Die Yoga-Lüge

Wieso glauben wir Europäer, mit fernöstlichen Weisheiten das Paradies auf Erden errichten zu können? Nicht mal Kindergartenkinder werden von Yoga-Übungen verschont, selbst dann nicht, wenn Eltern ihre Bedenken äussern. Stellen Sie sich vor, im Kindergarten würden man das “Vaterunser” beten. Das gäbe einen Aufschrei!

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Ich möchte Ihnen ja nicht die Freude verderben, und natürlich gönne ich es Ihnen, wenn Sie sich wohl “fühlen”, sich schneller aus dem Yogaknoten entwirren können als ich einen verdrehten Schnürsenkel oder mittels Klangschalen in Einklang mit sich selbst sind.

Aber finden Sie es nicht sonderbar, dass Yoga aus einem Land kommt indem alle 22 Minuten eine Frau vergewaltigt, im schlimmsten Fall gequält und an den Baum gehängt wird? Und die Kluft zwischen bitterer Armut und extremen Reichtum nirgendwo so gross ist wie in Indien? Die Zahl der indischen Millionäre ist siebenstellig aber das beeinflusst das Leben der rund 300 bis 400 Mio. Inder, die unter der Armutsgrenze leben kaum. Ausgerechnet aus diesem Land erhoffen wir Europäer uns eine ausbalancierte Spiritualität und schwören auf diese Meditationstechnik, als hinge Leib und Seele davon ab – von einer Yoga Tradition eines Landes, dass mit der Tradition Mädchen systematisch abzutreiben, einhergeht.

Ein Yoga Meister schrieb: “Traditioneller Einstieg ins Yoga beginnt mit dem Training ethischer Prinzipien im sozialen Kontext, wie der Berücksichtigung des gewaltfreien Umgangs mit anderen, der Verpflichtung zu Ehrlichkeit, sich nicht auf Kosten von anderen zu bereichern, Mass zu halten und der Praxis von Genügsamkeit.” Anbetracht des Reichtums einzelner, muss das wie Hohn und Spott in den Ohren der 1,7 Millionen Kinder klingen, die im Jahr an Unterernährung sterben.

Der im Dauerstreit mit seinem Bruder stehende Mukesh Ambani, einer der rund 40 indischen Milliardäre und zugleich einer der reichsten Männer der Welt tut sich schwer Mass zu halten. Er kaufte seiner Frau einen Airbus und baute in Mumbai ein privates Hochhaus – nur für seine Familie und Gäste. 27 Stockwerke, vier Etagen allein für die 160 Autos. Drei Landeplätze für Hubschrauber. Und ein Raum, in dem der Hausherr es künstlich schneien lässt, wenn er Abkühlung sucht im heißen Mumbai. Das teure Bauwerk in der Millionen-Metropole ist vor allem eins: Symbol für Mukeshs Reichtum, für seine Macht und seinen Einfluss im ganzen Land.

Welchen vernünftigen Grund gibt es nun die zehn Yoga Grundsätze aus einem Land wie Indien zu übernehmen, wo offensichtlich nichts von alldem funktioniert? Hat doch Yoga zu keiner menschenwürdigen Veränderung der dortigen Gesellschaft geführt, obwohl massenhaft Geld für Wohltätigkeiten vorhanden wäre und dieses nach christlichem Vorbild für Schulen, Krankenhäuser, Kinder-oder Obdachlosenheime eingesetzt werden könnte. Gibt es denn dort so wenig praktizierende Yogis? Nein, natürlich nicht! Der Shivaismus hat in Indien Millionen von Anhängern und Tausende von Tempeln und Klöstern. Er ist neben Shaktismus und Vishnuismus eine der drei Hauptrichtungen des Hinduismus

Wieso glauben wir Europäer dann, mit fernöstlichen Weisheiten das Paradies auf Erden errichten zu können? Selbst in staatlich finanzierten Studentenaustauschprogrammen namens “Erasmus” wird Yoga angeboten. Nicht mal Kindergartenkinder werden davon verschont, selbst dann nicht, wenn Eltern ihre Bedenken äussern und ihr Kind dispensieren möchten, weil Yoga eben nicht neutral ist. Der 4. Yoga Grundsatz ist der Spiritualität Gottes gewidmet. Stellen Sie sich vor im Kindergarten würden man das “Vater unser” beten. Welch einen Aufschrei gäbe es in unserer christlich abendländischen Gesellschaft. Ist es doch selbst den Behörden der KESP ein Dorn im Auge, aus der Not heraus, Kinder in frömmlerische Pflegefamilien stecken zu müssen. Die Angst durch ein Tischgebet beeinflusst zu werden, ist gar zu gross. Aber bei Yoga, droht nicht die geringste Gefahr. Meinen wir – wir Europäer – gutgläubig wie wir nun mal sind. Da kann ein Inder über uns “Aufgeklärte” nur den Kopf schütteln. “Die Europäer sind so naiv, dass sie sich blind auf fernöstliche Meditationstechniken einlassen, ohne zu wissen, wohin die Reise führt”.

Ohne Helena Petrovna Blavatsky hätten wir diese Reise vielleicht nie angetreten. Die Theosophin, Okkultistin und Begründerin der esoterischen Weltanschauung war eine wichtige Wegbereiterin der Praxis von Yoga, Meditation und buddhistischer Übungen in Europa und Amerika. Ihr Interesse für Esoterik wurde durch die umfangreiche Bibliothek ihres Urgroßvaters, eines Freimaurers mit rosenkreuzerischer Ausrichtung, geweckt, die sie ausgiebig studierte. Die meiste Zeit verbrachte sie im Palais des Großvaters, wo sich fast jeden Abend geladene Gäste zu ihren Séancen zusammenfanden, um sich mit Tischerlrücken, Schreiben von Geisterbotschaften und anderen Manipulationen unterhalten zu lassen. Auf Reisen durch Europa, Asien und Amerika, die von ihrem Vater und Großvater finanziert worden seien, soll sie in dieser Zeit von Eingeweihten und “Meistern” die Grundlagen ihrer späteren Lehren vermittelt bekommen haben. Im Mai 1888 konvertierte sie zum Buddhismus. Fortan pflegte sie den Kontakt mit Geistern, die sie als Meister und Mahatmas bezeichnete.

Ihre Geheimlehre stützt sich eklektizistisch auf Buddhismus, Hinduismus und verschiedene andere Weisheitslehren. Sie entwickelte die Vorstellung, dass Religionsstifter und andere herausragende Menschen wie Buddha oder Jesus nach ihrem Leben auf der Erde in eine spirituelle Sphäre eingehen, wo sie die “Große Weiße Bruderschaft” bilden. Sie war die erste, die östliche und westliche Weisheitslehren zu einem neuen System verschmolz.

Blavatskys Lehre war für den Okkultismus und das Neuheidentum von großer Tragweite, erzeugte neue Lehren, Orden und Verbindungen und beeinflusste Schriftsteller und Künstler. Allerdings wurde Blavatsky schon zu Lebzeiten Betrug nachgewiesen, insbesondere im Zusammenhang mit den Meister-Briefen.

Nun hoffe ich, dass nicht wir Opfer eines riesigen Yoga-Betruges wurden, denn die weibliche Form Yogini bedeutet “Zauberin”. Heute praktizieren mindestens drei Millionen Menschen in Deutschland Yoga, darunter etwa achtzig Prozent Frauen.

Zuerst erschienen auf dieweiterdenkerin.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: ulrike walker

Nein, das reicht nicht. Daraus wird meines Erachtens nicht ersichtlich, dass die Menschen in Indien schlechter sind als hier, wie Sie schreiben bzw. mir unterstellen. Ich habe auch nie behauptet, dass Yoga schlecht ist, weil die Menschen in Indien schlecht sind. Ich habe geschrieben, dass Yoga „anscheinend“ keinen positiven Effekt auf die Bevölkerung Indiens hat, so sieht nun mal die Faktenlage aus. Und genau das finde ich sonderbar. Ich lasse mich aber gerne von gegenteiligen Fakten überzeugen. Sollte ich mich in dem Artikel für die Mehrheit der Leser so missverständlich ausgedrückt haben, ist das ein bzw. mein Problem, das es ernst zu nehmen gilt. Wenn Sie aber etwas in den Text hineininterpretieren, was nicht geschrieben steht, ist das nicht mein Problem. Mit besten Grüssen und alles Gute für Sie, ob mit oder ohne Yoga.

Gravatar: Danton

"Aber finden Sie es nicht sonderbar, dass Yoga aus einem Land kommt indem alle 22 Minuten eine Frau vergewaltigt, im schlimmsten Fall gequält und an den Baum gehängt wird? Und die Kluft zwischen bitterer Armut und extremen Reichtum nirgendwo so gross ist wie in Indien?"

Reicht das ?

Was also hat die Übertragung des Yoga damit zu tun?
Genau - nichts!

Gravatar: Heinz Göd

Das Ziel von Yoga ist die völlige Beherschung des Körpers durch den Geist.
Ich habs versucht, bin aber nicht weit gekommen -
- ein paar Anwendungen haben sich aber bis heute als gut erwiesen: sie haben mir geholfen, wo Arzt und Medikamente versagten.
Zu Yoga bin ich gekommen, weil ich Probleme mit meinen Stirnhöhlen hatte und mir ein Arzt mit einem Bierschlegel ein Röhrchen durch die Knochenwand schlug, damit er die Stirnhöhlen durchspülen konnte.
In einem Büchlein über Yoga fand ich ein sanfteres Verfahren:
Eine Stärkung - möglicherweise sogar Heilung - eines Organs erreicht mensch, wenn mensch sich auf das Organ konzentriert und sich dabei vorstellt, dass die Atemluft durch das Organ geht, 10 Minuten, 2xtäglich, immer zur gleichen Zeit.
Habe das eine Zeitlang gemacht und hatte seither jetzt 50 Jahre keine Probleme mehr.
Die Idee hinter Yoga ist sehr einfach:
Blut ist der Saft des Lebens. Ein gut durchblutetes Organ ist(/wird) gesund und leistungsstark.
Durch eine bestimmte Körperstellung kann der Blutstrom zu einem bestimmten Organ verstärkt werden.
Bei allen körperlichen Übungen geht mensch höchstens bis zur Schmerzgrenze und dann sofort wieder ein Stückchen zurück - also keine Gewalt gegen den Körper.
Rythmus ist wichtig: 'wenig, aber immer zur gleichen Tageszeit' ist besser als 'einmal viel, dann wenig und und immer zu einer anderen Tageszeit'.
Yoga verlangt sehr viel Willenskraft und Ausdauer - und auch Freiheit in der Lebensgestaltung.
Das haben die meisten Menschen nicht, die Menschen des Westens am allerwenigsten.
Aber auch die Inder nicht: die indischen Reichen, Vergewaltiger, Manager und Politiker sind sicher keine Yogis. Die Geisteshaltung des Yoga hat darum in Indien genausowenig Einfluss auf Indien wie die Geisteshaltung der Kant-Anhänger auf Deutschland.
Dass mit Yoga von Scharlatanen und Geschäftemachern schlimmer Unfug betrieben wird,
das ist leider eine Tatsache.
Wahrscheinlich vermischt sich auch bei Yoga Richtiges mit Falschem - wie bei allem, was von Menschen ersonnen wurde - Vorsicht ist daher wohl auch bei Yoga geboten.
Vielleicht ist für manche/n dieses hilfreich:
http://www.beck-shop.de/fachbuch/leseprobe/9783769105674_Excerpt_001.pdf

Gravatar: ulrike walker

Da ich immer davon ausgegangen bin, dass der Mensch in seinem Wesen überall gleich ist, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir mitteilen würden, an welcher Stelle ich geschrieben habe, dass die Menschen in Indien schlechter sind als hier? Mit besten Grüssen

Gravatar: Danton

Selten einen so schwachen Artikel gelesen!

Yoga ist also schlecht, weil in dem Ursprungsland die Menschen schlechter sind als hier. Für wie dumm muss ich einen Leser halten, um solche Thesen anzubieten?

Gravatar: comes

Leute - bitte..
«Jedem d. Seine, auf seine Art + Weise!»
UND AUCH..
«Die Grenze des Unbegrenzten ist die Grenzenlosigkeit des Begrenzten »»n

Gravatar: SinnZeit

In erster Linie handelt es sich bei der Bevölkerung Indiens um eins: Menschen
Somit unterliegen sie, genau wie wir alle, Neigungen, Tendenzen und Mustern.
Der Einfluss des Materialismus und Kapitalismus hat auch diese Menschen beeinflusst.
Der Weg zu mehr Liebe und Mitgefühl sich selbst und anderen gegenüber
fällt ihnen ebenso schwer wie uns auch. Vor allem unter Berücksichtigung
der gesellschaftlichen und kulturellen Hintergründe.
Bedauernswerterweise fehlt des dem Beitrag an Qualitäten der Einsicht
und Erfahrung. So hoffe ich, dass er seine Leserinnen und Leser zumindest
neugierig macht und bewegt das Thema tiefer ergründen zu wollen.

Namaste

Gravatar: Matthias

Eigentlich schade das der Artikel nicht in die Tiefe geht und nur Emotionen befriedigt werden sollen.
Das Programm vom Benediktushof 2015 zeigt das es auch anders geht.
Gemeinsam DAS suchend und die Freude leben und nicht Feindbilder aufbauend.
http://www.west-oestliche-weisheit.de/der-benediktushof/kursprogramm/gesamtuebersicht-2015.html
und überdenkenswert ist auch diese Artikel
http://www.west-oestliche-weisheit.de/der-benediktushof/kursprogramm/gesamtuebersicht-2015.html

Mit freundlichen Grüßen

Gravatar: Freigeist

Wo leben Sie denn, in Kindergärten wird gebetet.

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