Der asymmetrische Krieg und das Personal der Macht

Eine persönliche Erinnerung zuerst: 1985/86 verübte die RAF mehrere Attentate und ermordete je einen Industriellen, Manager und Ministerialbürokraten. Ich war Student und verdiente Geld als Pförtner bei der KfW. Als sich ein großer Lastwagen bei der Einfahrt verirrte und nicht wenden konnte, öffnete ich, um Platz zu schaffen, die Schranke. Der Wagen eines Vorstands fuhr zeitgleich vor, über die herabgelassene Fensterscheibe hinweg schnauzte mich der Vorstand an, was mir einfiele. Der Laster könnte ja Sprengstoff geladen haben. Ich hatte nicht im Traum an so etwas gedacht. Da wurde mir klar, dass der Vorstand Angst hatte. Der Terror der RAF hatte Wirkung gezeigt und die Bosse waren bei Arbeitskämpfen zeitweilig milder geworden.

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Die jüngsten Attentatsopfer von sowohl Orlando als auch Birstall wurden in pietätloser Weise sofort instrumentalisiert. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den beiden Attentaten.

Tendenziöse Instrumentalisierung von Attentaten

Der erste Unterschied liegt nicht nur in der Anzahl der Getöteten, sondern vor allem in der Art ihrer Instrumentalisierung. Manche Ermordeten wie die Passagiere des über dem Sinai  gesprengten russischen Flugzeugs werden (im Westen) einfach schnell vergessen, es waren ja Russen. Auch aktives Vergessen ist Instrumentalisierung. Die Ermordeten von Orlando nahm Donald Trump rational durchaus nachvollziehbar zum Anlass, über die Einwanderungspolitik gegenüber Muslimen und die Überwachung ihrer (Moscheen genannten) religiös-politischen Gemeindezentren nachzudenken, Hillary Clinton fiel nur ein, eine Verschärfung des Waffengesetzes zu fordern, als hätte es sich um einen Amoklauf unter anderen gehandelt. (Aber sie wird ja auch von Saudi-Arabien unterstützt.)

Erinnern Sie sich noch an die Empörung, mit der sich dieselben Leute über die Instrumentalisierung des Attentats von Orlando echauffierten, die jetzt, ohne rot zu werden (im Gesicht, meine ich), die Ermordung von Jo Cox dafür nutzen, gegen den drohenden Brexit Stimmung zu machen? „Die Antwort“, schreibt der Schriftsteller und Journalist Michael Klonovsky, „steckt in einem im Schwange befindlichen Begriff, dem Einzelfall nämlich. Die Ermordung der Labour-Politikerin Jo Cox war nämlich tatsächlich ein solcher, das heißt, man muss diese Gunst des Schicksals dringend ausnutzen, um einen Stimmungsumschwung zu erzeugen, denn so schnell wird eine derartige Chance nicht wiederkommen. Während die anderen, ursprünglichen, systematischen, geradezu systemischen Einzelfälle [der islamischen Attentate] ja noch zunehmen, jedenfalls verlässlich wiederkehren werden und insofern keiner speziellen Indienstnahme bedürfen.“ Das heißt: Aus diesen Attentaten wird keine Konsequenz gezogen.

Die Bluttat von Orlando beschäftigt schon nach kurzer Zeit, wenn überhaupt, nur noch die schwule Community, wenn nicht gar behauptet wird, die westliche „Homophobie“ sei schuld und Trump habe mitgeschossen, während der Mord von Birstall immer noch dazu benutzt wird, das gewünschte Ziel, den Verbleib des Vereinigten Königreiches in der EU, durchzuboxen. Haben nicht schon die Kölner aus Mitleid Henriette Reker ins Amt der Oberbürgermeisterin gewählt, während sie noch im Koma lag nach dem Messerattentat eines offenbar ebenso verwirrten Einzeltäters? Ich erinnere auch an die Attentate auf Oskar Lafontaine und Wolfgang Schäuble im ersten gesamtdeutschen Wahlkampf nach dem Krieg. Damals wurden die Attentate von psychisch Verwirrten tatsächlich noch als Einzelfälle beurteilt, während den Reker- und Cox-Attentätern genügend geistige Gesundheit zugesprochen wird, um ihre angeblichen politischen Motive ernstzunehmen, was gewisse Gewalt- und Rechtsextremismusforscher kurzschlüssig veranlasste, sofort von „Rechtsterrorismus“ zu sprechen (was aber eine Organisation voraussetzen würde, die es nicht gibt).

Natürlich ist islamischer Terror ebenfalls „rechts“, denn das gesamte religiös-ideologische Gebäude hat mehr als nur Ähnlichkeit mit faschistischen Konzepten. Und wer wollte ernsthaft bezweifeln, dass die Attentäter von „Charlie Hebdo“, vom „Bataclan“, von Brüssel organisiert waren, genuin politische Motive gehabt hatten und als Fische im Meer unzähliger Sympathisanten schwimmen? Dem Westen ist der Krieg erklärt worden und die Angriffe werden sich fortsetzen. Ja, und auch hinter dem Einzeltäter von Orlando steht eine echte Organisation, die ihm vorbildlich war. Warum wird aus dem islamischen Terror keine Konsequenz gezogen, zuallererst hinsichtlich der „Flüchtlings“-Politik und im Umgang mit dem Islam? 

Die Frage nach den Opfern: normale Bürger oder Politiker?

Die Antwort ist leicht, aber sie führt zu einer bitteren Erkenntnis. Weil es nämlich noch einen zweiten Unterschied zwischen Paris, Brüssel, Orlando und Birstall gibt, der mir der Schlüssel für die Reaktionen der politischen Klasse zu sein scheint. Solange „normale“ Bürger wie in Paris, Brüssel und Orlando abgeschlachtet werden, passiert nichts. Vielleicht eine gestellte Aufnahme untergehakter Politiker in einer Seitenstraße, vielleicht eine feierliche Aufbahrung, sicherlich empörte Floskeln, wie abscheulich die Taten seien und billige Bekenntnisse zur Freiheit, die aber nun mal absolute Sicherheit unmöglich mache. Doch warum sollte die mangelnde Sicherheit nicht auch für Politiker gelten? Nun werden ja gerade Politiker in Verantwortung besonders beschützt, ebenso Angehörige der wirtschaftlichen Elite. Sie sind gefährdet. Aber warum sollten Politiker denn auch weniger gefährdet sein als normale Bürger, die nicht so geschützt werden? Ein Mord wie der an Jo Cox macht der Elite Angst. Dann tut sich etwas.

Mörder aus niederen Beweggründen oder politische Terroristen?

Es war einmal im Deutschland der 70er und 80er Jahre tatsächlich so, dass Politiker und Banker gefährdeter waren als „normale“ Bürger. Doch von der BRD-offiziellen Sprachregelung wird genau diese Tatsache verschleiert. FAZ-Herausgeber Georg Paul Hefty behauptete einmal: „Die tatsächlichen und die mutmaßlichen, aber auch die potentiellen Täter hatten sich ihre Ziele aus den Lehrbüchern des kommunistischen Klassenkampfes abgeleitet: Banker, Manager und ausnahmsweise einen wahlkämpfenden Politiker. Sie vernichteten aber auch das Leben sozial Niedriggestellter, in deren Namen sie vorgaben zu handeln: Auf Fahrer und Polizisten, die ihnen im Wege waren, wurde keine Rücksicht genommen.“ An dieser BRD-offiziellen Einschätzung ist zweierlei falsch.

Die RAF-Gewalttäter und -täterinnen, auf die Hefty anspielte, wurden in offizieller Sprachregelung immer als gemeine Mörder angesprochen, was sie juristisch gesehen – kaltblütig geplante Tötungen sind Morde – auch, aber eben auch waren. Doch die Errichtung von Hochsicherheitsgefängnissen, die Durchführung spezieller Gerichtsverfahren und die gesamte mediale Aufmerksamkeit sprachen und sprechen dieser Sprachregelung offen Hohn. Natürlich sind die RAF-Täter politische Mörder gewesen, und natürlich handelte es sich nicht nur um gewöhnliche Straf- und Mordprozesse, sondern auch um politische Prozesse. Dies zu leugnen ist albern. Selbstverständlich hat sich die in ihrer ideologischen und personalen Substanz angegriffene politische und wirtschaftliche Elite (oder Klasse) mit einer Vehemenz gewehrt, wie sie gegen anders motivierte Mörder niemals zu wehren sich aufzuraffen genötigt gefühlt hätte. Sie hat auch konsequent gegen die zugrundeliegende Ideologie gekämpft und sie letztendlich weitgehend zurückgedrängt.

Nur eine Bedrohung der politischen Klasse hat dazu geführt, dass auf breiter Front, einschließlich Berufsverboten und medialer Propaganda, gegen die der RAF zugrundeliegende Ideologie gekämpft wurde. Die Finanzierung durch die DDR war bekannt und wurde ebenfalls angegangen. Es wurde von Seiten der Regierung in der deutschen Bevölkerung eine Art Hysterie aufgebaut, die auch gegenüber einer Terrortruppe von mehreren Hundert Menschen übertrieben war. Heute hingegen gehen die Sympathisanten der islamischen Attentäter in die Zehn-, wenn nicht Hunderttausende und die Zahl der Kämpfer selbst dürfte im Bereich mehrerer Tausend liegen - eine ganze Armee, wohlfinanziert aus dem arabisch-muslimischen Ausland. Nirgendwo sehe ich eine breite Front gegen die dem islamischen Terror zugrundeliegende Ideologie. Der Staat setzt zuverlässig seit Jahrzehnten auf Appeasement. Der Politikwissenschaftler Bassam Tibi wirft derweil das Handtuch: Der Kopftuch-Islam hat gewonnen. Kein Wunder, wenn er mit seinen Attentätern wie in Butter schneidet. Doch warum ist das so?

Ein Sieg des Islam wäre keine Bedrohung des politisch-ökonomischen Personals

Es liegt am Hauptfehler der offiziellen Sprachregelung. Warum könnte ich als „normaler“ Bürger vor dem heutigen islamischen Terror mehr berechtigte Angst haben als ich vor dem damaligen der RAF hatte? Horst Herold, der ehemalige BKA-Chef, zog am 20. Mai 2000, nach der Selbstauflösung der RAF, folgende Bilanz in der „Süddeutschen Zeitung“: 67 Tote, 230 Verletzte, 250 Millionen Euro Sachschaden, 31 Banküberfälle mit einer Beute von 3,5 Millionen Euro, ungezählte Milliarden für die Bekämpfung, mehr als eine Million Asservate im Polizeiarchiv, elf Millionen Blatt Ermittlungsakten und am Ende 517 Personen verurteilt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, 914 wegen Unterstützung. Diese zweifellos schreckliche Bilanz verbirgt aber die Tatsache, dass der Terror der RAF noch vergleichsweise gezielt war, wenn man ihn mit dem islamischen Terror vergleicht, der inzwischen allein in Europa in kürzerer Zeit weit mehr Todesopfer gefordert hat – meist „sozial Niedriggestellte“, wie Hefty zu formulieren beliebt, also „normale“ Bürger. Der islamische Terror ist hemmungslos, trifft aber nicht die politisch-ökonomische Elite. Während innerhalb der RAF – fragwürdig, aber immerhin – darüber diskutiert wurde, ob auf „Fahrer und Polizisten“ geschossen werden dürfe, geht man nicht fehl in der Annahme, dass in radikalislamischen Kreisen solche Diskussionen erst gar nicht stattfinden. Damals war eine Flug- oder Bahnreise ebenso gefahrlos wie ein Besuch des Weihnachtsmarkts, heute dagegen nicht. Mit anderen Worten: Der islamische Terror betrifft mich eher als die politische Klasse, und deshalb nimmt sie ihn auch nicht so wichtig wie den Terror der RAF. Das ist ein Fehler, denn hier handelt es sich ebenso um einen ideologischen Kampf. Und dieser Kampf wird vermieden.

Es ist furchtbar, das so konstatieren zu müssen, aber es ist leider wahr: Wenn die RAF etwas gezeigt hat, dann dass es Leben unterschiedlicher Wertigkeit gab – und gibt – in der Bundesrepublik Deutschland. Der Tod von Jo Cox deutet in dieselbe Richtung. Terror gegen einfache Bürger und Terror gegen die politisch-ökonomische Elite sind zwei Paar Schuhe. Ein Sieg der RAF – realistisch nur mit Unterstützung der Sowjetunion – hätte nicht nur ideologisch das bundesdeutsche Staats- und Wirtschaftswesen ersetzt, sondern auch dessen politisches und wirtschaftliches Personal. Ein Sieg der radikalen Moslems – mittlerweile demographisch durch eine Zunahme der Mitläuferzahl durchaus denkbar – wäre weder für das Wirtschaftssystem noch für das politische und wirtschaftliche Personal zwangsläufig eine Bedrohung. Es wird sich hier zeigen, ob Werte wie Meinungs-, Presse- und Religionsfreiheit ebenso vehement verteidigt werden wie das Personal der Macht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rotwurst

Zitat:
Nur eine Bedrohung der politischen Klasse hat dazu geführt, dass auf breiter Front, einschließlich Berufsverboten und medialer Propaganda, gegen die der RAF zugrundeliegende Ideologie gekämpft wurde. Die Finanzierung durch die DDR war bekannt und wurde ebenfalls angegangen.

Hier macht es sich der Autor aber eher zu einfach. An allen Terrorzellen, die sie teilweise "führen" oder kontrollieren (wollen), kleben zig Dienste verschiedener Nationen mit unterschiedlichen Absichten und Interessen dran, ohne dass die Terroristen ihre Steuerung bemerken sollen.

Regine Igel hat zwei Bücher dazu veröffentlicht, die ich einmal hervorheben will. Das eine zur Stasi und das andere zum CIA über den Terror in Italien aus den 80ern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Regine_Igel

Es gibt natürlich noch mehr Literatur, das Muster ist immer ähnlich, auch Aussagen von ehemaligen RAF/Links-Terroristen dazu sind bemerkenswert.

Auch in der Gegenwart wird es nicht anders sein.

Gravatar: Markus Evers

@ Lord:
die Wiki-Auflistung können Sie vergessen.
Ich habe z.B. mal den Link zum "Schuhbomber" vom Dezember 2001 angeklickt. Kein Hinweis auf islamistischen Hintergrund. Auch die September-Anschläge der WTC sind wohl doch eher ein Inside-Job, dies wird immer deutlicher.
Im Großen und Ganzen hat Dr. Tan, natürlich nur meiner Meinung nach, Recht.

Gravatar: Hans Meier

Unter politischen Terror ordne ich auch ein, was aggressive Strategen mit entsetzlicher Menschenverachtung geschäftsmäßig planen und durchführen lassen. Wobei die islamische Religion natürlich den Emiren hilft ihren Feudalismus zu erhalten. Darum nutzen eiskalte Taktiker den Islam, um Bürgerkriege und Attentate anzuzetteln.
Zum Glück machen endlich einige SPD-Politiker mal den Mund auf, um vor der Hass-Propaganda gegen Russland zu warnen!
Diese mediale Hass-Hetzerei gegen Russland ist doch komplett krank und kriegslüsterner Blödsinn von hasserfüllten Greisen, die sich die Bodenschätze Russlands unter die Griffel grabschen wollen.

Unter welcher awacs-Aufsicht wurde noch mal MH 17 vom Sommer-Himmel geschossen?
Welche Munition fand man bei der Obduktion der erschossenen Piloten?
Was bleibt es bis heute, ein offizielles Geheimnis, in dem Abschlußbericht zu den 298 Ermordeten?

Warum können die Briten heute abstimmen, ob sie souverän sein dürfen und den EU-Hamster-Käfig verlassen?

Aber sonst darf nirgendwo die Bevölkerung abstimmen, wem sie gehört und wer sie beherrschen darf, das ist doch völlig schizophren, ihr komischen Freunde, oder etwa nicht?

Warum sind Sanktionen gegen unsere Export-Wirtschaft verhängt worden?
Wer war da sauer und warum?
Was war in Kiew noch mal passiert?
Waren das etwa Progrome oder Attentate als in Kiew Menschen ermordet wurden?
Wo sind die Ermittlungen und wer hat die Mörder bezahlt?

Ich möchte keinen Krieg in dem wieder einmal jede Wertschätzung zum Teufel geht!
Terror mit Attentaten ist eine Form von heimtückischem Krieg, um Angst und Schrecken zu bezwecken, eine Hölle auf Erden zum überkochen zu bringen, in der man die Menschlichkeit insgeheim als Schwäche verachtet, weil man an „Allmachts-Wahn“ blöd geworden ist.
Zu Zeiten der RAF liefen doch völlig „durchgeknallte“ Idiotinnen und Idioten in die Uni-Veranstaltungen und machten Randale-Diskussionen. Ich habe u. a. in Erinnerung, dass sich von Rechts und von Links lauthals Tote vorgeworfen wurden. Es wurde mir zu bescheuert und ich habe sie gefragt ob sie noch alle Tassen im Schrank hätten, sich gegenseitig mit solch verächtlichen Vorwürfen kindisch zu verfeinden, wenn man vielleicht auch mal nach Lösungen suchen könne, ob das denn, nicht konstruktiver und viel sinnvoller wäre. Das beruhigte die Situation und der Prof. konnte die Kurve kriegen, aber dann kam für mich der Hammer!
Beide Seiten, haben mich anschließend abgepasst, und nacheinander angesprochen und zu ihren Treffen „herzlich eingeladen“, um ihren „Diskussions-Stil“ zu verbessern!!! So sind sie, diese Canabioten, sie haben diesen „duftenden Flair“ sie richten nur Schaden an.

Gravatar: naT .rD

Dr.Tan 23.06.2016 - 12:26
.... dann werden die meisten Terroranschläge von Moslems begangen! ...
.. der Islam ist inhaltlich eine terroristische Religion ...
~~~
Tan, danke Ihnen. Wie recht haben Sie, obwohl sie inhaltlich - wie fast immer - ganz [...] Hetzer sind!

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: Adorján Kovács

@Dr. Tan
Ihre sehr lange und erregte Antwort verfehlt das Thema komplett, denn es ging im Artikel primär um das Ziel des Terrors und ich habe ja auch den RAF-Terror besprochen. Ansonsten wiederholen Sie sich; die Statistiken haben Sie schon einmal angeführt. Das Problem dieser Statistiken ist die Definition von Terror und die Anzahl sowohl der Terroristen wie auch ihrer Opfer. Natürlich kann man Aktionen z. B. des American Indian Movement zum Terror zählen - aber wieviele Opfer gab es und wieviele Aktivisten des American Indian Movement?
Sehen Sie, Dr. Tan, Sie verdrehen die Tatsachen: "Die Islamophoben behaupten, der Islam ist inhaltlich eine terroristische Religion. Als Beweis führen sie auf, fast alle Terrorangriffe werden von Moslems begangen." Nein, das stimmt nicht, das ist nicht die Begründung. Gehen Muslime zu ihren Ursprüngen zurück, stossen sie auf den kriegerischen, expansiven Islam von Medina, die Legitimierung des Tötens zur Ehre Allahs und einen gewalttätigen Mohammed. Das ist das Problem und es ist keine "Islamophobie", festzustellen, dass z. B. der IS exakt dem "schönen Vorbild" Mohammeds folgt.

Gravatar: Ron Ceval

@ Dr. Tan: muslimische Rethorik, kenne ich: unwahr, langweilig und ermüdend.

Gravatar: Dr.Tan

Wenn man nach den europäischen und amerikanischen Medien geht, dann werden die meisten Terroranschläge von Moslems begangen. Auch in den Filmen die Hollywood in den letzten 25 Jahren produzierte sind es Araber die als die Bösewichte gelten. Dabei, wenn man die Statistiken genau analysiert, stimmt dieser Eindruck der vermittelt wird überhaupt nicht. Was meinen Sie Herr Prof,, für wie viele Terroranschläge waren islamische Extremisten in den USA von 1980 bis 2012 verantwortlich? Für alle? Oder für 80 Prozent? 50 Prozent müssen es mindestens gewesen sein, oder? Nein, laut den Zahlen des FBI wurden nur 6 Prozent aller Terroranschläge von ihnen gemacht. Für 94 Prozent aller Terroranschläge sind andere verantwortlich. Es ist sogar so, 7 Prozent davon haben jüdische Extremisten durchgeführt, also mehr als die Moslems. Diese Tatsache widerspricht völlig was die meisten Menschen meinen.

Die Lüge über islamischen Terror !!!!

Wenn man die Aussagen der Medien und der Islamophoben sich anhört, dann muss es in Europa nur so vor Anschlägen der Islamisten wimmeln. Die sicherheitsgeilen Politiker warnen uns dauernd davor, die Islamhetzer begründen ihre ganze fremdenfeindliche Ideologie damit und die Medien verkünden sofort wenn ein Anschlag passiert, das müssen radikale Muslime als Täter gewesen sein, obwohl noch gar nichts über die Urheberschaft bekannt ist. Haben wir ja jetzt deutlich mit Oslo gesehen.

Die angeblichen Terrorexperten haben sich bei den ersten Interviews im TV wegen Oslo sofort festgelegt. Es war Al-Kaida ganz klar, oder Muammar al-Gaddafi, der Bösewicht schlechthin, gegen den die NATO-Länder einen Bombenkrieg führen. Der bisherige "übliche Verdächtige" Osama Bin Laden ist ihnen abhanden gekommen, den können sie nicht mehr als grossen Drahtzieher nennen. Jetzt stehen sie da wie begossene Pudel. Kein islamischer Terroranschlag. So ein Mist aber auch. Sie sind unglaubwürdig und haben sich lächerlich gemacht.

Warum bombt Islam ausgerechnet in Oslo?" Sie haben gleich ihre Islamhetze die sie betreiben fortgesetzt und die Islamophobie geschürt.

"Heute Oslo, morgen Berlin? Sind wir genug vor islamischen Terroran- schlägen geschützt?"Die Faschisten kommen aus ihren Löchern gekrochen und verlangen das. Es wird die Frage gestellt, "brauchen wir wegen Oslo schärfere Sicherheitsgesetze?" Klar brauchen wir die, eine Kamera in jeder Wohnung, oder noch besser, ein Gedankenlesegerät, denn auch du könntest Terrorist sein.


Auch die internationalen Medien sprangen sofort auf den Zug, es waren islamistische Terroristen, wie Rupert Murdochs britisches Lügenblatt und Dreckschleuder "The Sun" die auf der Titelseite die Schlagzeilen brachte "Al-Kaida Massaker" und "Norwegens 9/11".

Wie sehen aber die Fakten aus? Laut Europol wurden in der EU im Jahre 2010 insgesamt 249 Terroranschläge ausgeführt oder vereitelt. Jetzt kommts. Nur gerade drei davon gehen aufs Konto von Islamisten, wie der Europol-Bericht zeigt. Mit 246 Terroranschlägen im Jahr 2010 in der EU haben die Islamisten überhaupt nichts zu tun gehabt. Separatisten waren für 160 Anschläge verantwortlich, Linke sowie Anarchisten-Gruppen für 45 Anschläge, steht im Europol-Bericht "TE-SAT 2011".

Die Islamophoben behaupten, der Islam ist inhaltlich eine terroristische Religion. Als Beweis führen sie auf, fast alle Terrorangriffe werden von Moslems begangen. Nur, das ist überhaupt nicht wahr. Wie ich oben aufgezeigt habe, in den USA waren es laut FBI von 1980 bis 2012 nur 6 Prozent und in Europa weniger als 1 Prozent der Fälle. Die falsche Behauptung, alle Moslems sind Terroristen, darf man aber ohne bestraft zu werden über diese Religion von sich geben.

Wenn man eine andere Datenbank analysiert, die des National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to Terrorism (START), welche alle Terrorakte in der Zeit von 1970 bis 2012 erfasst, dann kommt man auf folgendes Ergebnis: Es wurden 2'400 terroristische Angriffe auf amerikanischen Boden verübt, 60 davon wurden von Moslems durchgeführt. Das sind nur 2,5 Prozent. Die anderen durch Gruppen wie Ku Klux Klan, Medellin Drogenkartell, Irisch Republikanische Armee, Anti-Castro Gruppen, extremistische Mormonen, Jewish Defense League, May 19 Communist Order, Chicano Liberation Front, Jewish Armed Resistance, American Indian Movement, Gay Liberation Front, Aryan Nation, Jewish Action Movement, National Front for the Liberation of Cuba, oder Fourth Reich Skinheads.

118 Terrorangriffe oder 4,9 Prozent wurden von jüdischen Gruppen begangen, wie die Jewish Armed Resistance, Jewish Defense League, Jewish Action Movement, United Jewish Underground und Thunder of Zion. Also doppelt so viele wie durch islamische Gruppen. 168 Angriffe oder 7 Prozent haben alleine Abtreibungsgegner durchgeführt, die man zu den Christen rechnen kann. Das heisst, politische, atheistische, christliche und jüdische Gruppen begehen mit 97,5 Prozent die meisten Terrorakte in Amerika und nicht Moslems. Das wird uns nicht erzählt, sondern nur eine einseitige antiislamische Panikmache und Propaganda eingetrichtert.
Es wird behauptet, die Islamisten hätten nicht nur die beste und teuerste Luftverteidigung der Welt stundenlang ausgetrickst, sie haben sogar die Militärzentrale der Supermacht USA, das Pentagramm, ohne Gegenwehr genau getroffen. Ausserdem haben sie alle physikalischen Gesetze an diesem Tag ausschalten können, in dem sie mit ZWEI Flugzeugen DREI Wolkenkratzer in Fallgeschwindigkeit zum Einsturz brachten und komplett pulverisiert. Von den 200'000 Tonnen Stahl und Beton blieb fast nichts übrig, alles zerbröselte zu Staub.Hätte man Atombombe eingesetz,da wären immer noch Restteile. Die reinste Magie.Man hat David Cooperfield die Show geklaut.

Ausserdem, eine westliche demokratische Regierung würde nie lügen, niemals fast 3'000 seiner eignen Landsleute umbringen. Es müssen die radikal islamischen Terroristen gewesen sein. Alles andere würde ja unsere heile Welt zerstören, an die wir doch so fest glauben. Wir sind die Guten und sie sind die Bösen.

Dabei zeigt die Geschichte, der Vietnamkrieg wurde auch mit einer Lüge begründet und damit 57'000 eigene Soldaten in den Tod geschickt. Der "Golf von Tonkin" Zwischenfall hat nie stattgefunden, der als Kriegsgrund angegeben wurde. Und der Krieg gegen den Irak wurde auch mit der Lüge über Massenvernichtungswaffen uns verkauft, die nie gefunden wurden und Saddam Hussein nicht hatte

Herr Prof,Ihr Argument und von Faschisten:Die Lüge muss nur gross genug sein, dann glaubt sie jeder.

Al Kaida-Isis -Al Nusra-Taliban usw wurden vom Westen gegründet und unterstütz.Jetzt wo sie zu Mächtig geworden sind,bekämpft man sie.Der Westen hat ein Dilemma:
"Die Geister die ich rief, werd’ ich nun nicht los."

Gravatar: MGR

Guter Artikel.
Wenn der Steuermann ins Visier genommen wird dann hat er eben die Möglichkeit mit dem ganzen Schiff auszuweichen. Die Kosten tragen ja die Ruderer.
Ein Einwand: Ein demographischer Islam betrifft nicht das politische Personal?
In einer Demokratie ist diese Personal aber durchaus betroffen da es bekanntlich abgewählt und ersetzt werden kann (zb durch Schariapersonal). Natürlich nicht so unmittelbar wie durch eine RAF Bombe aber doch in absehbaren Zeiträumen. Aber vielleicht behalten Sie auch hier recht da 4jahres-Denkzeiträume nicht lang genug sind um sich betroffen zu fühlen.
In Israel ist der demographische Islam soweit fortgeschritten dass das jüdische politische Personal von einer Wahl unmittelbar hinweggefegt werden könnte. Und daher bringt der Steuermann das Schiffchen gerade auf Kurs richtung Ethokratie.

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