»Die Demokratie stirbt einen schlei­chen­den Tod«

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Dr. Marc Jongen ist Philosoph und AfD-Kandidat für Karlsruhe-Stadt. Im Interview mit FreieWelt.net diagnostiziert er die Aushöhlung demokratischer Institutionen durch die Einrichtung des ESM.

FreieWelt.net: Es ist eher selten, dass ein Philosoph wie Sie in die Politik geht. Haben Geistesarbeiter in der Demokratie eine besondere Aufgabe?

Marc Jongen: Noch vor wenigen Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, einmal für den Bundestag zu kandidieren. Ich fand es immer unwürdig für einen Philosophen oder Schriftsteller, sich zugunsten von Parteien in den Wahlkampf einzumischen. Sartre oder Grass auf Demonstrationen machten auf mich einen eher peinlichen Eindruck. Nun bin ich entweder älter und realistischer geworden oder die Zeiten haben sich geändert – oder beides. Jedenfalls ist die Lage in Europa inzwischen derart dramatisch, dass ich das tatenlose Reflektieren darüber schon seit längerem als höchst unbefriedigend empfinde. Geistesarbeiter, auch Intellektuelle genannt, sollen eigenständige Denker sein, keine Partei-Funktionäre, das ist so richtig wie trivial. In Krisenzeiten aber, wenn die Demokratie in Gefahr ist, gibt es so etwas wie die Pflicht zur Einmischung derer, die die Probleme deutlicher erkennen als andere. Berufspolitiker taugen, wie es scheint, für den Normalbetrieb; der Ausnahmezustand erfordert unkorrumpierte Persönlichkeiten mit dem Mut zur Wahrheit.

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