Dazu soll vor allem eine Sonderabgabe zur Vermögenssteuer herhalten. Dass diese Maßnahme vor allem diejenigen treffen dürfte, die man sozialpopulistisch entlasten wollte, haben viele Beobachter sicher noch nicht bemerkt.
Die Bildung von Vermögen ist eine Investition in die Zukunft, weil sie in Form langfristiger Investitionen den Grundstock für die Konsumgüterproduktion bildet. Jede Belastung von Vermögen verursacht Anreize den Konsum von der Zukunft in die Gegenwart vorzuziehen. Also fehlt es an Investitionskapital, mit die Konsumgüter nicht nur für die Reichen, sondern vor allem auch all die anderen hergestellt werden, die der französische Präsident entlasten will. Um die neuen Steuern auf ihr vermögen zu begleichen müssen Frankreichs Vermögende etwas tiefer in ihr Bankkonto greifen, mit der Folge, dass die Banken weniger Darlehen vergeben können und die Zinsen steigen, es sei denn Hollande will tatsächlich nur das Defizit abbauen und nicht zusätzlichen Staatsverbrauch finanzieren. Weniger Darlehen bedeuten aber weniger, dass die besteuerten Reichen weniger konsumieren, sondern weniger Menschen ihre Urlaube, Autos, Häuser oder eben Fabriken auf Pump finanzieren können. Also werden weniger Urlaube gemacht, Häuser und Autos gekauft und weniger Kapital in Fabriken investiert und zwar von denjenigen, die mangels Vermögen auf Darlehen zurückgreifen müssen. Den Reichen die Last der Staatsausgaben aufzuerlegen kann nur gelingen, wenn man sie dazu bewegt ihren Konsum zu reduzieren, also reale Ressourcen freizugeben, die an ihrer Stelle dann andere beanspruchen können. Wer sich aber wie Hollande nur an die Vermögen heranmacht, das sich in Geldscheinen oder Bankkonten manifestiert, der belastet nicht die Reichen, sondern diejenigen, die letztlich von deren Konsumverzicht profitieren. Hollandes Reformpaket dürfte sich also als Bumerang erweisen
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