Der Gutmensch

Gutmenschen sind selbstbewusst, laut und ständig empört. Trotzdem sind sie irgendwie zu beneiden, denn sie scheinen stets auf der Seite des Guten zu stehen. Und sie können sich ausleben, wie es ihnen beliebt. Ich bin keiner von ihnen.

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Dem Gutmenschen ist es gleichgültig, ob er einen Penis oder eine Vagina besitzt. Er hält sich für sexuell vollkommen frei und tolerant gegenüber jeder sexuellen Spielart, solange die Folgen dafür andere bezahlen, am besten der Steuerzahler. Er sieht darin ein Grundrecht auf reproduktive Gesundheit, was immer er darunter verstehen mag. Die Mehrheit der Gutmenschen, die sich lautstark öffentlich äußert, besitzt eine Vagina. Ob sie sich aber als weiblich bezeichnet, bleibt fraglich. Ein Teil von ihnen wechselt je nach Tageslaune seine geschlechtliche Sichtweise auf sich selbst. Die klassische Sicht auf die Familie als Vater-Mutter-Kind-Beziehung hält der Gutmensch für überholt. Leute, die das anders sehen, sind für ihn politisch rechts, rechtspopulistisch, rechtskonservativ oder reaktionär, im schlimmsten Fall Nazis, auf jeden Fall etwas Negatives, demgegenüber er sich moralisch als höherwertig einstuft, was ihn tief befriedigt.

Der Gutmensch bekennt sich zu einer multikulturellen Willkommenskultur. Dafür geht er sogar auf die Straße, aber nicht um betroffenen Flüchtlingen, Asylsuchenden, Einwanderern persönlich zu helfen, sondern um gegen den bösen Rassismus der Rechten zu protestieren. Dass er dabei in Gewalt abrutschen kann, bedauert er manchmal, hält sie aber im Großen und Ganzen für gerechtfertigt. Gewalt ist für ihn sowieso rechts. Linke Gewalt ist für ihn Aktivismus, aktiver Antifaschist ein Ehrentitel.

Ein Gutmensch ist andauernd empört, sonst ist er keiner. Buddhistische Gelassenheit oder christliche Nächstenliebe sind kulturelle Überbleibsel vergangener Zeiten. Soziale Verantwortung hat für den Gutmenschen die Gesellschaft, nicht er persönlich. Überhaupt ist die Gesellschaft als Ganzes für alles im Lebensablauf verantwortlich, von Schwangerschaft, ob ausgetragen oder nicht, von Kindererziehung in Kindertagesstätte, Kinderkrippe oder Schule bis zur Seniorenbetreuung. Des Gutmenschen Madonna ist die alleinerziehende Mutter mit dem Staat als sozialem Vater. Hauptsache er kann sich persönlich ausleben, wie es ihm gelüstet.

Gutmensch zu sein ist etwas ganz Tolles! Ich bedauere zutiefst, dass ich kein solcher Gutmensch sein kann.

Zuerst erschienen auf winfried.schley.over-blog.net

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sven

Wenn doch nur die hälfte dieses Textes wahr wäre.......

Gravatar: Nash Montana

Brilliant! We have the exact same discussions in the USA. Unfortunately we don't have a translation for "Gutmensch" into the english. there are a few similar expressions, but it's such a perfect word, just like my other favorite german word, "Menschenverachtend". Both fit the progressives to a tee.

Gravatar: ewald

gutmenschen sind leute,die alle menschen und die menschheit lieben, nur den nächsten nicht

Gravatar: Der Gutmensch | Familien-Schutz.de

[…] Winfried Schley Gutmenschen sind selbstbewusst, laut und ständig empört. Trotzdem sind sie irgendwie zu beneiden, denn sie scheinen stets auf der Seite des Guten zu stehen. Und sie können sich ausleben, wie es ihnen beliebt. Ich bin keiner von ihnen. Mehr […]

Gravatar: Kim

Meinen Sie, die Grünen lebten selbst nach diesen Dogmen und propagierten sie nicht nur als Aushängeschild für ihre ach so hehre Welt- und Lebensanschauung und ihre ach so edlen politischen Ziele?

Gravatar: H.Roth

Irgendwie muss ich bei diesem Artikel an Claudia Roth denken. Sie sollte die Gallionsfigur des deutschen Gutmenschentums werden!

Wer den oben genannte Guten Werken noch sämtliche Dogmen der Ökologie hinzufügt, weiterhin Gewissen und Magen nicht mit geschlachteten Tieren oder deren unfreiwilligen Abgaben belastet, dazu nur Fair-Trade-Kaffee schlürft und sich in Bio-Baumwolle hüllt, kann wahrlich mit Empörung auf die Vielzahl von Bösmenschen herabblicken, die nicht ebenso eifrig dabei sind, die Welt zu retten.

Gravatar: Thomas Rießler

Um dies noch etwas zu erläutern, habe ich Ihre Textpassagen den neun satanischen Grundsätzen LaVeys zugeordnet:

1. Satan bedeutet Sinnesfreude statt Abstinenz.
„Des Gutmenschen Madonna ist die alleinerziehende Mutter mit dem Staat als sozialem Vater. Hauptsache er kann sich persönlich ausleben, wie es ihm gelüstet.“

2. Satan bedeutet Lebenskraft statt Hirngespinste.
„Ein Gutmensch ist andauernd empört, sonst ist er keiner. Buddhistische Gelassenheit oder christliche Nächstenliebe sind kulturelle Überbleibsel vergangener Zeiten.“

3. Satan bedeutet unverfälschte Weisheit statt heuchlerischem Selbstbetrug.
„Soziale Verantwortung hat für den Gutmenschen die Gesellschaft, nicht er persönlich. Überhaupt ist die Gesellschaft als Ganzes für alles im Lebensablauf verantwortlich, von Schwangerschaft, ob ausgetragen oder nicht, von Kindererziehung in Kindertagesstätte, Kinderkrippe oder Schule bis zur Seniorenbetreuung.“

4. Satan bedeutet Güte gegenüber denen, die sie verdienen, statt Liebe an Undankbare.
„Der Gutmensch bekennt sich zu einer multikulturellen Willkommenskultur. Dafür geht er sogar auf die Straße, aber nicht um betroffenen Flüchtlingen, Asylsuchenden, Einwanderern persönlich zu helfen, sondern um gegen den bösen Rassismus der Rechten zu protestieren.“

5. Satan bedeutet Rache statt Hinhalten der anderen Wange.
„Dass er dabei in Gewalt abrutschen kann, bedauert er manchmal, hält sie aber im Großen und Ganzen für gerechtfertigt.“

6. Satan bedeutet Verantwortung für die Verantwortungsbewussten statt Fürsorge für psychische Vampire.
„Gewalt ist für ihn sowieso rechts. Linke Gewalt ist für ihn Aktivismus, aktiver Antifaschist ein Ehrentitel.“

7. Satan bedeutet, dass der Mensch lediglich ein Tier unter anderen Tieren ist, manchmal besser, häufig jedoch schlechter als die Vierbeiner, da er auf Grund seiner „göttlichen, geistigen und intellektuellen Entwicklung“ zum bösartigsten aller Tiere geworden ist.
„Dem Gutmenschen ist es gleichgültig, ob er einen Penis oder eine Vagina besitzt. Er hält sich für sexuell vollkommen frei und tolerant gegenüber jeder sexuellen Spielart, solange die Folgen dafür andere bezahlen, am besten der Steuerzahler. Er sieht darin ein Grundrecht auf reproduktive Gesundheit, was immer er darunter verstehen mag. Die Mehrheit der Gutmenschen, die sich lautstark öffentlich äußert, besitzt eine Vagina. Ob sie sich aber als weiblich bezeichnet, bleibt fraglich. Ein Teil von ihnen wechselt je nach Tageslaune seine geschlechtliche Sichtweise auf sich selbst.“

8. Satan bedeutet alle sogenannten Sünden, denn sie alle führen zu physischer, geistiger und emotionaler Erfüllung.
Die klassische Sicht auf die Familie als Vater-Mutter-Kind-Beziehung hält der Gutmensch für überholt. Leute, die das anders sehen, sind für ihn politisch rechts, rechtspopulistisch, rechtskonservativ oder reaktionär, im schlimmsten Fall Nazis, auf jeden Fall etwas Negatives, demgegenüber er sich moralisch als höherwertig einstuft, was ihn tief befriedigt.

9. Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals gehabt hat, denn er hat sie die ganzen Jahre am Leben erhalten.
„Gutmensch zu sein ist etwas ganz Tolles! Ich bedauere zutiefst, dass ich kein solcher Gutmensch sein kann.“

Gravatar: D.Eppendorfer

Meine Meinung:

Die schlimmsten Greuel der Menschheit wurden von Menschen angerichtet, die sich für gut bzw. besser hielten als andere.

Oft spielten dabei Religion oder Ideologie den Auslöser und die Rechtfertigung - bis heute.

Gravatar: kassandro

Wenn doch diese Gutmenschen nicht gar so gut wären!

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Der Gutmensch meint (frei nach Robert Gernhardt)

Der Gutmenschn lässt nur äußerst selten
andre Meinungen als seine gelten.

Meinung, sagt er, kommt nun mal von mein,
deine Meinung kann nicht meine sein.

Meine Meinung - ja, das lässt sich hören!
Deine Deinung könnte da nur stören.

Und ihr andern schweigt! Du meine Güte!
Eure Eurung steckt euch an die Hüte!

Lasst uns schweigen, Freunde! Senkt das Banner!
Der Gutmensch irrt. Doch formulieren kann er.

Gravatar: Thomas Rießler

Was Sie da beschreiben, hört sich weitgehend nach einem Leben an, das sich an die Gebote von LaVeys Satanischer Bibel hält.

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