Die CDU beklatscht ihr Begräbnis

Seit der peinlichen Show in Karlsruhe, Parteitag genannt, ist klar: die Volkspartei CDU gibt es nicht mehr.

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Das hat sich seit längerem angedeutet, aber nun ist es nicht mehr zu übersehen. Es gibt nur noch eine Partei neuen Typus, wie sie einst von Lenin als Kampfmaschine zur Machtergreifung und Machterhaltung erfunden wurde. Eine Kaderpartei, in der die einfachen Mitglieder blosse Staffage sind. Wer die Delegierten, die sich förmlich in Rage klatschten, sah, fühlte sich, sofern er ein historisches Gedächtnis hatte, an ungute, überwunden geglaubte Zeiten erinnert. Angela Merkel in ihrem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf. Im Gegenteil, sie wurde enthusiastisch gefeiert für eine Politik , der zwar ein christliches Mäntelchen umgehängt wurde, die aber nichts mehr mit der antitotalitären Grundhaltung zu tun hat, in der die CDU einst gegründet wurde. Statt Diskussion und demokratischer Teilhabe gilt allein das Führerprinzip. War den Jublern in Karlsruhe wirklich nicht klar, was sie da getan haben? Die Ovationen wollten nicht aufhören und mussten, wie einst bei Väterchen Stalin von der Chefin selbst gestoppt werden. Der Parteitag müsse noch arbeiten, beschied Merkel launisch.

Wer meine Wahrnehmung übertrieben oder gar falsch findet, der solle einen Blick auf die gestrige Süddeutsche Zeitung werfen. Dort steht tatsächlich geschrieben: “Merkel führt. Die Partei folgt”.

Als ich dies las, lief es mir kalt den Rücken runter. Die deutsche Erfahrung nach zwei totalitären Diktaturen im letzten Jahrhundert sollte eigentlich sein, nie wieder einem Führer zu folgen. Es scheint aber die heimliche Sehnsucht der ansonsten strammen Kämpfer gegen rechts zu sein, endlich wieder geführt zu werden und folgen zu dürfen. Nach dem Wohin wird nicht gefragt.

Wohin ihre Politik führen soll, hat Angela Merkel nicht gesagt. Sie hat nur erfolgreich versucht, sich in eine Reihe mit den besten Kanzlern der Bundesrepublik zu stellen. Aber im Gegensatz zu den drei Männern, die mit ihrer Kanzlerschaft ein klare Botschaft verkündet haben, liefert Merkel eine Nullnummer. Adenauer wollte Freiheit und Westbindung, Erhard Wohlstand für alle und Kohl blühende Landschaften. Was will Merkel schaffen und wie? Das bleibt auch nach ihrer Rede im Unklaren. Ausser der grössenwahnsinnigen Behauptung, deutsche Identität sei es , Grösstes zu leisten, bleibt sie im Vagen.

Immer wenn die Deutschen aufgerufen wurden, die Grössten zu sein, wurde es ungemütlich. Seit Merkel sind wir die Grössten in der Klimarettung ( sie hat sich beizeiten selbst zur “Klimakanzlerin” ausgerufen), in der Eurorettung und nun übertreffen wir alle in der Flüchtlingsrettung. Wie es den Geretteten dabei geht, ist unwichtig. Bereits jetzt können wir den Neuankömmlingen, die bereits hier sind, kaum mehr als Massenunterkünfte bieten. Wir können weder die Frauen vor sexuellen Übergriffen, noch die Christen vor der Verfolgung in unseren eigenen Einrichtungen schützen. Wenn sich Merkel dazu in ihrer Rede geäussert haben sollte, fand das in den Medien jedenfalls keine Erwähnung. Auch für keins der vielen anderen mit der Masseneinwanderung verbundenen Problemen wurde eine Lösung auch nur angedeutet.

Auch das hatte der CDU- Parteitag mit totalitären Spektakeln früherer Zeiten gemeinsam: die Realität blieb draussen. Man sonnte sich in gesinnungsethischen Illusionen. Für die Machterhaltung nach der nächsten Wahl wird das vielleicht noch reichen. Für die Bewältigung der immensen Aufgabe, vor die unsere Gesellschaft von der Kanzlerin und ihrem Gefolge gestellt wurde, reicht das mit Sicherheit nicht.

Merkel und Co. sind dabei, die beste Demokratie, die Deutschland je hatte, zu zerlegen. Was danach kommt, ist ungewiss. Nur eines ist sicher: mit Führen und Folgen ist kein besserer Staat zu machen.

Beitrag zuerst erschienen auf achgut.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: harald44

Natürlich muß es in obigem Artikel "launig" heißen und nicht "launisch", denn das sind zwei ganz verschiedene Begriffe.
Ansonsten stimme ich dem Artikel als auch den Mitforisten vollkommen zu. Es gibt keine CDU/CSU mehr, sondern nur noch einen LInksblock im Bundestag. Einen einzigen.

Gravatar: Reiner Schöne

"Führer befiehl wir folgen dir", und wieder hat Deutschland gezeigt das es weit entfernt von Demokratie ist. Allen Unkenrufen, aller Kritik aus den Reihen der CDU/CSU zum Trotz, klatschen alle Beifall. Die Frau Merkel weiß wie man, ohne viel zu sagen, es allen recht machen kann. Deshalb der "Erfolg" von Ihr. Was sie machen möchte, sollte inzwischen auch der letzte heraus gefunden haben, eine neue Zeit, ob mit Volk oder ohne, egal, Hauptsache Europa und Ihre Flüchtlinge. Kein zurechtweisen von Politikern die meinten, die Deutschen denen es nicht paßt sollen gehen. Wo doch das Volk der Arbeitgeber ist und nicht irgend so ein Schnösel, der meint im Recht zu sein. Man weiß nicht was Frau Merkel vor hat, Gerüchte gibt es genug, Fakt ist aber, es ist nichts Gutes.

Gravatar: Gernot Radtke

@ Adorján Kovács
.
Die Erwerbsbiografie dieser 500.000 dürfte dann als Vollintegrierte erst mit 30 – 40 beginnen. Selbst bei einem Durchschnittseinkommen (und das will erst mal geschafft sein) haben sie zu wenig Zeit, um sich im Alter eine Minimalrente zu sichern. Dann greift die Grundsicherung. Aber auch nur, wenn dann noch genügend Junge da sind, die Willens sind, ihre Ausbeutung mitzumachen. Fakt ist: millionenfache Einreise in das rundumversorgende deutsche Sozialsystem und dann auch der Lebensabend wieder in demselben. Sozial- und Rettungspolitik direkt aus dem Merkelschen Irrenhaus.

Gravatar: Bartholomay

Das die C Partei ,das C im Parteinahmen bei der Beerdigung beklatscht,und das demokratische D in eine Diktatur verwandelt hat und feiert,auf höchster Ebene ist der sichtbare Beweis,wer zumindest in Ostdeutschland mit dem C, SED Politik betreibt ,im kommunalen Verband.Nach 25 Jahren Subventionierung des Ostens ,ist nicht annähernd erreicht,das Wirtschaftsniveau des Westens.A.M. ignoriert wie in D.mit Menschen umgegangen wird,auch mit Flüchtlingen wird Politik gemacht in den Kommunen.Trotz riesigem Gebäude -und Wohnungsleerstand erklärt man einen Notstand für menschenwürdige Unterkunft.Die IMmob ielengenossenschaften und andere ehemaligen VEB Gebäudewirtschaften,verweigern Wohnungssuchenden und Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterkunft.Zelte,Container,Traglufthallen aufstellen,damit läßt sich richtig Geld machen und andererseits der Volkszorn entfachen.So spielt A.M. Menschen gegen Menschen aus.Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht,vergleichend mit dem 2 maligem,auf deutschem Boden stattgefundenem Sozialismus-Untergangsbericht.Wer nicht für diese neofaschistische Merkelpolitik ist,ist Staatsfeind und wird juristisch so behandelt,was an NSDAP & SED Methoden nahtlos anknüpft.
Dieser Parteitag ist gleichzeitig auch eine Offenbarung ,wo Europa hin ver-od. geführt wird, und von wem in welcher Maske,und das zum 3.mal - Made in Germany !!!

Gravatar: Stephan Achner

Vielen Dank für ihren sehr guten Beitrag. Die Realität blieb beim CDU-Parteitag draußen - ja, genauso ist das. Aber es ist schon seit etlichen Jahren so. Die schlimmste Konsequenz dieser Realitätsverweigerung in der Merkel-CDU ist die zunehmende Isolierung Deutschlands in Europa, denn immer mehr EU-Länder rücken von Deutschland ab. Das ist fatal und kann nicht gut enden. Immer dann, wenn sich Deutschland von Europa isoliert hat (deutsches Kaiserreich, Hitler-Deutschland), kam es zum Zusammenbruch Deutschlands. Und so ähnlich wird es wohl auch dieses Mal sein, wenngleich mit anderen sichtbaren Folgen.

Gravatar: ANTON AMAN

Nach dem Karlsruher Bundesparteitag, nach dem darauf
folgendem Auftritt vom Herrn Seehofer können wir von einem "Doppelbegräbnis " reden, denn der mit Spannung
erwartete Auftritt vom CSU-Löwen endete mit einem
Knick, ja mit einem Einknick!!!

Eine rhetorisch gute Rede der Frau Merkel, welche vom
Merkel-Anbeter Kauder parteiintern entsprechend eingestimmt wurde, war dieser Parteitag der CDU
eine Farce, viel Rede, Gerede, schon wieder einmal die
Merkelsche Einlull-Taktik und die Delegierten folgten
unisono. Wo blieben die Grossmäuler, die wochenlang Kritik geübt haben? Welchen Druck mussten diese über sich ergehen lassen?
Die fatalen Fehlentscheidungen einer selbstherrlichen
Narzisstin wurden mit Applaus belohnt und damit als
Parteilinie vorgegeben. Spätestens nach diesem Parteitag
ist die CDU/CSU unwählbar geworden!!!

Vielen Dank für Ihren Beitrag!

Gravatar: Adorján Kovács

Sehr geehrte Frau Lengsfeld,
am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Es ist wieder soweit. In "Hart aber fair" hat Herr Stoiber verzweifelt versucht, die katastrophale Auswirkung deutscher Politik auf Europa klarzumachen - vergebens. Niemand will es hören.
Was Merkel schaffen will? Die Zuwanderung in einem einzigen Jahr (2015) macht 1/15 (=knapp 7%) der aktuellen Alterskohorte zwischen 20 und 35 Jahren aus. Jedes Jahr sollen bis zu 500.000 neue Zuwanderer in diesem Alter kommen. Rechnen Sie weiter! Extrapolieren Sie auf 2050! Alles klar?
Viele Grüße

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