DIE ZEIT: "Chefinnen sind keine Bereicherung"

Die ZEIT hat Marion Büttgen interviewt – die Leiterin der Studie über weibliche Führungskräfte, über die Genderama vor einigen Tagen berichtete. Dabei scheinen die üblichen männerfeindlichen Vorurteile zunächst einmal aus dem Weg geräumt zu werden:

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Dass Männer stärker ausgeprägte dunkle Persönlichkeitseigenschaften als Frauen haben, war ein Vorurteil und stimmt nicht.


Büttgen zeigte sich davon "überrascht" davon, dass Frauen "kein bisschen weniger narzisstisch, machiavellistisch und psychopathisch" als Männer seien. Dieselbe Verblüffung kennt man sonst von Forschern, die zum x-ten Mal herausgefunden haben, dass häusliche Gewalt keineswegs überwiegend von männlichen Tätern ausgeht. So richtig mag sich Büttgen aber nicht vom misandrischen Weltbild verabschieden: In der Normbevölkerung könne es durchaus sein, dass Frauen "empathischer und kommunikativer" seien. Und die Interviewerin der ZEIT will die Studie natürlich auch in ihrem Sinne interpretiert sehen. Aus der Formulierung, dass Frauen ebenso "durchsetzungsstark" seien wie Männer macht sie: 

Also machen Unternehmen mit Frauen an der Spitze keinen besseren oder schlechteren Griff. Das wird den Befürwortern der Gleichstellung gefallen, den Frauenquoten-Gegnern dafür gar nicht.


Marion Büttgen steigt gerne darauf ein. Wenn die von ihr untersuchten Frauen dieselben negativen Eigenschaften haben wie Männer, dann kann das plötzlich nur noch daran liegen, dass die Unternehmen nur "männliche" Frauen nach oben kommen lassen, während in der allgemeinen Bevölkerung Frauen selbstverständlich weiter die besseren Menschen sind: 

Wenn es immer heißt, mehr Frauen in der Führung täten Unternehmen gut, müsste es bedeuten, dass auch andere, typische Frauen in diese Positionen kommen sollten.

Die Personalabteilungen sind meist fest in Frauenhand, da die weiblichen Eigenschaften wie Empathie, ein größeres Kooperationsbedürfnis oder höhere Kompromissfähigkeit dort eben gefragt sind.


Man muss bei solchen Passagen unweigerlich an einen rassistischen Wissenschaftler denken, der in einer Untersuchung herausgefunden hat, dass Weiße Schwarzen keineswegs charakterlich überlegen sind, und jetzt mit aller Macht versucht, seine Forschungsergebnisse in sein bisheriges Weltbild einzupassen. Büttgen kommt einerseits um die Ergebnisse ihrer Studie nicht herum: 

Frauen in Führungspositionen sind noch weniger verträglich als Männer, zeigt die Studie. Sie setzen im Team-Meeting ihren Kopf gegen die Interessen der anderen durch und gehen einem Streit nicht aus dem Wege.


Andererseits macht sie schon in den nächsten Sätzen ungerührt weiter Propaganda für die sexistische Frauenquote und spekuliert, unterstützt von der Interviewrin, fröhlich drauflos:

Männer wollen in ihrer Symbiose vermutlich nicht gestört werden.

Beitrag erschien auch auf: genderama.blogspot.de 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ralle

Am liebsten würde ich zum gesamten Feminismus- und Gender-Komplex Mikael Niemi zitieren. Er beschreibt in wenigen Zeilen die Gründe für den "ewigen" Kampf der Frau gegen den Mann.

Sie ahnen es, sie wird ihn nie gewinnen, der Grund ist ganz einfach.

Ich musste jedenfalls herzlich darüber lachen und weiß seitdem, dass man sich die einschlägigen Vertreterinnen bestimmter Bestrebungen nur vorstellen muss, wie sie versuchen "Mann" zu sein.

Gravatar: Karin Weber

Ein Beitrag von T-Online:

>> Osterloh: VW laufen zu viele Frauen auf Top-Managerposten davon

Volkswagens Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh hat mit Kritik am VW-Konzern auf den überraschenden Wechsel der Top-Managerin Elke Eller zur Tui reagiert. "Anscheinend ist Volkswagen als technikgetriebenes Unternehmen nach wie vor nicht in der Lage, Frauen auf Top-Positionen langfristig zu binden. Daran muss das Unternehmen härter arbeiten", sagte der VW-Aufsichtsrat der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Hannover.<<

http://www.t-online.de/regionales/id_74914092/osterloh-vw-laufen-zu-viele-frauen-auf-top-managerposten-davon.html

Also Herrn Osterloh versteht man nicht. Er ist der Meinung, es liegt an ihm, wenn Frauen aus dem VW-Aufsichtsrat türmen. Hatten wir nicht eine FrauenQuote? Dann muss dort eine Frau hin und wenn sich keine findet, muss eine aus dem Kreis der Feministinnen u. Pudel bestimmt werden. Die FrauenQuote ist verbindlich und verpflichtend!

Gravatar: Teresa

Frauen galten auch als genetisch "gesünder", bis man festgestellen musste, dass Frauen mit demselben Berufsstress kein geringeres Risiko für Herzinfarkte und Stressanfälle haben alsMänner. Warum sollten Frauen unter den gleichen beruflichen Bedingungen nicht die gleichen charakterlichen Schwächen wie Männer entwickeln?

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