Die “Lehman Brothers”-Verdummung

Was hat die Finanzkrise ausgelöst? Immer wieder liest man, dass die Lehman-Pleite den Startschuss zur Finanzkrise gab. Doch dies ist falsch und lenkt von der wahren Ursache ab.

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Die Presselandschaft ist voll davon. “Der spektakulärste Bankrott der Bankengeschichte, gehört zu den Auslösern der globalen Finanzkrise”schreibt die Luzerner Zeitung. Die Berliner Morgenpost legt nach: “Acht Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise, die durch den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers ausgelöst wurde”.

Was wir hier sehen ist Verdummung und Propaganda in einem. Die Kernschmelze des Finanzsystems wurde nicht durch Lehman Brothers ausgelöst. Die Pleitebank fungierte zwar als Brandbeschleuniger, war aber nicht Brandursache. Nicht die fehlende Regulierung von Banken hat die Krise verursacht, sondern Verwerfungen durch den Geldsozialismus und falsche politische Anreize. Lehman Brothers war nicht besonders spekulativ oder aggressiv am Markt. Sie war wie jede andere Bank auch. Nur mit dem Unterschied, dass man jede andere Bank gerettet hat.

Zählt man die vorliegenden Fakten zusammen, dann muss man erkennen, dass die Lehman-Pleite ein Insidejob war. Man wollte die Krise, man bestellte die Krise und man bekam die Krise! Um das zu erkennen müssten Journalisten ihr Gehirn einschalten und nicht einfach plumpe Phrasen dreschen. Lehman war nicht Auslöser der Krise; Lehman war nur einer der ersten Dominosteine. Um künftige Krisen zu verhindern müsste man nun die wahren Ursachen beseitigen.

Weiterlesen: Das Finanz-9/11 war ein Insidejob

Beitrag zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerhard Su

Jenny Ger hat wohl bei Lehmann gearbeitet weil er so gut informiert ist ... Nur wer 30 Jahre wie ich im Investment Banking gearbeitet ist überhaupt in der Lage die komplexen Vorgänge und Verwerfungen zu verstehen. Der Grundstein für den Tag X wurde in N.Y. schon in den 80ern gelegt !

Gravatar: Wirklich liberal

Doch, natürlich hat fehlende Regulierung die Finanzkrise entscheidend befördert. Es war die unter Bill Clinton erfolgte Abschaffung das im Zuge der grossen Depression erlassenen Glass-Seagall-Gesetzes, wodurch Einlagen- und Investmentbanking nicht mehr getrennt betrieben werden mussten, was den Wall-Street-Zockern einen Grossteils des Kapital dafür verschaffte, dass sie den Immobilienmarkt so weit aufpumpen konnten, dass er schliesslich implodierte. Es ist ein liberales Lügenmärchen, dass staatliche Geldschöpfung hauptursächlich für Blasen sei. Zunächst mal ist die Fed, die den Kern praktisch der gesamten Geldschöpfung in der Welt darstellt, gar nicht staatlich - Die Fed ist so staatlich wie die Firma Federal Express, also gar nicht. Vielmehr stellt sie ein von Privatbanken kontrolliertes Zentralbankkartell dar, daran ändert auch die Show der Bestätigung des Fed-Gouverneurs (noch so eine fehlleitende Wortschöpfung) durch den US-Kongress nichts. Ausserdem erfolgt der weitaus grösste Teil der tatsächlichen Geldschöpfung durch die Privatbanken, indem sie zur Erzeugung von Kreditgeld einfach ihre Bilanzen verlängern, Geld also aus dem Nichts schöpfen. Fraktionale Reservehaltung von Zentralbankgeld verlangsamt diesen Prozess nur unwesentlich, bei Wirtschaftskrediten etwa gibt es i.d.R. überhaupt keine Verpflichtung dazu. Deshalb wäre Regulierung durch eine grundlegende Reform des Geldsystems so unheimlich wichtig, die Antwort auf die Probleme liegt jedoch nicht in einem Übergang zu dem rein staatlich geschöpften, sogenannten Vollgeld. Das hatte man im vormaligen Ostblock, jeder weiss, wie das ausgegangen ist. Die Antwort auf die Probleme liegt vielmehr darin, jedermann, also nicht nur den Banken, zu ermöglichen, sein eigenes Geld zu schöpfen. Der Staat, hierin liegt die Crux, muss verpflichtet sein, jede hinreichend verbreitete Privatwährung zur Bezahlung von Steuern zu akzeptieren. Das erst wäre wirklich liberal, schaffte es doch einen freien Markt für Geld. Ausserdem müsste die Mehrwertsteuer auf Silber abgeschafft werden, und privat geprägte Gold- und Silbermünzen von garantiertem Edelmetallgehalt müssten allgemein zu akzeptierendes Zahlungsmittel werden. Das würde den Bürgern Sicherheit bei der Wertaufbewahrung geben und würde somit als Anker des Geldsystems dienen. Zu guter Letzt müssten alle Formen der fraktionalen Reservehaltung als Betrug kriminalisiert werden und es müsste ein Zinsverbot geben: Wer Geld verleiht vergibt keinen Kredit, sondern er macht eine Investition, muss also ins Risiko. Ein solches Geldsystem war früher unmöglich, durch die modernen Kommunikations- und Datenverarbeitungsmittel hat sich das grundlegend geändert.

Gravatar: FDominicus

@Herr Heßling.
Gestern, heute und morgen, der Kapitalist ist schuld....

Da war ja geradezu einfach ;-(

Gravatar: Diederich Heßling

Die Menschen brauchen einen Sündenbock für ihr eigenes Versagen. Unter Hitler waren es die Juden, gestern war es Lehman Brothers.
Wer wird es morgen sein?

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