an der Uni Trier vorzeitig beendet wurde, weil sich linke Hochschulgruppen über ihn beschwerten. Sie bezeichneten van Crevelds Thesen als „frauenfeindlich, militaristisch, anti-israelisch, vulgärwissenschaftlich und methodisch primitiv“ und forderten seine Ausladung. Wie auch immer der Einzelne persönlich van Crevelds Thesen bewertet – hier stellt sich in der Tat die Frage nach dem Umgang mit Andersdenkenden. Dabei sollte viel mehr berücksichtigt werden, dass der Andersdenkende per Definition jemand ist, der aus der eigenen Sicht Unrecht hat. Würde man die Meinung eines Anderen für richtig halten, würde man kaum selbst eine andere vertreten.

Es scheint einigermaßen fragwürdig, ob diejenigen, die sich jetzt zu Recht über den Umgang mit van Creveld beschweren, ähnlich echauffieren würden, sollte Alice Schwarzer ähnliches widerfahren. Doch gerade daran würde sich zeigen, wer es ernst meint, mit Meinungsfreiheit und der Freiheit Andersdenkender. Diese ist ein hohes Gut. Wer will, dass in den eigenen Augen „falsche“ Meinungen gebannt werden sollten, sollte auch die Frage beantworten, wem er die Autorität zugestehen will, über richtige und falsche Meinungen zu entscheiden. Und auch die Verteidigung der Meinungsfreiheit muss einen nicht daran hindern, faktenbasierte Argumente gegen unsinnige Meinungen zu bringen.