Die Wirtschaftsgeschichte kennt viele deflationäre Phasen, die wirtschaftlich ganz ordentlich waren. Es gibt sogar viele Beispiele mit “gutartiger” Deflation. Dies schreibt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in ihrem jüngsten Jahresbericht. Die heutigen Warnungen vor verheerenden Deflationsfolgen beziehen sich nur auf die Erfahrung in der Weltwirtschaftskrise nach dem Crash 1929. Doch die schlimme Deflation der 30er Jahre war eine Ausnahme; ein einmaliger Unfall der Geschichte. Durch eine geldpolitische Fehlentscheidung hat die US-Notenbank FED die Geldmenge abrupt um ca. 30% gesenkt. Daraufhin fielen die Aktienkurse und viele Preise. Die reale Last von Schulden allerdings wurde immer stärker, weshalb man auch von einer “debt deflation” spricht.
Die Ursachen der 30er Jahre sind heute nicht zu erkennen. Die Geldmenge ist historisch hoch und in vielen Lebensbereichen findet man sogar heftige Inflationen. Durch dreiste Berechnungstricks tauchen diese in keinen Statistiken auf (mehr dazu). Die heutigen Deflationstendenzen haben ganz andere Ursachen. Zu nennen wären immer billiger werdende Produktionsstandorte wie Bangladesh oder Indonesien. Auch das Senken von Löhnen in Südeuropa führt zu günstigen Preisen. Was wir heute sehen ist eine kurzfristige und lokale Deflation, die von der Angebotsseite kommt. Ungemütlich ist eine Deflation, egal welche Ursache sie hat, immer für diejenigen, die Schulden haben. Und wer ist der größte Schuldner? Der Staat natürlich und genau deshalb hat der Staat ein Interesse an mehr billigem Zentralbankgeld. Seine Hofberichterstatter in den Propagandamedien helfen dabei immer wieder gerne.
Beitrag erschien auch auf: pinksliberal.wordpress.com
Kommentare zum Artikel
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Ironie: Seien Sie mal froh, dass der Staat sich günstig verschulden kann, für so wichtige Kriege wie in Afghanistan etc..