Die Kanzlerin übernimmt Verantwortung? Nein, sie tut nur so!

Der Auftritt von Kanzlerin Merkel, bei dem sie zu dem Wahldebakel in Berlin Stellung nahm, wurde von den ihr immer noch treu ergebenen Medien als Fehlereingeständnis verkauft. Wie bei der vorgezogenen Sommerpressekonferenz gab es wieder keine kritischen Fragen. Dabei wären die angebracht gewesen.

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Merkels Gesichtsausdruck und ihre Gesten erinnerten sehr an den Tag, als sie nach tagelangem Schweigen gezwungen war, zu den Sexübergriffen auf der Kölner Domplatte Stellung zu nehmen. Wie ein trotziges, uneinsichtiges Kind sagt sie widerstrebend Dinge, die ihr nahegelegt wurden. Gleichzeitig lässt ihre abwehrende Haltung, ihre gequälte Mimik und die Wortwahl erkennen, dass sie fern von jeder Einsicht in ihre Fehler ist.

Das Fehlereingeständnis war reine Rhetorik und wurde immer sofort relativiert. Ein Beispiel: Sie habe Fehler gemacht, weil sie sich zu lange auf das Dublin-Verfahren verlassen hätte.

Botschaft: Eigentlich ist das Dublin-Verfahren schuld an dem, was schief gelaufen ist, sie ist nur ein Opfer. Natürlich ist keine Rede davon, dass ihre Regierung das Dublin-Abkommen zu Makulatur gemacht hat, indem es von Deutschland vielfach gebrochen wurde.

Dann möchte sie die Zeit „um viele, viele Jahre“ zurückspulen, um sie besser für die Vorbereitung auf das Jahr 2015 nutzen zu können. Kein Wort zu ihrem Alleingang, die Grenzen unkontrolliert für alle zu öffnen und damit eine geordnete Einwanderungspolitik für Europa unmöglich zu machen.

Der Kernsatz ist aber, dass dem Volk „Richtung, Ziel und Grundüberzeugungen“ ihrer Flüchtlingspolitik „nicht ausreichend klar geworden“ sei. Da würde sie, versprach sie gnädig, gerne nachbessern. Wir dürfen gespannt sein, denn bisher waren weder Richtung, noch Ziel oder gar Grundüberzeugungen auch nur ansatzweise zu erkennen.

Nach dem Zuckerl fürs blöde Volk kam gleich darauf die Peitsche für alle, die meinen, die Kanzlerin trüge Verantwortung für die Fehlentwicklungen der letzten Jahre und sich erdreisten, ihren Rücktritt zu fordern.

Sie habe sich sagen lassen „wir lebten in postfaktischen Zeiten“ und die Menschen interessierten sich nicht mehr für Fakten, sondern sie folgten vor allem ihren Gefühlen“.

Hier wird allen Bürgern ihr Urteilsvermögen abgesprochen. Sie werden von ihrer obersten Volksvertreterin zu gefühlsgesteuerten Unmündigen erklärt. Dabei sind es gerade die Fakten, die den Menschen zu schaffen machen: Sexuelle Übergriffe, Massenschlägereien, Messerstechereien, Überfälle auf Rettungskräfte, Feuerwehr, Polizisten, überforderte Ämter, die ihren eigentlichen Aufgaben kaum noch nachkommen können, sind seit einem Jahr Alltag geworden und haben Deutschland in der Tat grundlegend verändert. Von der gewachsenen Terrorgefahr ganz zu schweigen.

Die Kanzlerin ignoriert all das und sagt stattdessen : „Es wäre unlogisch, dies mit Fakten zu kontern.“ Warum das denn? Genau das wäre jetzt das einzig Richtige gewesen: Fakten zu nennen, an Hand derer die falschen Gefühle der Bevölkerung korrigiert werden könnten. Aber solche Fakten gibt es offensichtlich nicht. Sie behauptet, dass sie „sofort in der Lage wäre, das herunterbeten zu können.“ Das Wort Herunterbeten, was immer eine Abwertung bedeutet, zeigt, welche innere Distanz sie zu dem hat, was sie vom Blatt abliest. Nein, wir wollen ganz bestimmt keine Kanzlerin, die irgend etwas herunterbetet, sondern eine, die klare Fakten benennt, die ihre Politik stützen.

Solche Fakten gibt es nicht. Im Gegenteil. Dank größtem Einsatz der Zivilgesellschaft konnte zwar verhindert werden, dass aus dem unkontrollierten Einwanderungschaos eine Katastrophe wurde, das ist aber nicht dank, sondern trotz Merkels Politik geschafft worden.

Nach über einem Jahr wissen wir immer noch nicht, wie viele und wer zu uns gekommen ist. Die Mehrheit der Einwanderer sitzt in Massenquartieren, ohne Perspektive. Täglich werden neue Einzelheiten über gefälschte Pässe bekannt, über Mehrfachregistrierungen, über Flüchtlinge, die eine Arbeit verweigern, weil sie „Merkels Gäste“ seien, oder die sich betrogen sehen, weil die Versprechungen, die in der Folge von Merkels Grenzöffnungsbeschluss als Lockmittel kursierten, nicht erfüllt werden.

Was am Anfang vehement abgestritten wurde, dass auch Terroristen über die unkontrollierten Grenzen kommen, muss nun zugegeben werden, wenn auch zögerlich. In diesem Zusammenhang könnte man Gänsehaut bekommen, wenn man an Merkels Vorschlag denkt, Einwanderern den Zugang zu LKWs zu erleichtern, indem man Kredite ausreicht für den Erhalt einer Fahrerlaubnis. Wenn man zynisch wäre, könnte man fragen: Will sie viele Nizzas?

Weil die Fakten gegen sie sprechen, flüchtet sich Merkel lieber in Gefühle, besser gesagt in ein „absolut sicheres Gefühl“, dass „wir“ aus der gegenwärtigen Situation „besser herauskommen, als wir reingekommen sind“. Einen Hinweis, worauf sich dieses Gefühl gründet gibt es natürlich nicht. Dafür kommt die finale Moralkeule: „Deutschland wird sich verändern, so wie wir uns verändern, wenn wir nicht gerade aus Stein sind“, aber das Land wäre „in seinen Grundfesten nicht zu erschüttern“. Das erinnert fatal an Bürgermeister Nettelbeck aus Kolberg: „Unsere Mauern brechen, aber unsere Herzen nicht“.

Was die Kanzlerin mit ihrer Rede geboten hat, ist Gesundbeterei und Täuschung der Öffentlichkeit. Warum bloß glaubt sie, wir würden das nicht bemerken?

Zuerst erschienen auf vera-lengsfeld.de/2016/09/20/die-kanzlerin-uebernimmt-verantwortung-nein-sie-tut-nur-so/

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Max Latino

Zu dem Fehlereingeständnis der (Noch ) Kanzlerin fällt mir ein:
Wenn einem die Partnerin beim Fremdgehen erwischt und einem die Erleuchtung kommt und sagt:
" Schatz, ich habe da einen Fehler gemacht, als ich mit Deiner besten Freundin in die Kiste gestiegen bin",
nur um anschließend wieder mit derselbigen ins Bett zu gehen, dann fühlt sich die eigene Partnerin zu recht verars.ht.
Wenn man dann noch sagt:
"Ich würde es wieder so tun, nur anders formulieren.Ich muss da ein wenig kommunikativer werden, damit Du das auch verstehst."
Wie würde sich die Partnerin da fühlen ?
Und vor allen Dingen reagieren?
So in etwa ist die Gemütslage des deutschen Volkes zu sehen, als sie sich das Geschwurbel der ( Noch) Kanzlerin anhören musste.

Gravatar: Hans Dampf

Von Guttenberg lernen heißt ... lernen.

Wie sagte er doch weiland im Bundestag: "Ich übernehme die Verantwortung." Und machte einfach weiter.

Solange es halt noch ging.

Gravatar: Klaus Friedrich Bartholomay

Sie möchte die Zeit um viele viele Jahre zurückdrehen !!
Das hat die Merkel AG,längst gemacht,mit praktizierten "Demokratie" und "Nationalen Front" Politik wie zu DDR - Zeiten.
Will sie noch weiter zurück ? Heute gehört (gehorcht) ihr doch schon EU - Europa ! Und morgen die ganze Welt ?
Diese Frau ist eiskalt ,gesetzlos,gewißenlos und daher an krimineller Energie durch Lügenschauspiel (Psychologie) ,
kaum zu überbieten.
Sie ist mitschuldig am Tod tausender Flüchtlinge,und hauptschuldig an der Spaltung Europas und dem mit
Billionen Euro verschuldetem D.schland.Dieses Erbe hinterläßt der Merkel Clan,der heutigen Jugend,nach dem sie deren Vorfahren ausgeraubt,und sozialstaatsabhängig unter "Betreuung" gebracht haben.
Hitler und Honecker haben eine würdige Nachfolgerin in ihrem Geiste,D.schlands Bevölkerung für den "Sozialismus" zu opfern um Islam zu bekommen.

Gravatar: Max Latino

Frau Lengsfeld. Es ist immer wieder erquickend Ihre Beiträge zu lesen.
Dazu passend war heute ein Beitrag im Focus zu lesen, wo eine Redakteurin endlich die Katze aus dem Sack gelassen hat und darüber berichtete, dass die Bundespressekonferenzen handverlesen sind und kritische Nachfragen nicht zugelassen werden.
So fühlt sich der Mainstream auch seit einer Ewigkeit an. Hofberichterstattend und die Inhaltslosen Plattitüden der ( Noch ) Kanzlerin werden propagandistisch dem vermeintlich doofen Volk als"Ei des Kolumbus"verkauft.

Leider wurde dieser Beitrag gleich wieder vom Netz genommen.

Aber mit besserer Kommunikation seitens unserer Weltentrückten ist es ja nicht getan.
Ein falscher Weg führt immer in die Irre, egal wie gut man ihn kommuniziert.
Und 82% sagen, dass die (Noch) Kanzlerin einen Kurswechsel vornehmen soll.
Merkel ist die Dienerin des Volkes und wenn sie den mehrheitlichen Willen nicht umsetzen will, dann muss sie gehen.
Alles andere nennt man Diktatur.

Gravatar: Gerd Müller

Zitat Merkel:
"Ich würde wieder alles ganz genau so machen !" .........

Also nicht so, wie es die Mehrheit der Deutschen wünscht !!!

Gravatar: Frank Endres

"Was die Kanzlerin mit ihrer Rede geboten hat, ist Gesundbeterei und Täuschung der Öffentlichkeit. Warum bloß glaubt sie, wir würden das nicht bemerken?"

Na ja, mehr als 80% der Wähler haben in Berlin - mehr oder weniger - die Politik der Altparteien gewählt, und scheinen den Lug und Betrug eben nicht zu bemerken. Lediglich in den "neuen" Bundesländern scheint man den Parolen der ehemaligen DDR-Funktionärin schneller auf die Schliche gekommen zu sein.

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