Die technischen Grenzen der volatilen Stromerzeugung

Energie ist nicht gleich Energie. Es genügt nicht, über sie in bedarfsgerechter Menge zu verfügen.

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Energie hat zusätzlich in einer für den jeweiligen Einsatzzweck geeigneten Form und in einer bestimmten Qualität bereitgestellt zu werden. So wenig, wie der Mensch von unverdaulicher Nahrung leben kann, so wenig hilft dem Hochofen eine Befeuerung mit Stroh. Diesen Umstand berücksichtigen die Befürworter einer Umstellung auf regenerative Energieträger nicht. Potentielle Primärenergiequellen sind beispielsweise hinsichtlich der mit ihnen erreichbaren Prozesstemperaturen zu bewerten. Bei Raumtemperatur wäre eine Wärmemenge von einem Kilojoule völlig nutzlos, bei mehreren hundert Grad dagegen für viele Anwendungen tauglich. Und Strom bedarf einer konstanten, im gesamten Verteilnetz einheitlichen Frequenz von fünfzig Hertz. Sonst funktionieren weder die Regelungs- und Schaltmechanismen der Netzinfrastruktur, noch die meisten der bei den Endverbrauchern eingesetzten Geräte.

Auf vier unterschiedlichen Spannungsebenen verbindet das Stromnetz Erzeuger und Verbraucher. Private Haushalte und kleine Gewerbetriebe sind an das Niederspannungsnetz (230 Volt) angeschlossen. Dieses bezieht seine Energie aus dem Mittelspannungsbereich (1.000 bis 50.000 Volt), in das neben kleineren städtischen Kraftwerken auch große Solarparks und Windkraftwerke einspeisen. Kraftwerke mittlerer Größe bilden das Hochspannungsnetz (110.000 Volt), auf das Eisenbahn und Schwerindustrie zugreifen. Von der obersten Ebene aus, dem Höchstspannungsnetz (220.000 bis 380.000 Volt), dirigieren die leistungsstarken Kohle-, Kern- und Wasserkraftwerke das gesamte Geschehen.

In ihnen drehen sich von Dampf- oder Wasserturbinen getriebene magnetische Läufer in großen Spulen, in denen sie „Strom“ in Form eines elektrischen Wechselfeldes induzieren. Ihre Umlaufgeschwindigkeit bestimmt die Netzfrequenz. Zweipolige Läufer müssen in allen Kraftwerken einheitlich fünfzigmal in der Sekunde rotieren (entspricht 3.000 Umdrehungen pro Minute). Zusätzlich haben sie das auch noch synchron zueinander durchzuführen, damit sich die erzeugten Wechselspannungen nicht ungünstig überlagern. Der Generator im alpenländischen Wasserkraftwerk und der im hamburgischen Kohlemeiler sind nicht nur gleich schnell, sie befinden sich auch in derselben Phasenlage.

Im Generator selbst stellt sich dem Läufer durch das induzierte elektromagnetische Feld der Spulen eine Widerstandskraft entgegen. Nur wenn diese Bremswirkung mit der von der Turbine ausgehenden Beschleunigung im Gleichgewicht steht, kann eine konstante Drehzahl gewährleistet werden. Laständerungen im Netz durch Zu- oder Abschalten von Verbrauchern oder Erzeugern erhöhen oder vermindern die bremsenden Kräfte und müssen durch eine entsprechende Regelung der Turbinendrehzahl über die Dampf- oder Wasserzufuhr ausgeglichen werden.

Unser Stromnetz ist ein evolutionär gewachsenes System.Man kann seine Eigenschaften nur verstehen, wenn man ökonomische und technische Faktoren gleichermaßen betrachtet. Zur Minimierung von Transportverlusten und aufgrund seiner einfachen Transformierbarkeit entschied man sich für Wechselstrom. Die Netzfrequenz könnte auch höher oder tiefer liegen. Hauptsache, sie ist überall gleich und in sehr engen Grenzen zeitlich konstant (50 +/- 0,02 Hertz in Deutschland). Die einzelnen Spannungsebenen prägten sich im vergangenen Jahrhundert gemäß der zur Verfügung stehenden Technologien und den Bedarfen der Verbraucher aus. Die Entwicklung erfolgte entlang der Prämisse, Qualität, Kostenund Resilienz gleichermaßen zu optimieren.

Ein anzunehmender Schadensfall betrifft den Ausfall eines größeren Kraftwerks. Die verbleibende Netzlast würde sich auf weniger Generatoren verteilen, die sich daher unmittelbar einer größeren Bremskraft ausgesetzt sähen. Ihre Rotationsgeschwindigkeit und damit die Netzfrequenz würden sinken. Fällt diese unter den Schwellenwert von 49,98 Hertz, droht der Zusammenbruch. In Sekundenbruchteilen, in denen niemand die Chance hätte, rettend einzugreifen. Auch nicht automatische Systeme, denn so schnell kann die Zufuhr von Dampf oder Wasser in die großen Turbinen nicht variiert werden. Zur Vermeidung schwerer technischer Schäden wären Verbraucher und Erzeuger abzutrennen. Ein Blackout, aber immerhin könnte man das Netz nach und nach wieder aufbauen und neu stabilisieren.

Da sich die Lasten im Netz ständig ändern, da Probleme in konventionellen Kraftwerken durchaus auftreten und da vor allem in jüngster Zeit volatile Quellen erratisch Energie einspeisen, überrascht die doch immer noch geringe Zahl an zudem häufig nur kurzfristigenStromausfällen. Tatsächlich ist das geschilderte Szenario gerade deswegen relativ unwahrscheinlich, weil es die großen Turbosätze in den leistungsstarken Kohle-, Wasser- und Kernkraftwerken gibt. Bevor diese auf den Lastwechsel reagieren, vergehen aufgrund ihrer Massenträgheit noch einige Sekunden. Das Netz stabilisiert sich in einem gewissen Umfang selbst und verschafft den Operatoren damit ausreichend Zeit für geeignete Gegenmaßnahmen.

Deren erste darin besteht, die sogenannte Primärregelung in Gang zu setzen. Dabei handelt es sich um zusätzliche Kapazitäten, die innerhalb von dreißig Sekunden in vollem Umfang zur Verfügung stehen müssen. Da dies kein Kraftwerk durch einen Kaltstart schaffen kann, nutzt man Erzeuger, die bereits in Betrieb sind und noch über entsprechende Reserven verfügen.Aufgrund der Anforderungen an Geschwindigkeit und Ausmaß der Aktion ist diese Eingriffsebene die Domäne der Kohle- und Kernkraftwerke. Deswegen betreibt man sie im Mittel etwa 2,5% unterhalb ihrer Maximalleistung. In Deutschland sind (ein Erfahrungswert) 700 MW Primärregelleistung erforderlich. Zu deren Absicherung also thermische Erzeuger mit einer Leistung von 28 GW benötigt werden. Das entspricht nicht zufällig ungefähr der Kapazität, die ohnehin rund um die Uhr zur Abdeckung der Grundlast das Netz speist. Es ist gleichermaßen sinnvoll wie notwendig, genau diese Flotte von Kohle- und Kernkraftwerken zur Vorhaltung der Primärregelenergie einzusetzen.

Die nächsten Ebenen der Sekundär- und der Tertiärregelung müssen innerhalb von fünf beziehungsweise fünfzehn Minuten liefern. Bauartbedingt eignen sich dafür Wasser- und Gaskraftwerke (Erdgas, Biogas, Müll, Klärgase u.ä.). Sobald diese eingreifen, wird die primäre Ebene wieder in den Bereitschaftsstatus zurückgeführt.

Aufgrund ihres volatilen Charakters sind weder Windräder noch Photovoltaikanlagen dazu in der Lage, die Definition der Netzfrequenz übernehmen. Sie müssen dem Taktstock der Großkraftwerke folgen. Auch leisten sie keinen Beitrag zur Trägheitsreserve und zur Regelenergie.

Nur die Kernenergie oder die Kohle können die Stabilität des Systems nach dem beschriebenen Konzept gewährleisten. Es ist nicht möglich, aus beiden gleichzeitig auszusteigen, ohne die Versorgungssicherheit massiv zu gefährden.

Das noch immer gültige Energiekonzept der Bundesregierung aus dem Jahr 2010 sieht daher auch für 2050 noch Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von mehr als 15 GW vor. Bei der angestrebten Reduzierung der inländischen Stromproduktion um die Hälfte könnte dies als Trägheits- und Primärregelreserve gerade ausreichen. Die aktuell seitens der Umweltministerin vertretene Idee, die Kohleverstromung in 25 Jahren zu beenden, ist entweder technischem Unwissen oder schlichter Verantwortungslosigkeit geschuldet. Gleiches gilt für die zahllosen, häufig von Umweltaktivisten induzierten Studien, in denen Utopien einer hundertprozentigen Versorgung aus regenerativen Quellen entwickelt werden. Die Frage nach der Netzstabilität klammern solche Pamphlete grundsätzlich aus.

Es gilt ja nicht nur, sich gegen den Ausfall von Kraftwerken oder Leitungen einerseits und gegen plötzliche massive Bedarfsschwankungen auf Verbraucherseite andererseits zu wappnen. Nach der geltenden Gesetzlage ist dem Zufallsstrom aus Wind und Sonne grundsätzlich der Zugang zum Netz zu gewähren, wenn er denn anfällt. Dadurch werden immer häufiger Anpassungen der Leistung von Grundlastkraftwerken erforderlich. Für das Jahr 2013 vermeldeten die Netzbetreiber 2.687 solcher auch als „Redispatch“ bezeichneten Eingriffe, in 2014 waren es 3.455 und im vergangenen Jahr schon 6.322. Das ruft nicht nur spürbare Kosten hervor, es zeigt auch eine technisch bedingte absolute Ausbaugrenze für die volatilen Quellen auf. Denn wenn die „redispatch-fähigen“ konventionellen Kapazitäten nicht mehr ausreichen, werden die Schwankungen der Netzfrequenz das tolerierbare Maß regelmäßig übersteigen.

Gemäß der Erfahrungen mit dem deutschen Stromnetz hat ständig eine Kapazität in der Höhe von etwa einem Drittel der gesicherten Leistung (hierzulande derzeit 85 GW, bei erfolgreicher Umsetzung der Energiewende mindestens noch 42,5 GW) für die Trägheitsreserve und die Primärregelleistung zur Verfügung zu stehen. In Ländern, die nicht auf Vulkanen hocken und daher Geothermie nicht in großem Umfang nutzen können, begrenzt dies den Ausbau regenerativer Quellen auf die restlichen zwei Drittel. Für die volatile Stromproduktion allein wird der Wert aufgrund der oben geschilderten Redispatch-Erfordernisse noch etwas darunter liegen. Internationale Studien (beispielsweise für Nordamerika und Irland) belegen die Möglichkeit, die Systemstabilität auch dann noch zu sichern, wenn Wind und Sonne gemeinsam 50% des Strombedarfes decken. Dieser Schwellenwert wurde in Deutschland im vergangenen Jahr bereits an etwa 20 Tagen erreicht, insbesondere in den Sommermonaten mit hohem Solarenergieaufkommen. Im Mittel hatten in 2015 die unbeständigen Quellen einen Anteil von 19% an der Elektrizitätsproduktion. Die Energiepolitik der Bundesregierung sieht einen Wert von 57% bis 2050 vor und erfordert daher ein völlig neues Stabilitätskonzept. Von dem allerdings noch niemand weiß, wie es aussehen könnte.

Beitrag zuerst erschienen auf science-skeptical.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dr. Peter Steinbock

Das Thema technische Grenzen der volatilen Stromerzeugung ist bedeutsam, weil es die Wertlosigkeit von Wind- und Solarstrom für die eigenständige Bedarfsdeckung der Haushalte (und die Energiewende als Flop) zu zeigen vermag. Wind- und Solarstrom frei Anlagen ist zu überhaupt keiner Bedarfsdeckung von normalen Haushalten geeignet! Deshalb sind auch Kostenvergleiche von Wind und Solar mit Kohle und Kernkraftwerken mangels technischer Vergleichbarkeit Unfug oder versuchte schwere Täuschung.

Gut beschrieben ist der Fall Primärregelung. Aber dieser ist nicht die einzige Schwachheit der NIE. Was ich im Artikel leider vermisse ist die entsprechend ausführliche Behandlung der Ebenen Sekundär- und Tertiärregelung, also das was innerhalb von fünf bis fünfzehn Minuten ab drastischem Abfall der Leistung von Wind- und Solar (und/oder starkem Bedarfsanstieg) passieren muß. Im Beitrag heißt es hierzu: „Bauartbedingt eignen sich dafür Wasser- und Gaskraftwerke (Erdgas, Biogas, Müll, Klärgase u.ä.). Sobald diese eingreifen, wird die primäre Ebene wieder in den Bereitschaftsstatus zurückgeführt.“

Das ist richtig, wenn das Netz vor allem aus sicheren herkömmlichen Kraftwerken gespeist wird. Aber hier geht es laut Titel darum, dass Wind und Solar die wichtigsten Säulen der täglichen zeitpunktorientierten Bedarfsdeckung sein sollten - Wenn also die Kohle- und Kernkraftwerke passe sind. Gut würde sich meiner Meinung nach dazu die Besprechung einer immer wiederkehrenden Situation des quasi totalen, schnellen Leistungsabfalls von Wind und Solar eignen, wie sie zum Beispiel aus der Leistungsganglinie mit viertelstündlicher Auflösung für Montag den 7.12.2015 ersichtlich ist (vgl. http://tinyurl.com/h68jg6d) . Als Ergebnis würde ich erwarten, dass auch hier Wasser- und Gaskraftwerke Hilfe geben könnten, allerdings nicht als kleinere Reserve, sondern als voller Backup. Und damit steht auch die Bezahlbarkeit des zweiten Kraftwerksparks im Widerspruch zu den Verheißungen der sogenannten Energiewende.

Der letzte Absatz ist mir nicht verständlich. Es geht hier nicht um 85 GW gesicherte Leistung, daher hier irrelevant.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ E. Oberdörffer, 09.02.16

NIE: = Nuklear Irreversible Entsorgung

Gemach, heute lösen wir die Problem von heute, morgen die von morgen, dann die von 2020 und dann die von 2050.

Warum Eile,
sie ist eh' eine Erfindung des Teufels.

Gravatar: Otto Weber

@ Hans Peter Klein

>>Gemächlicher Übergang hin zur Energiewende<<

geht anders, und zwar so, dass man erforderliche technische Innovationen erst abwartet (z. B. wirtschaftliche Speichertechnologien), bevor man Milliarden Euro wenig effektiv vergeudet.


>>… Energiepolitik auf der Ebene der Industrie, der Forschungslandschaft, der energiepolitischen Rahmenbedingungen schon viel länger der Prozess einer analytisch-ergebnisorientierten Problemlösung eingeleitet<<.

Wer soll solche sinnfreien Worthülsen verstehen?


>>.. rückwärts gewandte Revanchisten, deren Geschäftsmodelle von gestern nicht mehr funktionieren<<.

Ihre Sprache verrät SIE als Ideologen oder Nutznießer. Ihr „fortschrittliches“ Modell glänzt bis jetzt durch Unwirtschaftlichkeit, hohen volkswirtschaftlichen Schaden und technisch durch Destabilisierung des Netzes. Das Geschäftsmodell „von gestern“ funktioniert volkswirtschaftlich und technisch bestens, im Gegensatz zu dem subventionierten „Zappelstrom“, der kaum planbar vor sich hin zappelt und nur aufwendig mit der Hilfskrücke der “revanchistischen“ Versorgung betreibbar ist.


>> …..und die notwendige Lernkurve zu durchfahren<<.

Die Lernkurve wird steil nach oben zeigen, wenn weite Landesteile für 1 Tag im Dunkeln liegen und die wahren Ursachen für dieses Debakel hoffentlich dann publiziert werden. Wie in der ehemaligen DDR wird die Phrasendreschmaschine von Hans Peter Klein & Co. dann in bewährter Weise der Aktuellen Kamera die Revanchisten dafür verantwortlich zu machen.


So, Hans Peter Klein, nehmen Sie bitte konkret Stellung zu den von Hn. Dr. Heller dargestellten Fragen und Problemen. Wir wollen nicht 20 – 30 Jahre darauf warten.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

@Hans Peter Klein: Sehr geehrter Herr Klein, Sie haben von Herrn Hellers Ausführungen nichts verstanden, und Sie verstehen offenbar auch nichts von der Stromversorgung und der Erhaltung ihrer Stabilität. Deshalb besteht Ihre Antwort auf Herrn Heller auch nur aus ideologischem Gewäsch. Sie sind doch Ingenieur. Also los, bringen Sie einen praktikablen Vorschlag, wie ein großes, ganz Deutschland umfassendses Stromnetz, das nur aus NIE gespeist wird, stabil betrieben werden kann. Wenn Sie das nicht können, dann verschonen Sie uns bitte mit Ihrer Ideologie!
( NIE = Neue Instabile Energien )

Gravatar: Dipl. Ing.Bernd Fries

Was passiert eigentlich, wenn dann eine der geplanten großen "Stromautobahnen" von Nord nach Süd oder eine andere große 400kV-Leitung ausfällt? Soll (u.a. witterungsbedingt oder durch technische Fehler) schon mal vorkommen. Wie stellt man sich auf eine solche Großstörung durch "intelligente Lastregelung" ein? Sicher, indem man große Netzteile einfach abschaltet. Schöne Zeiten!

Gravatar: Hans-Peter Klein

Hallo Herr Dr. Heller,
liebe Mitkämpfer für einen gemächlichen Übergang hin zur Energiewende,

das hört sich alles in allem doch ganz positiv an.

So wie „das System“ in Sachen Flüchtlingskrise langsam zurück rudert, ist umgekehrt bei der Energiepolitik auf der Ebene der Industrie, der Forschungslandschaft, der energiepolitischen Rahmenbedingungen schon viel länger der Prozess einer analytisch-ergebnisorientierten Problemlösung eingeleitet.

Rein ideologische Kämpfe (Kohle+Atom= gut, Erneuerbare +Effizienz= schlecht) führen eigentlich nur noch rückwärts gewandte Revanchisten, deren Geschäftsmodelle von gestern nicht mehr funktionieren. Ich erspare mir, hier deutlicher zu werden, da sowieso klar ist wer gemeint ist.

Vor uns liegt eine Übergangsphase von weiteren 20-30 Jahren in der mit jeweils unterschiedlichen Geschwindigkeiten die Kapazitäten der fossil und nuklear-basierten Stromerzeuger zurück gefahren werden, während gleichzeitig die Effizienzpotenziale, die intelligente Steuerung zwischen Erzeugung und Verbrauch, neue Speichertechnologien und die Stromerzeugung durch Erneuerbare herauf gefahren werden.

Zeit genug um bei jeder kleinen Änderung die Reaktionen des Gesamtsystems „Stromnetz“ zu beobachten, zu analysieren, darauf zu reagieren und die notwendige Lernkurve zu durchfahren.

Deutschland kann stolz darauf sein, hier mit Innovationen ganz vorne dabei zu sein.
Der Unterschied zur Flüchtlingskrise besteht u.a. darin, dass diese quasi „über Nacht“ über uns herein gebrochen ist und wir wie auf Befehl das alles zu schaffen haben (das „über Nacht“ wäre noch mal zu überprüfen …).

Die Energiewende hat jedoch schon vor 30 Jahren begonnen, ist stark im Bewusstsein der Deutschen verankert, wir zählen technisch zu den Global Playern und Vorreitern und haben uns klug und voraus schauend für einen weiteren Übergangszeitraum von 20-30 Jahren entschieden, Jahre die erforderlich sind, die Stabilität und die Akzeptanz nicht zu gefährden.

Die Energiewende zählt zu den wenigen Lichtblicken in den gegenwärtigen Zeiten, nicht auszuschließen, dass bzgl. der Erneuerbaren es noch heißen wird:

„Nie waren sie so wertvoll wie heute“.

MfG, HPK

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