Die Politik muss ein Ende der Völkerwanderung nur wollen

Es ist absolut unrichtig zu behaupten, eine substanzielle Änderung der Asyl- und Migrationspraxis wäre rechtlich absolut unmöglich. Regierungen und Gesetzgeber müssen das nur klar und eindeutig wollen. Und tun.

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Im Spätsommer 2015 ist in Deutschland durch einen rechtlich nicht abgesicherten Alleingang von Bundeskanzlerin Angela Merkel die schon zuvor immer extensiver gewordene Immigrations-Ermöglichung und -Förderung durch die Gerichte noch weit übertroffen worden. Seither bekommt in Deutschland automatisch jeder, der sich mit Erfolg als Syrer auszugeben vermag, Asyl. Unabhängig von einer konkreten Verfolgung. Unabhängig davon, ob in seiner Heimat eigentlich Krieg tobt oder nicht (was rechtlich ohnedies nie ein Asylgrund war). Unabhängig von den Gerichten. Und unabhängig davon, ob die Asylwerber nicht schon in einem sicheren Land waren (was auf fast alle zutrifft).

Ganz ähnlich agierten dann im Gefolge Berlins auch einige andere EU-Staaten. Damit hat die Politik die asylfreundliche Entwicklung der Judikatur nicht eingeschränkt – wie zuvor als möglich und notwendig skizziert –, sondern diese noch weit ausgedehnt.

Durch eine wahrscheinlich unbedachte populistische Entscheidung der deutschen Bundeskanzlerin ist der schon davor immer mehr eskalierende Migrationsstrom zur Völkerwanderung geworden. Sowohl Deutschland als auch Österreich haben monatelang total die Kontrolle darüber verloren, welche Menschen und wie viele ihr Staatsgebiet betreten, wer sich darin aufhält. Sie haben sich nur noch darauf beschränkt, zu versuchen, diesen Strom zu administrieren, ihn damit also erleichtert, statt ihn zu bremsen oder zu stoppen.

Es ist damit auch faktisch extrem schwierig geworden, diese politische Fehlentscheidung wieder rückgängig zu machen. Die dafür nötigen gewaltigen Anstrengungen müssten nun noch viel größer sein, als wenn Merkel den Fehler nie begangen hätte, die Balkanroute zu einem weitgehend problemlosen und schnellen Migrationsweg zu machen. Ihre Fehlentscheidung war eine Reaktion darauf, dass Ungarn sich erfolgreich gegen den Durchzug Zehntausender illegaler Migranten (mit und ohne Schlepperhilfe) gewehrt hatte, was damals aber in Deutschland und Österreich heftig kritisiert worden ist. Um nur ja nicht so wie Ungarn ebenfalls heftige Kritik aus Berlin und Wien einzustecken, haben die anderen Balkanstaaten in der Folge die Durchreise ständig noch weiter erleichtert und beschleunigt. Dabei wurden die Staaten selber zu Schleppern. Sie schleusten die Migranten mit staatlichen Eisenbahnen, Fähren und Autobussen möglichst rasch durch das eigene Staatsgebiet.

Was wäre dringend zu tun, um die Völkerwanderung wenigstens jetzt noch zu beenden? Dabei geht um vier enorm schwierige Schritte:

  1. Merkels rein politischer Beschluss der Grenzöffnung muss rückgängig gemacht werden. Das wäre freilich für sie ein schwerer persönlicher Gesichtsverlust, den sie weiterhin unbedingt vermeiden will. Das versucht aber auch die intern tief zerrissene SPD möglichst zu verhindern.
  2. Die ökonomischen Anziehungs-Faktoren müssen komplett abgebaut werden, die es Migranten aus der Dritten Welt so attraktiv erscheinen lässt, in diese Zielländer zu gelangen. Hartz IV, Mindestsicherung und zahllose andere Wohlfahrtsleistungen sind für Menschen aus der Dritten Welt enorm attraktiv, die daheim nicht einmal auf einem der raren Arbeitsplätze annähernd so viel verdienen würden. Diese Attraktivität wirkt unabhängig davon, dass viele Migranten durchaus zu einem Job bereit wären, den sie aber auf Grund ihres Drittwelt-Hintergrunds großteils nicht finden können.
    Das Tragische an diesen "Pull-Faktoren": Nachdem so große Menschenmengen bereits in Europa angekommen sind, ist es aus Sicherheitsgründen fast unmöglich, diese Wohltaten abzuschaffen oder drastisch und spürbar zu reduzieren (selbst wenn die mitregierenden Sozialdemokraten dem zustimmen würden, die das alles ja für ihr historisches Lebenswerk halten und daher mit Zähnen und Klauen verteidigen). Denn dann wären Hunderttausende Menschen ohne Geld unkontrolliert im Land, die zum Großteil versuchen würden, ihren Lebensunterhalt durch Kriminalität zu sichern.
  3. Noch viel schwieriger: Der Menschenstrom muss physisch gestoppt werden. Seit er einmal in Gang gekommen ist, lässt sich das aber nur mehr durch Anwenden gewaltsamer Mittel erreichen. Auch wenn es manche nicht mehr zu sagen wagen, so ist eindeutig: Jede Rechtsregel hat am Ende auch irgendeine Form der Gewaltanwendung (Gehaltspfändung, Haft usw). Da Deutschland und Österreich jedoch keinesfalls unschöne Szenen auf eigenem Territorium riskieren wollen, versucht man den Strom an der mazedonischen Südgrenze zu unterbrechen. Dorthin sind schon etliche militärische Mittel aus anderen Staaten geschafft worden, um das möglich zu machen. Dort glaubt man, dass es am leichtesten geht. Es ist trotzdem ziemlich absurd, dass ausgerechnet ein Nicht-EU-Land die schmutzige Arbeit für Mitteleuropa machen soll, um die illegale Migration aus dem EU-Land(!!) Griechenland zu stoppen.
  4. Noch schwieriger, aber mindestens genauso wichtig wird es sein, die migrationsfördernde Judikatur der (nationalen und europäischen) Gerichte zu ändern. Denn solange die so besteht, wie sie ist, werden Migranten und Schlepper immer wieder neue Wege an allen Zäunen vorbei finden, um nach Österreich und Deutschland zu gelangen, etwa wieder über Libyen und Sizilien. Und dann geht die Völkerwanderung in vollem Umfang weiter.

Wie aber ändert man die Judikatur unabhängiger Gerichtshöfe? Das kann rechtsstaatskonform nur durch neue Konventionen und Gesetze erfolgen.

Rechtlicher Handlungsbedarf

Es ist weder physisch noch rechtsstaatlich möglich, alle potenziellen Asylwerber nur durch Zäune am Betreten des eigenen Landes hindern zu wollen. Da Asylanträge rechtlich nur im Inland gestellt werden können, würden die Gerichte das wild bekämpfen. An Rechtsänderungen, damit die Gerichte das nicht mehr können, wagen aber vorerst die meisten Politiker noch immer nicht einmal laut zu denken.

Damit droht aber eine Katastrophe. Wenn Politik und Gesetzgebung nicht rasch handeln, dürften etliche Staaten durch die Völkerwanderung in gesetzlose Faustrechts-Strukturen verwandelt werden.

Dennoch scheint vorerst keine sozialdemokratische, postkommunistische, grüne und linksliberale Partei Deutschlands bereit, an echten Änderungen mitzuwirken. Selbst wenn die wankenden, uneinigen und zögernden Konservativen und Christdemokraten es wollten.

Wird am Ende doch der Selbsterhaltungstrieb der Parteien wirken? Immerhin tun sozialdemokratische Parteien in der Slowakei, in Schweden, in Tschechien und in Frankreich längst schon an allen gutmenschlichen Bedenken vorbei alles, um die eigenen Länder von einer weiteren Zuwanderung aus Asien und Afrika zu retten.

Fast alle Politiker sehen zwar inzwischen den dringenden Handlungsbedarf. Sie wollen aber die Änderungen der Migrationsrealität noch immer weitgehend nur durch politische Maßnahmen erreichen, die keine hässlichen Fernsehbilder und wilde Proteste linker Gruppen verursachen. Das aber kann nicht gelingen – oder es ginge nur durch so gravierende Maßnahmen, sodass eine Änderung von Gesetzen, Konventionen und EU-Richtlinien rechtsstaatlich und menschlich viel sauberer wäre.

Vollständiger Beitrag erschienen auf andreas-unterberger.at

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

Leider leider stehen Völkerwanderungen an. Der Geburtenüberschuss in vielen Ländern ist erschreckend hoch dank dümmlicher Gottesvorstellungen und anderen Blödheiten wie subventionierte Nahrungsmittel in arabischen Staaten. Die Übernutzung von agrarischen Flächen und teils Versteppung in Entwicklungsländern kommt hinzu. Ein Stopp der anstehenden Massenwanderungen ist dringend geboten. Noch kommen 2 Flüchtlinge auf 80 Deutsche. Rechnerisch harmlos, nicht aber in den Köpfen der Bevölkerung. Dass die Bevölkerung überreagiert ist gut, denn so wird sich was ändern und dem künftigen Ansturm kann begegnet werden. Der frühere Innenminister Schilly hat schon Läger in Nordafrika befürwortet und wurde deshalb abgestraft. Sein Vorschlag war ein früher humanistischer Lösungsansatz.

Gravatar: AMAN  ANTON

Ihr Beitrag trifft den Nagel in jeder Hinsicht auf den Kopf!
Es ist unverständlich und absurd, dass die fatalen Fehler
der Frau Merkel aufgezeigt werden, sehr wohl auch in
ihrer Partei erkannt sind und trotzdem nichts, aber schon
gar nichts dagegen getan wird!
Wie lange muss mann die Auswirkungen, die sowohl
wirtschaftlich, national, aber auch emotional ertragen???
Der immense Schaden aller EU-Länder und die wachsende Weltherrschafts-Position der USA, die diese
fatale Politik begünstigt, ist nicht mehr zu messen!
Dr.Orbán, der von Allen verteufelt wurde, hat Recht behalten und seine Handlungsweise auch Österreich
dazu bewegt, endlich in nationalem Interesse zu handeln!
Die Zersplittung der EU durch Frau Merkel ist ein
Jahrhundertfehler, der nicht mehr zu kitten geht!
Die von Frau Merkel erzwungene Verhandlung mit der
Türkei ist purer Wahnsinn, man kann sich von so einem
Staat nicht erpressen lassen; die USA und NATO zeigen
schon ihre Mitbeteiligung, in dem sie nach den Attentaten
in der Türkei ihre "Partnerschaft" betonen?!
Türkei:KEINE VISA, KEIN EU-BEITRITT, KEINE
UNKONTROLLIERTE MILLIARDEN-ZAHLUNGEN!!!

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