gewisses Maß an Höflichkeit und Besonnenheit? Das wird ja auch zurecht von jedem Staatsoberhaupt verlangt.

Gravatar: Anton

Wie haben wir den Sieg von Trump gefeiert, schon deshalb weil die deutsche gleichgeschaltete Merkel-Journaile absolut falsch lag und ihr Wunschdenken mit ihren Anspruch auf Meinungshoheit in Deutschland der deutschen Öffentlichkeit unterjubeln wollte. Ihre Ausbildung "schon mit Fernkurs zum Traumberuf" oder Axel-Springer Akademie oder gar RTL-Journalistenschule
scheint sie zu legitimieren ohne Grundlagenkenntnisse ihre oberlehrhaften Ergüsse unserem Volk unter zu jubeln. Am Besten hat Franz Josef Strauß auf unverschämte Journalisten reagiert: er hat sie sofort angeblafft: „ Haben sie Abitur“ da haben viele angefangen herumzustottern und waren froh wenn sie ohne Blamage verschwinden konnten.
Zum Glück reagiert das Volk auf das z.T. unqualifizierte Gewäsch richtig und kauft erheblich weniger Zeitungen, die Auflagen der Lügenpresse sinken dramatisch, arbeitslose Journalisten gibt’s ohne Ende, da hilft ihnen auch ihre Pressefreiheit, vielfach als Narrenfreiheit für Journalisten verwendet, Nichts mehr.
Der Wahl-Effekt bei Trump wird auch in Deutschland bei den nächsten Wahlen voll zur Geltung kommen und der AfD einen großen zusätzlichen Stimmenanteil aus der schweigenden Mehrheit bringen, auch wenn Ausführungen zu Trtump oder AfD stets mit dem Beinamen Populismus bedacht werden. (Ich bin stolz Populist zu sein. Von populus das Volk“, von Merkel &Co und der Journaille am Meisten gefürchtet .

Antonio

Gravatar: J. Desillusioniert

.... als nicht die Rede des Gewinners, Trump, in sinnvollen Auszügen als erstes gesendet wurde, sondern H. Clinton zuerst und mit mehr Sendezeit nach 20.00 Uhr bedacht wurde......

Vor dem dem Jahreswechsel habe ich regelmäßig ARD oder ZDF Nachrichten angesehen, dann einige Wochen noch sporadisch. Richtig ist mir die Lust spätestens nach Nachrichten wie "Europa hat heute 400 Flüchtlinge aufgenommen" - O-Ton ZDF - vergangen.
Ich kann mir ja eine Liste machen, wer da nicht "aufgenommen" hat - Polen bis Schweden zB. - aber Rätselrate- Nachrichten mit solcher "Tiefe " braucht kein Mensch.
"Auf einer Autobahn in Europa hat es heute einen schweren Unfall gegeben . nun zur nächsten Nachricht" - Unqualität.

Derzeit mache ich ab und zu noch Stichproben, nachdem ich mich im Net informiert habe. A la " aber das heute MUSS doch einfach in den Nachrichten kommen" - nur um festzustellen, was wieder alles gefehlt hat usw. Zeitverschwendung bisher.
.
Parallelen wie z.B. Juni/ Juli ff. 1989 in der Aktuellen Kamera (der DDR ) - Ungarn kam da einfach nicht vor!

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