Die Pietätlosigkeit radikaler FeministInnen

150 Menschen sind bei einem Flugzeugabsturz gestorben und vieles wirft immer noch Fragen auf. Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich überhaupt äußern soll. Wäre nicht die EMMA-Redaktion auf den Plan getreten, hätte ich vermutlich darauf verzichtet.

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Ein schlimmes Ereignis beschäftigt seit Dienstag ganz Deutschland. 150 Menschen sind bei einem Flugzeugabsturz gestorben und vieles wirft immer noch Fragen auf. Ich beteilige mich nicht an wüsten Spekulationen und reihe mich auch nicht in die Riege der Pseudo-Psychologen, angeblichen Experten und widerlichen Effekthascher ein. Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich überhaupt äußern soll. Wäre nicht die EMMA-Redaktion auf den Plan getreten, hätte ich vermutlich darauf verzichtet. Doch nach der Wortmeldung aus Alice Schwarzers Haus kann ich nicht mehr still bleiben. Sie steht nicht nur für einen amoklaufenden Feminismus, sondern setzt dem Treiben der vergangenen Tage die unrühmliche Krone auf. Sie offenbart, in welcher Verfassung unsere Medienlandschaft ist und zeigt, wie niedrig die Hemmschwelle einer Zunft inzwischen liegt, die nicht ohne Grund immer weniger Ansehen genießt. Was sich seit Dienstag auf breiter Front in der Berichterstattung abspielt, ist die bedrückendste Zurschaustellung niederer Instinkte, die uns die Medien bisher geboten haben. Dies gilt auch für die öffentlich-rechtlichen Sender, die nach dem furchtbaren Unglück alle Regeln des Anstands über Bord warfen – vom eigenen journalistischen Anspruch ganz zu schweigen.

Als endlich erste kritische Stimmen aus dem eigenen Lager laut wurden und mancher bereits hoffte, der Ekel vor dem eigenen Abbild könne für den einen oder anderen Journalisten ein heilsamer Schock sein, setzte die Frauenzeitschrift EMMA den neuen Tiefpunkt. Zwar stammt der von ihr veröffentlichte Artikel von einer feministischen Bloggerin, doch kommt in der begeisterten Übernahme und anschließenden Rechtfertigung durch die EMMA-Redaktion die ganze Widerwärtigkeit einer enthemmten Ideologie zum Ausdruck, die ihren Auftrag offenbar darin sieht, Männer zu diskriminieren, zu verfolgen und zu diskreditieren. Doch damit nicht genug. Seit Freitag wissen wir, dass dieser aggressive Feminismus nicht einmal mehr davor Halt macht, menschliche Tragödien für die eigene Ideologie auszuschlachten. Die Frauenquote fürs Cockpit wird gefordert, weil das Selbstmordrisiko bei Männern viermal so hoch sei wie bei Frauen. Auch Amokläufe würden ausschließlich von Männern begangen, erfahren wir. Nur die Reduzierung männlicher Flugzeugführer zugunsten von Frauen könne das Problem beheben. Dass Frau sich über die in den Medienberichten verwendete männliche Allgemeinform für die überwiegend weiblichen Opfer der Schulklasse mokiert, ist da schon kaum mehr von Belang.

Die Pietätlosigkeit, mit der das Unglück von Europas Feministinnen ideologisch aufgearbeitet wird, ist kaum zu ertragen und hat einen veritablen Shitstorm ausgelöst. Doch statt zurück zu rudern, sich zu entschuldigen oder die Schmiererei wieder von der Seite zu nehmen, gefällt sich die EMMA-Redaktion darin, eine Rechtfertigungsarie anzustimmen. Als ließe sich hieraus eine Absolution für menschenverachtendes Verhalten ableiten, schallt es uns seit Sonntag von der Webseite entgegen, die Zeitung “Schweiz am Sonntag” würde doch dasselbe fordern. Das Schweizer Blatt hatte argumentiert, die Frauenquote müsse her, weil der Suizid bei Schweizer Männern zwischen 15 und 44 Jahren die häufigste Todesursache sei. Eine dümmlichere und sachlich falschere Aussage hat man wohl selten gehört. Emma & Co. haben in diesen Tagen viele Unterstützer verloren. Doch um einen Feminismus, der seine Weltanschauung über Empathie und Mitgefühl stellt, dessen Verbitterung nicht einmal Platz für eine pietätvolle Anteilnahme lässt, muss niemand trauern. Es sind die Opfer, denen in diesen Tagen unsere Gedanken gehören sollten. 150 Menschen, die nicht mehr da sind und eine nicht zu füllende Lücke bei all denen hinterlassen, die sie liebten und kannten.

Beitrag erschien auch auf: meinungsfreiheit24.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: R. Crahay

Sehr geehrter Herr Autor,
Sie beklagen (m.E. völlig zu Recht) die Überschreitung der Hemmschwelle von Anstand und Empathie zugunsten von spekulationswütiger Effekthascherei. Zudem zeigen Sie sich ebenfalls zu Recht empört über die zeitnahe ideologische Instrumentalisierung solch schrecklicher Vorfälle, wie es die sogen. Mitnahme-Selbstmorde u. Amokläufe sind.

Aufmerksam geworden durch Ihre Kritik an der "Pietätlosigkeit der radikalen Feministinnen", wie sie Alice Schwarzer im Falle des Airbus-Unglücks durch den mutmaßlichen Kamikazeflug des Piloten via EMMA verbreitet, habe ich mir Schwarzers Stellungnahme dazu im Original mal unter die Lupe genommen.

Abgesehen davon. dass auch ich deren Einlassung an verschiedenen Stellen kritikwürdig und falsch finde, wie Schwarzers "Anti-Biologismus-Keulerei" überhaupt, fiel mir doch sehr unangenehm auf, wie Sie selbst , werter Herr Autor, durch Ihre eigenen Falschbehauptungen und Verzerrungen der inhaltlichen Wiedergabe, auch nicht gerade vor Seriosität glänzen.
Sie schreiben zum Beispiel:
"...Auch Amokläufe würden ausschließlich von Männern begangen, erfahren wir ..".

DIe Bloggerin schrieb:
"Amokläufe und so genannte Familienauslöschungen, die gern zu „erweitertem Selbstmord“ und „Mitnahme-Selbstmord“ verharmlost werden, sind Verbrechen, die NAHEZU ausschließlich von Männern begangen werden. Für Amokflüge, die offenbar häufiger vorkommen, als der Öffentlichkeit bewusst ist, gilt dasselbe.."
Schwarzer ergänzt bestätigend:
"Amoktrips und Familienauslöschungen (Familiendrama) werden in der Tat in ÜBERWÄLTIGENDER Mehrheit von Männern begangen. Was Gründe hat. ..."

>>> Eine "überwältigende" Mehrheit" ist KEINE "ausschließliche", zumal sie ja noch ausdrücklich betont: "...es gibt ja durchaus auch Täterinnen, wenn auch nur verschwindend weniger... Auch die „Familienauslöschung“ ist bei Frauen rar, aber es gibt den so genannten „erweiterten Selbstmord“, bei dem Mütter ihre Kinder mit in den Tod nehmen. Sie scheinen zu glauben, die Kinder könnten ohne sie nicht leben."

Bemerkenswert erscheint auch die inhaltliche Verdrehung in Ihrer folgenden Aussage:
"Nur die Reduzierung männlicher Flugzeugführer zugunsten von Frauen könne das Problem beheben."

Die Bloggerin schlug wegen des erhöhten Suicidrisikos bei Männern eine FRAUENQOTE vor, angesichts der nur 6% Frauenanteil im Cockpit. Damit könne ihrer Meinung nach "die Lufthansa das RISIKO, dass ihre Piloten das Flugzeug zu Selbstmord und vielfachem Mord missbrauchen, mit jeder Frau, die sie zur Pilotin ausbilden, ganz erheblich REDUZIEREN.
http://www.emma.de/artikel/frauenquote-fuers-cockpit-318639
Dass Sie die "Risiko-Reduzierung" als " Männer-Reduzierung" wiedergeben, scheint ihrer persönlichen Befürchtung geschuldet. Das sollten Sie dann aber auch so darstellen, wenn sie sich vom effekthaschenden Journalismus unterscheiden wollen.

Tut mir leid, wenn es Ihnen nicht passt, dass physische Gewalt überwiegend männlich ist. Aber eine "radikalfeministische Erfindung" ist das nun wirklich nicht.
Allein die Polizeiberichte u. Kriminalitätsstatistik sprechen eine zu eindeutige Sprache:
"90% +... männliche Gewaltdelikte" darf man m.E. getrost als "nahezu aussschließlich" bezeichnen; "überwältigend" ist das allemal!

Zustimmen kann ich Ihnen uneingeschränkt, was die empathiefreie "Pietätlosigkeit" solcher Ratschläge zur Unzeit betrifft. Dies als geschmacklose Gefühllosigkeit anzuprangern hätte wirklich gereicht.

Angesichts der nicht zu widerlegenden kriminalpsychologischen/-statistischen Faktenlage ist Schwarzers Kernforderung in ihrem Artikel grundsätzlich jedoch keineswegs von der Hand zu weisen:
"Es ist also existenziell, auch über die geschlechtsspezifischen Gründe und Formen von Gewalt nachzudenken. Denn nur, wenn wir die Gründe erkennen, können wir auch dagegen angehen."
http://www.aliceschwarzer.de/artikel/alice-schwarzer-gewalt-geschlecht-318663

Gravatar: Karin Weber

Ich möchte zum Thema "Abartigkeit des Feminismus" mal noch etwas in diesem Kontext anführen. Bei meiner morgendlichen Zeitungsschau las ich gerade .. ich zitiere:

>> Jetzt warte sie ab, wie es weitergehe. Die Branche sei informiert. "Immerhin bin ich beim Zuschauer sehr populär", macht sich Metzger Mut.

Einen Ehemann oder Kinder, die sie im Moment auffangen könnten, hat die promovierte Theaterwissenschaftlerin nicht. Und sie weiß: "Wenn man sein Selbstbewusstsein nur aus dem Job zieht, dann kann man ins Trudeln geraten." <<

Quelle: http://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_73503674/tv-star-gabriele-metzger-zum-ersten-mal-im-leben-arbeitslos-.html

Ich bring´s mal auf den Punkt: Das sind die vom Feminismus geformten toughen Frauen, mit viel Selbstbewusstsein, die sich beruflich verwirklichen und ihr eigenes Geld verdienen. Wenn´s schief geht, dann ist niemand da, der auffängt. Genau das aber ist ein Sinn von Familien, sich gegenseitig zu stützen und so nicht am staatlichen Tropf zu hängen. Die feministische Zerschlagung bzw. Verhinderung von Familien erzeugt dementsprechend Abhängige, die fast zwangsläufig auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind.

Dieses Beispiel zeigt, dass die rosarote Zukunft, so wie der Feminismus den Frauen das offeriert, gar nicht existent ist.

Gravatar: Karin Weber

Feministinnen sind Frauen, die es Männern zeigen wollen, die sich mit ihnen nicht zeigen würden.

Da haben Sie vollkommen recht.

Gravatar: Alexander Scheiner, Israel

Was hat Feminismus mit Anstand oder mit Moral zu tun? Feminismus ist heute eine politische Richtung, geführt von Frauen, die nichts "Feminines" vorzuzeigen haben.

Gravatar: Richard

"Dass Frau sich über die in den Medienberichten verwendete männliche Allgemeinform für die überwiegend weiblichen Opfer der Schulklasse mokiert, ist da schon kaum mehr von Belang." Das heißt Sie wollen leugnen, dass der Täter von Winnenden - ein hervorragender Schütze - in einer gemischten Klasse ausschließlich auf Frauen gezielt und geschossen hat. Wie war das nochmal mit Respekt vor den Opfern? Es ist außerdem eine nicht zu leugnende Tatsache, dass sämtliche in Deutschland verübten Amokläufe von Männern verübt wurden. Daraus allerdings die Forderung nach einer "Cockpit-Quote" zu erheben ist lächerlich. Nicht nur weil es dazu viel zu wenig Pilotinnen gibt sondern vor allem weil eben der Anteil von Psychopathen unter den Piloten so verschwindend gering ist. Auf etwa 6 Milliarden Flugbewegungen gab es 3 bestätigte Selbstmorde.
Trotzdem finde ich es schade, dass es so wenig weibliche Piloten gibt, zumal sich der Beruf sehr gut für Frauen eignet. Das Argument, dass Frauen leichter in Panik geraten und schlechteres räumliches Vorstellungsvermögen haben ist gelinde gesagt lächerlich. Es gibt keinen einzigen schweren Flugunfall wo "räumliches Vorstellungsvermögen" eine Rolle gespielt hätte. Und bei AF 447 sind die ausschließlich männliche Crew in Panik geraten und das Flugzeug versenkt.

Gravatar: Teresa

"Auch Amokläufe würden ausschließlich von Männern begangen, erfahren wir. ..."
Das sieht so aus, ja. Aber läuft eine Krankenschwester, die in ihrer Hybris, reihenweise Menschen von ihrem Leiden "erlöst" nicht einfach auf eine subtilere Weise Amok?
Und was ist mit jenen "Zwischenwesen", die heute staatlich gefördert werden? - Ist da jetzt das biologische Geschlecht oder das psychosoziale ausschlaggebend?

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Warum jammern? Die Gesellschaft hat jetzt den Radikalfeminimus, den sie seit Jahren wollte.

Gravatar: Karin Weber

Menschlich und moralisch bin ich mit dem Autor auf einer Wellenlänge. Dennoch sollte man solchen Leut_Innen den Mund nicht verbieten, denn je dämmlicher und absurder sich diese artikulieren, um so eher wachen die Menschen in diesem Lande auf und erwehren sich dieser Diktatur der Schwachsinnigen. Das ist ein nicht zu ersetzender Anschauungsunterricht für unsere Bürger, die durchaus in der Lage sind, sich eine Meinung zu bilden und dies auch ausdrücklich sollen. Die Botschaft lautet: "Seht, diese Irr_Innen sitzen mittlerweile in allen staatlichen Funktionen! In solch einem grenzdebilen Klima ist zweifelsfrei die FrauenQuote entstanden."

Aus meiner Sicht sind das mit die letzten Wortmeldungen dieser steuerhinterziehenden Frau Schwarzer.

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