Die Männer: verunsichert, feige und perspektivenarm

Kein Zweifel, die Not vieler Arbeiter, Knechte und Mägde im 19. Jahrhundert war jammervoll. Kein Zweifel, es war eines liberalen Rechtsstaats unwürdig, dass der private und freiwillige Sexualverkehr zweier erwachsener Homosexueller jahrhundertelang als Delikt bestraft wurde.

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(Anmerkung: Dieser Text erscheint weitestgehend identisch im Buch "Genderismus(s) - Der Masterplan für die geschlechtslose Gesellschaft" (Hg: Christian Günther und  Werner Reichel), Verlag Frank&Frei.)

Kein Zweifel, die Kolonialherrschaft in vielen Ländern der Dritten Welt war für die beherrschten Völker vielfach entwürdigend. Kein Zweifel, die europäischen Frauen waren rechtlich zum Teil bis in die Nachkriegszeit ungerechtfertigt benachteiligt.

Bei all diesen Minder-(oder Mehr)heiten zeigt sich in der Geschichte der letzten hundert Jahre ein klares Muster: Ungerechtfertigte Diskriminierungen und Herrschaftsstrukturen wurden in dieser Zeit völlig abgebaut.

Es zeigt sich aber seither in all diesen Feldern auch noch ein zweites Muster: Gute, richtige, notwendige Vorgänge haben in einer Art Pendelbewegung auch zu weit überschießenden und problematischen Entwicklungen geführt. Dafür gibt es unzählige Beispiele.

Beispiel Wohlfahrtsstaat

So hat die anfangs funktionierende Verstaatlichung der sozialen Fürsorge für Arbeiter und Bauern, der Hilfe bei Krankheit und Alter – die vorher meist nur von der Kirche wahrgenommen worden war – zu einer immer weiteren Ausdehnung, zu massiver Überbeanspruchung und zur Perspektive eines totalen Zusammenbruchs geführt. Gerade die sozialsten Staaten sind heute am schwersten verschuldet. Die Pensionssysteme vieler Staaten – nicht nur in Griechenland, sondern auch in Österreich[1] – stehen knapp vor dem Zusammenbruch. Der Wohlfahrtsstaat muss kollabieren, weil er bei vielen Menschen die Illusion hervorgerufen hat: Für alle denkbaren Probleme, ja auch für das persönliche Wohlbefinden und das eigene angenehme Leben sei die Gesellschaft, seien andere zuständig. Damit fällt immer öfter das Wissen um die Eigenverantwortung, das Bewusstsein um die Notwendigkeit eigener Anstrengungen weg.

Der Wohlfahrtsstaat hat auch zur allerschlimmsten und nicht mehr reversiblen Katastrophe geführt: Die Nachkriegsgeneration hat – vor allem in großen Teilen der besser gebildeten Schichten – vor einem halben Jahrhundert beschlossen, künftig ohne eigene Kinder das schöne Leben in ungehemmten Zügen zu genießen. Damit leben fast alle europäischen Kulturen von einer sich rasch verflüchtigenden Substanz.

Beispiel Schwulenkultur

So ist die einstige Diskriminierung und Verfolgung von Homosexuellen heute in die mediale Dominanz einer Schwulenkultur[2] umgeschlagen, die normal veranlagten Menschen zunehmend schlechtes Gewissen ob ihrer Heterosexualität einzujagen versucht. So haben die Homosexuellen sich nicht nur ständige Selbstbejubelungsfestivals[3] verschafft, welche die Steuer- und ORF-Gebührenzahler zu finanzieren haben. Sie drängen auch auf immer mehr Kanälen an Kinder und Jugendliche heran, wo sie diesen dann Homosexualität als schöne und gleichwertige Option anzupreisen versuchen.

Sie haben sich viele finanzielle Benefizien erzwungen, obwohl es bei den Homosexuellen als weitaus bestverdienender Gesellschaftsgruppe keinerlei Notwendigkeit einer Förderung gibt. So bekommen homosexuelle Partner heute beispielsweise, ohne je eine Einzahlung geleistet zu haben, „Witwen“-Renten auf Kosten der Allgemeinheit. Dabei liegt die einzige gesellschaftliche Berechtigung einer Witwenrente in der Alterssicherung jener Menschen, die wegen der Erziehung von Kindern zu wenig Beitragsjahre erworben haben. Auch beim Eintritt in Mietverhältnisse werden sie (zu Lasten der Wohnungseigentümer!) gegenüber anderen, un-sexuell Zusammenlebenden bevorzugt.

Beispiel Kolonialismus-Schmäh

So besteht heute in etlichen Ländern der Dritten Welt die berechtigte Überzeugung, man müsse auch in der dritten Generation nach der Kolonialzeit nur laut genug „Neokolonialismus!“ rufen und schon öffnet sich der Geldhahn europäischer Gutmenschen. Das hat etwa die aus Afrika stammende Ökonomin Dambisa Moyo[4] brillant zusammengefasst und kritisiert.

Das ist deshalb so übel, weil dadurch in den bedachten Ländern kein Bewusstsein der Eigenverantwortung entsteht, weil dadurch viel zu wenig Energie in die – am Ende allein entscheidenden – eigenen Anstrengungen fließt. In Reformen, in den Kampf gegen Korruption, in den Aufbau einer unabhängigen Justiz usw. In etlichen Staaten Afrikas ist es deshalb heute um Infrastruktur, Verwaltung und Wirtschaft schlechter bestellt als am Ende der Kolonialzeit. Viele naive Menschen in Europa – vor allem im kirchlichen Bereich – glauben aber noch immer, dass Europa schuld am Zustand der Drittweltländer sei. Sie übersehen, welch schlimmen Folgen diese Haltung hat: Viele Regierungen der Dritten Welt sehen in der ewigen Schuld Europas eine bequeme Ausrede, die eigene Anstrengung erspart. Die sie von der Beschreitung des anfangs zwar mühsamen, aber heute schon sensationell erfolgreichen Wegs der südostasiatischen Völker abhält.

Von der notwendigen Frauenemanzipation zum Terror des Genderismus

Erstaunlich ähnlich ist die Entwicklung im Bereiche des Feminismus. Die Frauen-Emanzipation im 20. Jahrhundert war richtig, gut und notwendig; sie hat aber im Wesentlichen nur auf dem Boden des christlichen Kulturfundaments stattgefunden. Inzwischen jedoch hat der Feminismus zu massiv überschießenden, schlechten und verzerrenden Ergebnissen geführt. Er ist vom guten Prinzip der Gleichberechtigung in einen Genderismus mit Privilegierungen und sogar totalitären Machtansprüchen einer kleinen Gruppe radikaler Frauenpolitikerinnen gekippt.

Obwohl bar jedes wissenschaftlich beweisbaren Fundaments hat der Genderismus wie eine neue Theologie eine Reihe von Universitäten erobert. Seine Akteurinnen profitieren dort von den vielen Geldern, die die Gesellschaft für Forschung und Wissenschaft ausgibt. Sie konnten dort viele Machtstrukturen der Linken kampflos übernehmen, die ja angesichts des Zusammenbruchs des Kommunismus die Hohlheit der marxistischen Ansätze entdecken mussten und orientierungslos wurden.

Dahinter stand eine geschickte Machtstrategie feministischer Professorinnen: Man bezog ähnlich wie einst die Marxisten die abgekapselte Welt einer völlig Empirie-freien Theorie, die zwar nicht beweisbar, aber damit auch nicht widerlegbar ist.

Sie taten das genau zu dem Zeitpunkt, da sich die Gleichberechtigungs-Forderung der Emanzipation praktisch in ganz Europa und Amerika durchgesetzt hat – weshalb aber manchen Feministinnen die eigene Überflüssigkeit gedroht hat. Da flüchtete man sehr geschickt einfach auf eine andere, rein theoretische Plattform, eben in den nicht mehr mit der wirklichen Welt korrelierenden Genderismus.

Es gibt in Europa schon lange kein einziges Gesetz, keinen Kollektivvertrag mehr, der in irgendeiner Hinsicht eine rechtliche Schlechterbehandlung von Frauen vorsehen würde. So etwas gibt es freilich massiv in islamischen Kulturen. Das aber wird erstaunlicherweise von den europäischen Genderisten und ihren linken Wasserträgern völlig ignoriert, obwohl schon mehr als 50 Millionen Moslems in Europa leben, die solcherart natürlich auch die europäische Realität zu ändern beginnen..

Genderisten beklagen zwar intensiv das Los von Frauen in lateinamerikanischen Indianervölkern. Das der islamischen Frauen in Europa oder im Nahen(!) Osten wird hingegen in der abgekapselten Gender-Welt ignoriert. Die Genderisten verdrängen sogar die Tatsache, dass das absolute Ende des Genderismus zu jenem Zeitpunkt da sein wird, zu dem die Moslems in Europa zur Mehrheit geworden sind. Das aber dürfte auf Grund demographischer Fakten in einigen europäischen Ländern noch in diesem Jahrhundert passieren.

Von der Gleichberechtigung zur Bevorzugung

Aber zurück zum eigentlichen Thema, Feminismus und Genderismus. Es gibt inzwischen in Europa und Amerika sehr viele Regelungen, die eine einseitige Bevorzugung von Frauen vorsehen. Dazu zählen etwa die vielen aufwendigen Frauenförderprogramme auf allen politischen Ebenen und in fast allen Kammern auf Kosten von zwangsverpflichteten Steuer- und Abgabenzahlern.

Ihnen stehen keine Männerförderungsprogramme gegenüber. Dabei gibt es beispielsweise im Bildungssystem eine wachsende Benachteiligung junger Männer – zumindest wenn man nach feministischer Art Ergebnisgleichheit als Verkörperung der Gerechtigkeit ansieht. Männer sind sowohl bei den Maturanten wie bei den Studenten inzwischen deutlich in der Minderzahl (2013/14 haben in Österreich 50,8 Prozent der Mädchen maturiert, jedoch nur 36,3 Prozent der Burschen!).

Sobald jedoch objektive Tests – wie etwa bei der Aufnahme zum Medizinstudium – ein deutlich besseres Abschneiden der männlichen Kandidaten bringen, versuchen genderistische Rektorate sofort eine positive Diskriminierung von weiblichen Kandidaten anzuordnen (wie zeitweise an der Wiener MUW). Oder sie bemühen sich, so lange an den Aufnahmekriterien herumzubasteln, bis dann vielleicht doch wieder mehr Frauen reüssieren.

Besonders schlimm und auch gesellschaftlich gefährlich ist die Tatsache, dass sich heute immer mehr junge Burschen vor allem rund um die für viele schwierigen Pubertätsjahre in eigene Welten zurückziehen. Dort fühlen sie sich halbwegs geschützt vor dem Genderismus, vor einem frauendominierten Schulwesen und vor dem in manchen pädagogischen Einrichtungen praktizierten Zwang, sich bisweilen Frauenkleider anzuziehen. Sie flüchten in typische Männersportarten und vor allem die Welten von Technik, Elektronik, Internet und Pornographie.

Gewiss: Die Erziehung von Burschen ist nicht einfach. Sie sind viel weniger sozial angepasst als die Mädchen, die dafür (und nicht für ihre Leistungen) oft von den Lehrern mit besseren Noten belohnt werden. Sie wissen auch oft nicht, wohin mit ihren plötzlichen körperlichen Kräften. Und sie werden gleichzeitig in den Schulen von einer dort einkehrenden weiblich-schwulen Sexualerziehung verunsichert. Etwa der neue Sexualerziehungserlass der österreichischen Unterrichtsministerin – die absurderweise gleichzeitig Frauenministerin ist (während es natürlich keinen Männerminister gibt) – stellt da eine Katastrophe[5] dar.

Geistiger Nährboden dieses Erlasses ist einerseits der immer wieder eindeutig erkennbare, wenn auch natürlich nie zugegebene Versuch der Schwulenaktivisten, möglichst jungen und knackigen Nachwuchs heranzuzüchten. Andererseits basiert die Ideologie des Erlasses auf der skurrilen Theorie vom sozialen Geschlecht. Diese besagt – in totalem Widerspruch zu allen medizinischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen –, dass das praktizierte Geschlecht frei wählbar wäre; dass das biologische Geschlecht hingegen völlig egal sei.

Angesichts solcher wirrer Thesen fühlen sich junge, eigentlich Halt und Orientierung suchende Buben schwer verunsichert. Sie werden im Unterricht[6] von Sexualpädagogen“ nicht nur mit an Missbrauch grenzenden Sexspielen konfrontiert, sondern auch mit der freien Auswahl zu entscheiden, ob sie nun männlich, weiblich, schwul oder sonst irgendetwas sein wollen. Solche rein ideologischen und unwissenschaftlichen Gedanken an Kinder heranzubringen, ist vor allem im unsicheren und enorm prägungsfähigen Alter rund um die Pubertät schlicht ein Verbrechen. Dieses Verbrechen wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch zu einer künftigen Zunahme von Missbrauchsfällen führen.

Die große Verunsicherung

Krampf und Verunsicherung prägen auch in späteren Lebensphasen immer mehr das Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Das ist ein weiteres „Verdienst“ des Genderismus. Nicht nur die immer strengeren gesetzlichen wie betrieblichen Vorschriften darüber, was sie alles nicht dürfen, verunsichern die Männer. Dies tut auch ihr eigenes zunehmend schlechtgewissig aufgeladenes Bewusstsein angesichts all der ständig schärfer werdenden Vorschriften der Political Correctness. Diese sind in den USA noch weiter gediehen als etwa die österreichische Gesetzgebung zum Po-Grapschen. Selbst die Einladung zu einem Abendessen gilt dort schon als sexuelle Belästigung.

Bei Männern dominiert zunehmend des Gefühl: Es ist letztlich alles verboten, was als Annäherung an das andere Geschlecht interpretiert werden könnte. Gleichzeitig fühlen sich die Männer aber genetisch und durch eine jahrtausendalte kulturelle Prägung doch wieder irgendwie angehalten, gegenüber Frauen der offensivere Teil zu sein. Das sehen und erwarten so durchaus auch viele Frauen – aber eben nicht alle.

Vor allem nicht jene, deren ganze berufliche Existenz darauf aufbaut, Frauenbeauftragte zu sein. Viele der anderen Frauen haben hingegen durchaus nichts gegen Grenzüberschreitungen durch Männer – freilich nur, wenn es der Richtige ist. Die Männer wissen freilich meist nicht, ob sie die „Richtigen“ sind. Die schüchternen glauben es nie zu sein, während sich die selbstbewussten immer für auserwählt halten.

Der erfundene Missbrauch

Dazu kommt noch Schlimmeres: Die Vorwürfe einer Grenzüberschreitung sind vielfach erfunden. Sei es aus der wilden Phantasie mancher psychisch labiler Frauen heraus, sei es aus Rache, weil man sich beruflich benachteiligt oder privat abgelehnt fühlt. Daher werden männliche Vorgesetzte seit einiger Zeit in vielen Schulungen darauf trainiert, ja nie mit einer Kollegin alleine in einem Raum zu sein – oder zumindest immer die Tür zum Vorraum weit offen zu lassen.

Absurdität am Rande: Während die Grenzen dessen immer enger werden, was bei der Annäherung an Frauen noch erlaubt ist, werden sie bei der Annäherung an andere Männer immer großzügiger.

Noch übler wirkt sich die Genderismus-Hysterie dann in späteren Phasen der heterosexuellen Beziehungen aus, also dann, wenn es zum Rosenkrieg kommt. Dabei sind die Männer nicht nur dadurch diskriminiert, dass nach Scheidungen in über 90 Prozent der Fälle die Frauen die Kinder bekommen, auch wenn sich Väter bisweilen deutlich besser geeignet zur Erziehung fühlen.

Die totale Katastrophe ist aber, dass immer häufiger in solchen Auseinandersetzungen auch mit fingierten Behauptungen eines sexuellen Missbrauchs gearbeitet wird. Eines Missbrauchs an Kindern oder auch an der eigenen Ehefrau. Der genderistische Anlauf, im neuen Strafgesetz jeden Sexualverkehr – auch unter Ehepartnern – an ein ausdrückliches, wohl am besten schriftliches Einverständnis zu binden, ist zwar vorerst knapp gescheitert. Aber sehr wohl ist die „Vergewaltigung unter Eheleuten“ seit einigen Jahren ein strafbares Delikt! Dieses hat sich in der Praxis als beste Waffe herausgestellt, wenn eine Frau den eigenen Ehemann loswerden wollte. Wer kann einen solchen Vorwurf schon widerlegen.

Nach Ansicht auch von weiblichen Scheidungsanwälten sind Vergewaltigungs- und Missbrauchs-Vorwürfe in 30 bis 50 Prozent der Fälle total fingiert. Und zwar zu rein taktischen Zwecken im Rosenkrieg. Es gibt Anwälte, die besonders häufig in Prozessen Missbrauchsvorwürfe gegen den Vater (oder gegen den nunmehrigen Partner der Mutter) erheben. Es liegt nahe, dass sie das tun, weil es taktisch ihren Klienten im Rechtsstreit enorm hilft. Die betroffenen Männer hingegen werden dadurch nicht nur im Familienrechtsstreit benachteiligt; sie landen auch oft existenzvernichtend auf der Anklagebank eines Strafgerichts.

Zu diesen juristisch-taktischen Motivationen, Missbräuche zu behaupten, kommen auch die von Psychotherapeuten erfundenen: diese werden ja von Frauen in Problemphasen besonders intensiv aufgesucht. Und manche Psychotherapeuten sind absolut darauf fixiert, jedes Problem in Freud'scher Tradition auf sexuelle Ursachen und Missbräuche zurückzuführen, besonders gern frühkindliche.

Abschaffung der Schuld-Scheidung

Dabei gäbe es gerade in diesem Bereich einige kluge gesetzliche Maßnahmen, die zu einer Entspannung führen würden. Abgesehen von einer Eliminierung der „Vergewaltigung in der Ehe“ aus dem Strafrecht wäre vor allem die Abschaffung der Schuld-Scheidung sinnvoll. Dies würde vielen fingierten Vorwürfen die Motivation entziehen. Dazu müsste freilich auch die ja derzeit auf der Schuldfrage aufbauende Unterhalts-Regelung komplett neu gestaltet werden.

Denn jenseits von allem Genderismus ist de facto bei vielen Menschen noch immer ein uraltes Ehebild wirksam: die Ehe als Versorgung der Frau durch den Mann. Viele Frauen glauben noch immer, durch eine reiche Heirat anstrengungslos Anspruch auf lebenslangen Unterhalt zu erwerben. Deshalb wird auch im Fall der Scheidung gezielt versucht, dem Mann die Schuld anzuhängen. Denn nur das bringt ja auch nachher einen Unterhaltsanspruch. Vielfach werden sie dabei durch die (mehrheitlich weiblichen) Richter unterstützt. Dieser Versorgungs-Anspruch setzt sich bei bestimmten Scheidungsformen sogar noch nach dem Tod des Ex-Mannes fort; er richtet sich dann sogar gegen die Allgemeinheit, die diesen Frauen auf Kosten der übrigen oft viel ärmer dastehenden Bürger Witwenpensionen zahlen muss, wenn davor ihr Ex-Mann zu Unterhaltszahlungen verpflichtet worden war. Diese Figur der Versorgungsehe ist zwar längst anachronistisch. Sie wird aber erstaunlicherweise sowohl von linken wie auch konservativ-katholischen Frauenaktivisten vehement verteidigt.

In Wahrheit sollte es bei kinderlosen Ehen keine Sekunde einen Unterhaltsanspruch geben. Beim Vorhandensein von Kindern sollte der Unterhaltsanspruch der Ehepartner (also meistens der Frau) von Alter und Zahl der Kinder, sowie von der Zahl der Jahre abhängig sein, die Mütter vor der Scheidung der Kinder wegen auf ihre berufliche Karriere verzichtet haben. Dieser Anspruch sollte dafür unabhängig von der Schuld an der Scheidung sein.

Auch die Witwenpension ist ein reiner Anachronismus. Notwendig und gerecht wäre jedoch eine viel großzügigere Einberechnung von Kindererziehungszeiten in den eigenen Pensionsanspruch der Mütter. Etwa bei einem Kind sechs Jahre, bei mehreren Kindern bis zum 14. Geburtstag des jüngsten Kindes. In Österreich gibt es überhaupt erst seit den schwarz-blauen Jahren eine solche Pensions-Wirksamkeit von Kindererziehungs-Jahren, aber leider nur bis zum 4. Geburtstag des jüngsten Kindes.

Eine solche Neuregelung bei den Themen Schuld-Scheidung, Unterhalt und Witwenpension würde viele der hässlichen Vorwürfe bei Trennungen aus der Welt schaffen. Lediglich bei Obsorgestreitigkeiten gäbe es sie wohl bisweilen weiterhin.

Weiterlesen auf: andreas-unterberger.at  

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: kroko

Der seit Jahrzehnten im Namen des Feminismus geführte Krieg der geopolitisch gesteuerten Massenmedien gegen die Männer war nur deshalb so erfolgeich, weil sich viele, scheinbar intelligente Frauen um des eigenen Vorteils willens, gegen die eigenen Männer instrumentalisieren ließen. Den Preis für diesen Verrat werden nicht nur die Männer sondern die ganze Gesellschaft zahlen. Und der Preis wird sehr hoch sein.

Gravatar: Jurij

Wie bereits Herr Steffens ausgeführt hat, ist die Behauptung, daß Frauen benachteiligt waren, unzutreffend. Oder war etwas Maria Theresia gegenüber einem männlichen Leibeigenen benachteiligt. Diese Behauptung ist erkennbarer Mumpitz. Die Reaktion der Männer auf die weibliche Anmaßung ist logisch und konsequent. Ein kinderloser Mann hat gegenüber Frauen und den Kindern anderer Männer keine Verpflichtung. Durch die Selbstüberhebung des Weibes hat dieses unsere Gesellschaft an den Abgrund geführt. Es ist wie in der Geschichte des Fischers und seiner Frau. Sie wollte schlußendlich Gott werden und sitzt wieder im ärmlichen Häuschen.

Gravatar: Friedemar Steffens

Es stimmt nicht, dass Frauen in früheren Zeiten systematisch rechtlich benachteiligt wurden. Das, was wir heute so empfinden, resultierte vielmehr aus den Lebensumständen, die vor dem Einsetzen der industriellen Revolution für fast alle in einem Masse härter als die unsrigen waren, das wir uns kaum noch vorstellen können. Dazu gehörte, das Erwerbsarbeit ausserhalb des Hauses meistens sehr anstrengend und körperschädlich war, oder das keine zuverlässigen Verhütungsmittel zur Verfügung standen, und das Kinder-Gebären sehr gefährlich war - Oder das weitgehende Fehlen dessen, was wir heute den Sozialstaat nennen. Diese Umstände bewirkten, dass die Geschlechter viel stärker als heute aufeinander angewiesen waren und den ihnen eine natürliche Rollenverteilung aufgezwungen war: der Mann als der ausserhalb des Haushalts Wirkende, die Frau innerhalb. Ausserdem war der Haushalt schonmal die natürliche Rechtseinheit, nicht das Individuum. Das führte zu rechtlichen Verhältnissen wie dem, das Frauen zwar keine Besitzrechte zustanden, ihre Männer aber für alle ihre Schulden aufzukommen hatten. Mit der industriellen Revolution kam es dann zu einer Liberalisierung und graduellen Ablösung des Haushalts durch das Individuum. Dabei gab es Ungleichzeitigkeiten: Manche Rechte und Pflichten wurden früher modernisiert als andere. Es waren diese Reibungen, woran sich die Frauenbewegung abarbeitete. Im Grunde beschleunigte sie jedoch höchstens die Entwicklung, die sowieso vonstatten ging. Und nicht nur, dass es die so oft ins Feld geführte systematische Frauenunterdrückung - jedenfalls im europäischen Kulturkreis - niemals gegeben hat.

Gravatar: Karin Weber

Ob der tatsächlichen Zustände bin ich äußerst optimistisch. Was hier mit Vätern u. Kindern "im Namen der Frauen" passiert, kann und wird sich kein Staat auf Dauer leisten (können). Ich zitiere dazu einmal:

>> Indem wir alleinerziehende Mutterschaft fördern und den Frauen erlauben, die Väter aus den Leben ihrer Kinder zu verbannen, haben wir eine halbe Generation von Jungen geschaffen, die das Risiko in sich tragen, dass sie als Erwachsene für den Arbeitsmarkt unbrauchbar und stattdessen eine zusätzliche Last für die Gesellschaft werden, sowie eine halbe Generation von Mädchen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit das Problem noch weiter verschlimmern, indem sie selber später alleinerziehende Mütter werden.

Je schwächer die Vaterschaft wird, desto schwächere wird die Gesellschaft insgesamt. Bei den demoralisierten Männer in Japan zeigt sich ein neuer, irritierender Trend, den man „Gras-Essen“ nennt: 60 % der Männern unter 30 haben kein Interesse mehr daran zu heiraten, Kinder zu bekommen und einen Job anzustreben, der mehr einbringt, als sie zur Begleichung ihrer Rechnungen benötigen. Japanische Wirtschaftswissenschaftler macht das schier verrückt, da Frauen und Kinder immer noch die überschüssige Arbeit von Männern benötigen, egal ob die Gewinne aus dem Überschuss direkt oder indirekt fließen. Japans wirtschaftliche Überlegenheit beruhte auf der Produktion dieser männlichen Überschussarbeit.

Die Kinder, von denen wir hoffen, dass sie uns vor der Verpfändung retten, wenn ausländische Regierungen anfangen, die Begleichung der Schulden einzufordern, sind von Generation zu Generation unfähiger geworden, unsere und selbst ihre eigene Haut zu retten, weil immer mehr von ihnen von alleinstehenden Müttern groß gezogen werden und keinerlei Hilfe sind, sondern selber Hilfe brauchen.

Wir erlauben es Frauen, leistungsfähige und liebende Väter aus den Leben ihrer Kinder zu verbannen, ohne dass sie dafür die Verantwortung und die Folgekosten übernehmen müssen – tatsächlich wird das Verhalten von Frauen nicht nur geduldet, sondern sogar belohnt. Und das, obwohl wir WISSEN, dass es Nachteile für die Kinder bringt und zukünftige Kosten für die Gesellschaft verursacht. <<

Quelle: http://www.freizahn.de/2014/11/femokalypse/

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