Die AufseherInnen von Wikipedia

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Grundsätzlich ist die Internet-Enzyklopädie Wikipedia eine begrüßenswerte Einrichtung. Demokratisch verfasstes und verfügbares Wissen, eine tolle Sache. Nun gab es immer schon sachliche Kritik an inhaltlichen Fehlern der Beiträge und auch absurde Beispiele für die Unflexibilität der Plattform: So wird von dem amerikanischen Schriftsteller Philip Roth berichtet, er habe eine falsche Information über eines seiner Bücher korrigieren wollen. Dies wurde ihm verweigert mit dem Hinweis, er solle Nachweise bringen, seine Autorenschaft sei nicht Nachweis genug. Aber in letzter Zeit wird besonders die gebotene Neutralität, die eine der Wissenschaft verpflichtete Internetseite hochhalten müsste, bezweifelt.

Skurrile Fehler – wohl unvermeidlich bei einer solchen Unternehmung - sind das eine. Schlimmer aber ist es, wenn vor allem die deutschen Wikipedianer ideologisch werden und eine bestimmte politische Richtung bevorzugen. Es ehrt Wikipedia zwar, dass Kritik an der Online-Enzyklopädie in einem eigens eingestellten Eintrag behandelt wird; niemand ist fehlerfrei und insofern scheint alles in Ordnung. Doch hat der Maskulist Arne Hoffmann bereits im Juni 2012 im Online-Magazin „Cuncti“ einen offenen Brief an Jimmy Wales geschrieben, in dem er eine feministische Beeinflussung unvorbereiteter Leser durch Seilschaften innerhalb der deutschen Wikipedianer anprangerte. Wer nicht schon immer wusste, wes Geistes Kind diese Wikipedia-Aufseher sind, der wird an folgendem Beispiel eindeutig und endgültig belehrt.

Der deutsche Schriftsteller türkischer Herkunft Akif Pirinçci ist in letzter Zeit auch publizistisch vermehrt hervorgetreten. Er macht das sehr provokativ, gleichzeitig aber auch sehr lustig („Verarsche“ nennt er selbst seine Methode). Es geht um das, was die „lieben Deutschen“ (Goethe) so bewegt: Zuwanderung, Homosexualität, Prostituierte, Islam, Gender, Sozialsystem. Er tut das auf diversen Plattformen, nämlich seiner Facebook-Seite, dem Publizisten-Netzwerk „Die Achse des Guten“ oder dem Magazin „eigentümlich frei“. Nun darf sich niemand, der provoziert, darüber beschweren, dass zurückgeschossen wird. Aber eine Enzyklopädie ist nicht der rechte Ort dafür.

Führen wir uns also einfach mal den Wikipedia-Artikel über Pirinçci zu Gemüte. Schon die Gewichtung zeigt, worum es den Aufsehern geht: Die literarische Arbeit Pirinçcis, die mittlerweile Jahrzehnte umfasst, wird in einem knappen Kapitel abgehandelt. Demgegenüber steht ein viel längeres Kapitel über seine viel kürzere publizistische Tätigkeit. Der Grund dafür ist klar: sie gefällt den Wikipedianern nicht und Pirinçci soll darum öffentlich unmöglich gemacht werden. Komplex ist die Situation bei seiner Islamkritik bzw. seiner Kritik am Verhalten einer bestimmten Gruppe von in Deutschland lebenden Muslimen (v. a. Jugendlichen). Die Wucht, mit der Pirinçci argumentiert, erklärt sich vielleicht daraus, dass er Alevit ist und die Aleviten in der Türkei eine bis heute stark unterdrückte religiöse Minderheit sind. Er argumentiert also aus einer gewissen Erfahrung heraus. Das interessiert hierzulande aber niemanden, weil das nicht in das offizielle Bild vom Islam passt, und hält all diese Internet-Aufseher nicht davon ab zu glauben, sie wüssten besser als Pirinçci Bescheid.

Viel interessanter noch ist der Abschnitt zu einer Antwort Pirinçcis auf einen offenen Brief der dänischen Therapeutin Tanja Rahm, „die in der Vergangenheit drei Jahre lang als Prostituierte gearbeitet hatte und die auf ihrem Blog einen offenen Brief an ihre damaligen Kunden veröffentlicht hatte, der in der norwegischen »Afterposten« und in der Tageszeitung »Die Welt« veröffentlicht wurde“ (Wikipedia). Der, wie Hoffmann auf seinem Blog richtig schreibt, „vor Selbstgerechtigkeit und Verachtung triefende“ Brief der Therapeutin, der selbstverständlich zu der aktuellen feministischen Diskussion um die Abschaffung der Prostitution passt, wird nicht zitiert. Dagegen wird Pirinçcis Antwort, die als Ganzes gelesen nicht anders als urkomische, übrigens auch den Freier und seine Sicht nicht schonende Verhohnepipelung genannt werden kann, in gezielt gewählten Auszügen, also selektiv, zitiert, was sich bei einem satirischen Beitrag eigentlich verbietet. Er ist literarisch gemeint und wird von den humorlosen Wikipedianern als Nachrichten-Faktum benutzt. Natürlich überrascht dann auch nicht mehr, dass die postwendende Verurteilung Pirinçcis durch die „Emma“ den krönenden Abschluss des Wikipedia-Eintrags bildet.

Wie lächerlich diese feministische Propaganda ist, zeigt ein Halbsatz, bei dem die Wikipedianer ihren heiligen Zorn nicht mehr beherrschen konnten und der vor Entrüstung bebt: Unser wackerer Autor habe Tanja Rahm in seinem Brief tatsächlich als Nutte bezeichnet! Pirinçci wagte also eine Frau, die drei Jahre Sexarbeit hinter sich hat und ausdrücklich zu dieser Zeit als Prostituierte Stellung nimmt, in einer satirischen Arbeit als (ehemalige!) „Nutte“ zu bezeichnen! Interessant, aufschlussreich und traurig zugleich ist zuletzt folgende Beobachtung, die nicht hoffen lässt, dass sich nächstens etwas ändert: Hoffmann nannte bereits 2012 Klar- und Spitz-(Nick-)namen einiger feministischer Wikipedianer: Andreas Kemper, „Fiona Baine“/“Finn“ und „SanFran Farmer“. Die verantwortliche Anonyma für diese die Wirklichkeit und Wahrheit entstellenden Einträge zu Pirinçci vom Februar 2014 ist, wie die Versionsgeschichte zeigt, Fiona Baine, die also weiterhin ihr Unwesen treiben kann.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Angerton

Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt. Die Identität von "Anonyma" Fiona Baine ist doch längst bekannt. Einfach Hörer in die Hand nehmen, ihre Nummer wählen und fragen, was ihr Problem ist.

Gravatar: Klaus Wohlfahrt

Herr Kovács, wir haben wohl einfach unterschiedliche Wahrnehmungen und jeder soll doch auch seine Meinung haben. Ich wende mich grundsätzlich auch nur gegen falsche Tatsachenbehauptungen. Den Beweis der Richtigkeit kann ich nicht antreten, weil ich die Hunderttausende von Wikipedia-Artikel nicht gelesen habe; ich kann nur einen Auszug dessen, was ich selbst dort gelesen habe, referieren.
Nichts für ungut, beste Grüße

Gravatar: DerLektor

Frau Weber,
ich werde nicht dafür bezahlt, von 9 bis 16 Uhr möglichst der Erste zu sein, der die Artikel kommentiert und damit schon einmal die grobe Linie vorzugeben - ist heute auch wieder gegen 13 Uhr Mittagspause? ;-)

Gravatar: Karin Weber

Nein! Das Wahrheitsministerium leitet Frau Alice Schwarzer! Wann begreifen Sie das denn endlich einmal? :-)

Mein lieber Herr/Frau/Es @DerLektor, irgendwie schwächeln Sie hier seit geraumer Zeit argumentativ erheblich. Wo sind Ihre Kumpels .. Berta von Hirsch und Luise Günther? Haben die seit einer Woche dienstfrei oder gibt's andere Foren, wo sie systemtreu mitargumentieren müssen, um die öffentliche Meinung zu verfälschen?

Gravatar: MicroHirn

Wahrheitsfindung ist ein Prozess, lieber Lektor, und kein Besitz. Und letztendlich, was haben Sie gegen die Wahrheit oder zumindest gegen eine vernünftige Sichtweise?
Darum lesen Sie, lernen Sie, hier haben Sie die Gelegenheit dazu.

Gravatar: DerLektor

@MicroHirn
Ja, das erwähnten Sie schon, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein! ;-)

Gravatar: MicroHirn

Lieber Lektor,

nun sehe ich Frau Weber nicht nicht in Not, sodass ich galant herbeispringen müßte, sondern sehe mich eher der Wahrheitsfindung verpflichtet. In diesem Fall die richtige Sichtweise :-)

Gravatar: DerLektor

"Absolut" - das klingt so nach "alternativlos" und "basta". ;-)

Gravatar: MicroHirn

Ach ja, Herr Lektor,

Verfolgungswahn und Verschwörungstheorien, damit läßt immer hausieren.
Dennoch dürfen wir unserer Wahrnehmung durchaus trauen und Beschwichtigungen mißtrauen. Das ist absolut vernünftig. :-)

Gravatar: DerLektor

Ich finde es ja wirklich Herz ergreifend, wie Sie sich als Galan für Frau Weber einsetzen, die aber - so schätze ich sie ein - selbst den Mumm dazu hat.
P.S. "Aggressive Distanzminderung" notiere ich mir! Toll!

Gravatar: DerLektor

Dann fürchte ich, wir kommen an diesem Punkt nicht weiter. Der eine sagt so, der andere sagt so. Wohl dem, der sich weder von links- noch von rechtsextremem Geschwurbel allzu sehr belasten lässt. So etwas kann sich nämlich schnell zu einem Verfolgungswahn auswachsen.

Gravatar: MicroHirn

Nein, lieber Lektor,

Frau Weber zeigt lediglich wie man sich aus einem Würgegriff befreit. In diesem Sinne ist es als Korrekturverhalten zu bewerten, da es die aggressive Distanzminderung ausgleicht.

Gravatar: DerLektor

Frau Weber, Sie drängen natürlich gar nichts in irgendeine negative Ecke….das machen immer nur "die anderen".

Gravatar: Adorján Kovács

@Klaus Wohlfahrt
Nie habe ich von Linksextremismus geschrieben. Und welche Schärfe meiner Ausführungen meinen sie? Mich stört Ihre subtil-lustige Formulierung von mir als Aufseher von Wikipedia doch auch nicht. Aber sie läßt vermuten, dass Sie vielleicht selber eine genuin persönliche Beziehung zu Wikipedia haben. Wie dem auch sei, bitte nennen Sie mir einen deutschnational-rechtskonservativen Artikel in Wikipedia; es wird ihn wohl geben (warum auch nicht?) - sollte er wirklich der Kontrolle entgangen sein? Denn jede noch so kleine Änderung in Wikipedia wird sofort von einer ganzen Schar an "Wikipedianern" bemerkt und redigiert.
Ihre Frage, warum der Zeitgeist im Deutschland des Jahres 2014 sich so und nicht anders äußert, ist schwer zu beantworten. Ich habe eine Antwort in meinem Buch "Deutsche Befindlichkeiten" versucht. Man muss diese Antwort nicht teilen und kann stereotyp bei seiner eigenen Meinung verharren - Hauptsache, man hat eine und kann sie begründen.

Gravatar: Karin Weber

@ DerLektor

Was ist eigentlich an "deutschnationale, rechtskonservative" so verkehrt? Haben Sie damit irgendein Problem? Ich bin keine Nationalsozialistin, aber dennoch kann ich doch deutschnational sein und an die Belange meines Volkes bzw. Landes denken. Nichts anderes machen doch die deutschen Interessenvertreter im Europäischen Parlament oder sehen Sie das anders?

Der Begriff "rechtskonservativ" wird von Ihnen auch in eine negative Ecke gedrängt. Das Übliche halt: Wer nicht "links" und für "einfältige Vielfalt" ist, der ist automatisch ein Nazi oder was? So funktioniert bei Ihnen die Rechtskeule, aber wissen Sie was? Solcherart Dampfplauderei interessiert immer weniger Bürger. Im Gegenteil, anstatt sich der Mainstream Ihrer Meinung beugt, werden die Widerstände immer massiver. Das beste Beispiel dafür ist die gestrige Abstimmung in der Schweiz.

Deutschland hatte schon einmal einen Irren, der träumte von 1000 Jahren und dem Endsieg. Nach 12 Jahren war der Quark vorbei. Sowas ist gesetzmäßig und das Ende dieses heutigen Schwachsinns deutet sich bereits an. Bin gespannt, wo Sie in 10 Jahren dann wieder in den Kommentarspalten als Wendehals auftauchen.

Gravatar: MicroHirn

DerLektor sagt:
10. Februar 2014 um 14:41

"Und wenn ich es nun im Sinne eines – m.E. abzulehnenden – ehrenwerten Gedenkens meinte? Was ist dann? Gehen wir dann konform?"


@DerLektor,

eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, würde ich sagen und meine damit, dass es nicht auszuschließen ist, dennoch wohl die Ausnahme bleibt. Eine Linkslastigkeit ist ja nicht nur bei Wikipedia zu verzeichnen, sondern mittlerweile ein Massendefekt, äh, ich meine Masseneffekt und damit sind selbst konservative Meinungen automatisch dem Verdacht ausgesetzt, unzulässig zu sein. Meinungsmache wird nun mal betrieben und dort wo sie dominiert, wird sie der jeweils gültigen Fassung einer Ansicht Geltung verschaffen.
Da braucht man sich nichts vorzumachen.

Gravatar: DerLektor

Lassen Sie das doch. Sie sitzen im Glashaus.

Gravatar: DerLektor

Und wenn ich es nun im Sinne eines - m.E. abzulehnenden - ehrenwerten Gedenkens meinte? Was ist dann? Gehen wir dann konform?

Gravatar: Klaus Wohlfahrt

Ihnen auch vielen Dank, Herr Kovàcs. Kernig formulieren - das dürfen Sie. Mir fällt nur auf, dass Sie, welches Thema es auch immer betrifft, stereotyp auf demselben Gleis verharren. Gibt es denn nun keine deutschnational-rechtskonservativ eingefärbten (deutschen) Wikipedia-Einträge? Ich wiederhole mich da: Es gibt sie - vermutlich im selben Maße. Im Grunde muss uns beiden doch gar nicht bange sein: Sie als Aufseher über Wikipedia entlarven doch die linksextrem-feministischen Beiträge bei Wikipedia sowieso. Doch, das verblüfft mich am allermeisten: Die Frage aller Fragen, wie konnte es soweit kommen, dass in Deutschland (und nur in Deutschland) die feministisch-linksextremistische Gender-Szene diese Allgewalt ausübt - ja, auf diese Frage, da gibt es noch keine Antwort, das liegt noch im Dunkeln. Rätselhaft.
Nebenbei bemerkt, frage ich mich, warum Sie diese Schärfe in Ihre Ausführungen bringen.

Gravatar: MicroHirn

Herr Wohlfahrt,

na kommen Sie, da muß man doch nicht lange überlegen. Die ideologisch angehauchte Meinung wird mit Inbrunst vorgetragen und möchte die andere Meinung selbstverständlich am liebsten aspaltieren. Tun Sie mir einen Gefallen, spielen Sie hier nicht den Naiven. :-)

Gravatar: Karin Weber

Wikipedia nutze ich nur noch zur Recherche von Lebensläufen. Die werden offensichtlich noch nicht geschönt dargestellt. Also das z.B. Frau Claudia Roth faktisch nix gelernt hat, dass steht jetzt nicht so direkt da, aber Dramaturgin ist halt kein Lehrberuf. Auch muss man immer hinterfragen, ob derjenige, der etwas studiert hat, dies auch abgeschlossen hat. Das steht meist auch nicht so explizit da.

Ansonsten wähle ich eher andere Nachschlagewerke. Es ist doch logisch, dass auch in solchen "Nachschlagewerken" zwangsläufig die aktuelle Ideologie einfliest. Unter dem Dachdecker Honnecker war das übrigens nicht anders als unter dem Kunstmaler davor.

Gravatar: Adorján Kovács

Nochmals besten Dank. Sie zählen natürlich Erbsen, aber das wissen Sie selbst. Würde man Sie nämlich beim Wort nehmen, dürfte man nicht mehr kernig formulieren, sondern müsste genau den langweiligen, pseudo-neutralen politisch korrekten Stil fahren, der heute (auch bei Ihnen?) so beliebt ist, etwa so: "teilweise manchmal einige vermutlich deutschsprachige Wikipedianer eine bestimmte, vielleicht ideologisch zu nennende politische Richtung möglicherweise bevorzugen et cetera". Ein Blog ist aber kein enzyklopädischer Artikel.
Ein Vergleich mit der englischsprachigen Wikipedia zeigt erhebliche Niveauunterschiede bei vielen unterschiedlichen Themen, leider auch inhaltlich. In der Politisierung liegt die deutsche weit vorne . Feminismus ist nur eines der Themen und wurde von mir beispielhaft erwähnt. Jetzt können Sie natürlich wieder bemängeln (und tun es irgendwo auch), dass Sie dieses Thema nervt, ausserdem haben Sie keine Zeit. Für beides kann ich nichts.

Gravatar: Klaus Wohlfahrt

"...aus der Anschauung der menschlichen Natur deutlich werden." - So, so. Da muss ich erst einmal drüber nachdenken.
P.S. Welche Spatzen von welchen Dächern meinen Sie?

Gravatar: MicroHirn

Herr Wohlfahrt,

natürlich gibt es immer Menschen, die das nicht wahrhaben wollen, was die Spatzen schon von den Dächern pfeifen. Zum Glück muß Ihnen jedoch niemand etwas belegen. Und das solche Plattformen auch für Propaganda und ideologisch eingefärbte Sichtweisen herhalten müssen, sollte schon aus der Anschauung der menschlichen Natur deutlich werden.

Gravatar: MicroHirn

Weil das Vorhandensein dieser Artikel nicht unbedingt darauf schließen läßt mit welcher Absicht (Gesinnung) diese geschrieben wurden. Eine Erwähnung kann auch den Sinn haben, daran zu erinnern, wie Nazigrößen im 'System' unterkamen, also im Sinne einer Mahnung und nicht eines Gedenkens.

Gravatar: Kassandra Pugatshowa

Nun, die deutsche "Wikipedia" steht ja aus diversen Gründen schon länger im Verdacht, von den Anhängern eines gewissen, linken Mainstreams beherrscht zu werden. Diverse Themen wie Etwas Europa, Bildung, Zeitgeschichte etc. werden auf eine Art und Weise dargestellt, die in ihrer manipulativen Art und Weise nicht korrigierbar erscheint. Denn auch ich kenne diverse Leute, die es lange Zeit hindurch versucht haben, eine differenzierte Darstellung etwas zu Dingen wie der "Kriegsschuldfrage" Deutschland am WK I o. ä. in Beiträgen zu integrieren. Ein Ding der Unmöglichkeit. Zu lesen, dass auch bei "Feminismus"-Themen die radikal-humorlose Selbstgerechtigkeit unserer Links-dresseure vorherrscht, überrascht mich kaum noch. Zu vielen Themen habe ich mir immerhin angewöhnt, wenn möglich, eher die englische Wikipedia zu nutzen, auch wenn dort nicht alles perfekt ist.
Kein Wunder nun, dass auch der Brachial-Polemiker Akif Pirincci der Fraktion mit den verkniffenen, verbitterten Mundwinkeln ein Dorn im Auge ist. Ich persönlich lese seine diversen Beiträge im Netz immer mit einem breiten Grinsen, selbst wenn ich ihm nicht immer folgen mag. Seine Stimme ist aber im öffentlichen Raum dringend notwendig, sein Stil möglicherweise hinterfragbar. Was geben wir auf Leutchen wie diese Fione Baine und Konsorten ?

Gravatar: DerLektor

@ Frau Weber

Es ist erstaunlich. Kaum tauchen Sie hier in irgendeinem Forumsbeitrag auf, wird es polemisch und ungemütlich. Lassen Sie doch anderen Kommentieren hier ihr eigene Meinung und ihre eigene Wahrnehumg der Dinge! Wenn Sie sagen, dies und jenes sei "Fakt", dann bitte schön glauben Sie doch daran. Ist Ihnen doch unbenommen. Warum sollte ich mich Ihrer Wahrnehmung der Dinge eigentlich anschließen?
Aber Sie scheinen ja die Wahrheit und Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.

Gravatar: Klaus Wohlfahrt

Sehr geehrter Herr Hoover,

unterstellen wir einmal, Wikipedia sei "linksextrem" unterwandert (was ich nicht für belegbar halte). Dazu kann ich dann nur eines sagen: Wikipedia wird von Laien bestückt und war von Anfang eine Plattform, deren Seriosität fragwürdig war (was ich nie in Zweifel ziehen würde, aber mit dem Links-Vorwurf erst einmal nichts zu tun hat). Darum habe ich mich auch nie ernsthaft dort informiert (kein Akademiker sollte aus Wikipedia jemals ernsthaft zitieren). Wenn ich aber feststelle, dass die Ausrichtung extreme Züge annimmt, dann wäre für mich der Zeitpunkt gekommen "Vielen Dank" zu sagen und einfach das Medium zu wechseln (sagen wir: TAZ statt FAZ) oder umgekehrt. Sie können natürlich auch hergehen und behaupten der Brockhaus oder das Meyersche Konversationslexikon seien klerikal oder marktliberal unterwandert. Dann hilft Ihnen niemand mehr oder Sie sich selbst...

Gravatar: Klaus Wohlfahrt

Sie meinen also tatsächlich durch diesen Link den letztgültigen Beweis dafür geliefert zu haben, dass
1. "vor allem"
2. "die"
3. "deutschen Wikipedianer"
4. "eine bestimmte ideologische Richtung"
bevorzugen?
Man sollte so objektiv bleiben und anerkennen, dass auf Wikipedia mehr oder weniger kontrolliert sämtliche Schattierungen auftreten.
Allerdings ist zu bemerken, dass das Thema "Feminismus", "Gender Mainstreaming", "Genderismus" etc. unheimlich viele Gemüter zur Wallung bringt und offenbar dadurch auch die Objektivität flöten geht. So behauptetet denn auch ein anderer Blogger (aus Österreich), an den Universitäten würden den Studentinnen und Studenten ihre Examensarbeiten um die Ohren gehauen, wenn diese nicht komplett "durchgegendert" seien. Dies ist ebenfalls nicht richtig. An einigen Universitäten ist es Usus, dass zu Beginn der Arbeit ein einziger Satz deutlich macht, dass "im Folgenden" stets beide Geschlechter gemeint sind. Danach darf man Männlein oder Weiblein einsetzen, wie man lustig ist. Die Aufgeregtheit über den Feminismus ist allerdings auch schon wieder lustig.

Gravatar: MicroHirn

@Lektor

Unlogisch!

Gravatar: Hoover

Sehr geehrter Herr Wohlfahrt,

recherchieren Sie bitte selbst einmal bei gesellschaftspolitischen Wikipedia-Artikeln, wie linksgestrickte Autoren linksradikale bis linksextremistische Sichtweisen dort zu plazieren versuchen. Am besten immer die Diskussions-Seite und die Versionsgeschichte anschauen. Eine zentrale Figur ist der der Antifa sowie dem Anarchismus nahestehende Andreas Kemper, der sich mit seinen 50 Lenzen vollmundig "Dissertant" und "Lehrbeauftragter" nennt, im anarchistischen Unrast-Verlag publiziert und z.B. mit fragwürdigen Behauptungen gegen die Intelligenzforschung eines Detlef Rost opponiert. Er bezeichnet das Nichtdurchtragenwollen von Leuten, die anderen Leuten gezielt auf der Tasche liegen wollen, als "rechtspopulistisch" bis "rechtsextrem", hat den "Klassismus" erfunden und tritt bei Wikipedia als "Schwarze Socke" auf, ein gleichgesinntes Team um sich scharend, zu denen "JosFritz", "Agnostix", "FionaBaine" und andere gehören, die andere Wikipedia-Autoren in bester Linksextremisten-Manier "nazifizieren" wollen. Die deutsche Wikipedia will jetzt darüber hinaus ihre Arbeit und das Artikelschreiben im Gender- und Diversity-Sinne umstricken, was mit einem Projekt von Ilona Buchem von der Beuth-Hochschule angeschoben wurde. Wikipedia = Genderpedia = Ideologopedia.

Gravatar: DerLektor

Wenn ich manchen Wikipedia-Beitrag über alte Wehrmachtsgeneräle oder SS-Schergen lese, über Nazis, die in der Bundesrepublik Karriere gemacht haben, dann sehe ich immer wieder, wie das deutschnationale, rechtskonservative Spektrum auf diesem Portal seine Spielwiese gefunden hat.

Gravatar: MicroHirn

Vielleicht sollten Sie sich dann doch mal die Zeit nehmen und sich selber einen Überblick verschaffen. Kampf um die Meinungshoheit und Positionskämpfe anstatt neutrale lexikalische Berichterstattung sind ja nun nicht neue Kritikpunkte an Wikipedia.

Gravatar: Helene

Aus eigener Erfahrung weiß ich es nicht, aber von jemand, der sich jahrelang an der Wikipedia erfolglos abgearbeitet hat. Es gelang ihm (einem Rechtschreibreformgegner) nicht, Artikel über die Rechtschreibreform mit Fakten zu ergänzen. Überdies war es wohl überhaupt nicht möglich, Beiträge über ganz andere Themen in unreformierter Schreibung zu veröffentlichen. Das wurde alles geändert oder gelöscht. Insofern ist der Verdacht einer ideologischen Ausrichtung wohl gegeben.

Gravatar: Schlafwandler

Typisch Wikipedia auch, dass nach mehrfachem Bearbeitungskonflikt nicht das Pöbel- und Politkonto JosFritz gesperrt wurde, sondern der Artikel zu Akif Pirinçci . Dies erfolgte natürlich in der Version, welche die ehrverletzende und Grenzen zur Diffamierung überschreitenden tendenziöse Zitatauswahl enthielt. Bei ähnliche Konflikten um den Artikel Daniel Cohn-Bendit wurde immer in der Version gesperrt, die nicht die strittigen Aussagen zu seiner Sympathien für Pädophilie enthielt. Sicher nur ein Zufall, unvorstellbar, dass Persönlichkeitsrechte auf Wikipedia nur gelten, wenn es Zeitgenossen aus dem linken Spektrum betrifft....

Gravatar: Georg S.

Vielen Dank für diesen Artikel! Das gleiche und politisch wie auch gesellschaftlich gesehen sehr viel folgenschwerere Vorgehen findet ebenfalls, zum Teil in viel drastischerem Maß, bei nahezu allen Artikeln bezüglich der armenisch-türkischen Vergangenheit statt. Es scheint in diesem Fall so, dass diese Artikel von pro-türkischen und türkischen Wikipedianern moderiert werden, die in vielerlei Hinsicht mit zweierlei Maß messen und versuchen, soweit wie möglich, bestimmte (für ihre Sicht unangenehmene) Fakten zu löschen bzw. deren Einfügen ungemein zu Erschweren.

Gravatar: Klaus Wohlfahrt

Hallo Herr Kovács,
inwiefern der von Ihnen in Bezug genommene Wikipedia-Artikel die Realität verfälscht, kann ich natürlich nicht nachprüfen. (Um ehrlich zu sein, habe ich nicht die Zeit und Muße dazu.) Ich unterstelle einmal, dass Sie das alles richtig recherchiert haben. Mich stört jedoch ein Satz in Ihrem Text: "Schlimmer aber ist es, wenn vor allem die deutschen Wikipedianer ideologisch werden und eine bestimmte politische Richtung bevorzugen."

Der Satz arbeitet mit gleich mehreren Unterstellungen; diese müssten Sie dann schon auch noch belegen, damit man Ihre Recherche seriös nennen kann.

MfG
K. Wohlfahrt

Gravatar: Frank S.

Was Wikipedia fehlt, ist eine öffentlich sichtbare Bewertung einzelner Abschnitte durch die Nutzer, Mitwirkenden oder direkt Betroffenen hinsichtlich der erreichten Objektivität bzw. Neutralität. Etwa indem jeder angemeldete Nutzer ähnlich wie bei Facebook statt "gefällt mir" ein "Abschnitt ist objektiv" oder "Abschnitt ist nicht objektiv" anklicken kann. So erhält der Leser sofort einen Überblick, von wie vielen Personen eine Bewertung vorgenommen wurde und als wie gelungen bzw. umstritten ein Abschnitt eingeschätzt wird.

Das würde den Mitwirkenden zugleich zeigen, welche Teile als parteiisch angesehen werden und verbesserungsfähig sind. Zudem würde es von vornherein dazu zwingen sich um eine wirklich sachliche und unpolemische Darstellung zu bemühen.

Eine weitere Idee wäre es, auch Minderheitenpositionen mit Begründung aufzuführen, wenn diese im Diskussionsbereich eine gewisse Anzahl von Befürwortern finden. Also z.B. mind. 20% soviele Unterstützer wie für die Hauptaussage. Damit das ganze vom Umfang her nicht ausartet, könnte man die Kritik je Abschnitt auf max. eine Zeile reduzieren, wie z.B. "Die Auswahl der aufgeführten Zitate oder Experten ist stark tendenziös". Alternativ könnte man diese Kontraposition auch der direkt betroffenen Person oder Organisation zubilligen, analog der im Presserecht geltenden Gegendarstellung. Natürlich ebenfalls in verkürzter Form von je maximal einer Zeile je Absatz.

Das würde die Qualität von Wikipedia mit Sicherheit extrem verbessern und das Medium für politische Agitatoren und PR-Agenturen schnell uninteressant machen. Die jetzige Praxis der weitgehend fehlenden Qualitätskontrolle und Kritikunterdrückung ist jedoch wirklich ein katastrophaler Zustand.

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