Dammbruch für die Kultur des Todes

Wie läuft’s  in Ihrer Gegend?

In der Zeitung steht’s ja nicht, wenn sich junge Menschen vor den Zug  werfen.
Wieviele waren’s bei Ihnen diese Woche?

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Montag hielten in Kiel die Züge, weil sich ein junger Mann davor geworfen hatte.
Mittwoch legte sich ein Schüler meiner Frau auf die Gleise.
Gestern sprang der Neffe unserer besten Freundin aus dem 6.Stock und starb (Ort ohne Gleisanschluss).
Die Woche ist noch nicht rum und mir werden nur die Fälle aus dem unmittelbaren Umfeld bekannt, aber wenn’s so weiter geht kann sich Frau Käßmann auf die Schulter klopfen:
Schauen wir noch einmal in die Mitteldeutsche Zeitung vom 10.11.09 zur Gleislegung eines Fußballtorwarts.:

„Bei einer bewegenden Trauerandacht am Abend in der überfüllten Hannoveraner Marktkirche haben im Beisein der Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mehrere tausend Menschen Abschied von Enke genommen. DFB-Präsident Theo Zwanziger, Löw, seine Assistenten Hans-Dieter Flick und Andreas Köpke, DFB-Teammanager Oliver Bierhoff und Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack erwiesen ihrem toten Freund und Kollegen die Ehre. Rund 800 Menschen drängten sich in dem Gotteshaus, um der Andacht der Landesbischöfin Margot Käßmann zu folgen. Vor der Kirche standen mehr als 3000 Menschen. Nach der Andacht fanden sich etwa 35 000 Menschen zum Trauermarsch zur AWD- Arena zusammen. An der Spitze trugen unter anderem 96-Manager Jörg Schmadtke und Trainer Andreas Bergmann ein schwarzes Banner mit dem Konterfei von Enke und der Aufschrift «Ruhe in Frieden». An der AWD- Arena lagen 18 Kondolenzbücher aus. „

Das war der Dammbruch.

Ab nun ist Selbstmord eine durch die EKD abgesegnete Form des Lebensentwurfs und macht Schule.
Aber die EKD segnet mit der Homoehe ja schon den mittelbaren Selbstmord, bis zur  Segnung des unmittelbaren Selbstmords war es da nur noch ein kleiner Schritt.
Ein christlicher Bischof hätte einem Selbstmörder nie in einem Suizid-Massen-Event für voyeuristische Gutmenschen den Segen gegeben.
Er hätte nach alter Sitte erklärt, dass Selbstmörder nicht in den Himmel kommen und die Kultur des Todes gegeißelt. Im Mittelalter wurde Selbstmördern sogar der Platz auf dem Gottesacker verweigert und sie wurden vor die Tore der Stadt gebracht.

Doch ein offenes Bekenntnis als Christ zur natürlichen Ordnung des Schöpfers und damit zum Leben, der Ehe und zur Familie ist nicht mehr opportun und führt unter Umständen sofort zur totalen Ausgrenzung – wie das Autodafé Eva Hermans überdeutlich gemacht hat.
Die populäre Feministin,  Humanistin und Vorsitzende des Esoterik Kreises Deutschland (EKD) Frau Käßmann, Lichtgestalt linker Relativisten, steht nun mit ihrer Organisation auch für Relativierung des Selbstmordes.
Doch ist ein Christ nicht auch immer Humanist?
Hätte man Stalin, Mao, Hitler, Ceausescu zu Ihrer Zeit als die größten  lebenden Humanisten gepriesen, wären einem Beifall und Parteikarriere sicher gewesen, hätte man gesagt, sie seien keine Humanisten, hätte es vorkommen können, dass das Todesurteil vom Humanisten persönlich unterschrieben gewesen wäre. Hätte man gesagt sie seien keine Christen… - auch hier  hätten Beifall und Parteikarriere gewinkt. Offensichtlich ist der Christ gefährlich für die humanistischen Menschenbefreier und der wahre Humanist taugt sogar zum Menschentöter. Der Humanist hat ein menschenzentriertes Weltbild, welches mit den wissenschaftlich-ideologischen Moden wechselt , der Christ beruft sich auf das Wort Gottes und dabei bleibt’s.
Deshalb überlässt er den Selbstmörder dem Urteil des Herrn, für Todkranke erbittet er seine Gnade.
Versuche der Nationalsozialisten die Kirche durch „Deutsche Christen“ zu entkernen und eine Kultur des Todes zu etablieren, oder wie heute der Bibel durch „gendergerechte Sprache“ das Leben auszuhauchen, fruchteten nur bei der evangelischen Kirche. Ich musste mir gerade die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel in politisch korrekter Sprache u.a. mit „Hirten und Hirtinnen“ anhören, und nur weil ich eingeladen war, habe ich den unschuldigen Kirchenbau nicht angewidert unter Protest verlassen.

Es geschehen unheimlichen Dinge.

Nutzt die  Weihnachtszeit um mit Euern Kindern zu reden.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

Hallo,
die Sachlage scheint klar: Die Pharmaindustrie sollte schnellstens eine Pille erfinden: Anti-Suizid-Pille für orientierungslose Teenager. Aber Vorsicht, diese Pille könnte gar auch den Gottesglauben im Gehirn auflösen. Leute in der Psychiatrie, die nachts mit Gott sprechen, kann bereits dank Pillchen geholfen werden.
Manche reden alternativ, vornehmlich nachts, jedoch schon mit Popstars, eine Modernisierung also.
Zurück zum Ernst der Lage: Es sollte normal werden, sich in persönlichen Krisenzeiten zum Psychologen zu begeben, auf keinen Fall zum Priester, egal um welche Religion es sich handelt.
Christianismus, Islam, Hinduismus etc..
Grüße
Freigeist

Gravatar: Roland Woldag

@Nachdenklich.
Die im Artikel erwähnte Freundin, die Ihren Neffen durch Fenstersturz verlor, fand Trost bei ihrer Nachbarin. Am nächsten Tag war es an unserer Freundin, ihre Nachbarin zu trösten, da deren Neffe (17) einen Abschiedsbrief geschrieben, sich in ein Auto gesetzt hatte und gegen einen Baum gerast war. Der vierte in einer Woche. Bei Ihren Zahlen war "vor Enke", jetzt ist "nach Enke".

Gravatar: Kapadok

@Geistfrei
haben Sie keinen Internetzugang? Dann gehen Sie halt zu einer Bücherei. Dort finden Sie sicher eine Ihnen passende befriedigende Antwort, nicht wahr?

Gravatar: Freigeist

Hallo,
vielleicht klärt mal jemand den Unterschied zwischen Selbstmord und Selbsttötung.
Grüße
Freigeist

Gravatar: Roland Woldag

@Geistfrei
Seit 2000 Jahren tobt der Antichrist, er wird auch die nächsten 100 Jahre toben.

Gravatar: Freigeist

Hallo,
(...) der wahre Humanist taugt sogar zum Menschentöter (...).
Danke für diese Verleumdung, solcherlei Meinung wird nur mehr Humanisten hervorbringen.

Grüße
Freigeist

Gravatar: JS

Meinert, Sie sollten mal was gegen ihr Pleonasmusproblem unternehmen.

Gravatar: Meinert

Menschen begehen nicht Selbstmord weil ein anderer Selbstmörder auf einem Friedhof begraben wurde oder die evangelische Kirche eine geschiedene Bischöfin hat. Todessehnsüchte werden auch nicht durch Andachten hervorgerufen, im Gegenteil, bei einem gesunden, glücklichen Menschen rufen sie eher Angst vor dem eigenen Tod hervor.
Menschen nehmen sich das Leben weil sie keinen Ausweg aus ihrem Unglück finden, oder einsam und isoliert sind. Das Beharren auf überkommenen Wertmaßstäben, die überkommen sind, weil sie als unehrlich und schädlich erkannt und wurden, wie sie sie hier propagieren ist da auch nicht gerade hilfreich. Weder für sie noch für andere.

Gravatar: Roland Woldag

Verehrter Climax.

Es geht in diesem Artikel zuerst um Selbstmord.
Wäre Herr Enke durch einen scharfen Schuss auf Tor gestorben, hätte das in der Folge keine Nachahmer gefunden.
Erst die Medieninszenierung unter auffälliger Beteiligung der EKD, repräsentiert durch die Bischöfin, welche nur die Tragik des Todes aufnahm, ohne den signifikanten Unterschied zwischen Unfall und Selbstmord öffentlich wahrnehmbar deutlich zu machen, hat nun zur wahren Tragik geführt. Seit Enke sollen sich die Selbstmorde auf Gleisen verdreifacht haben.
Hören Sie, da werfen jetzt gesunde, kräftige, junge Menschen, wegen lösbarer Probleme und teils aus Überdruss oder gar um endlich einmal wahrgenommen zu werden, das Leben weg! Das ist Kultur des Todes, wenn es relativiert wird.
Es geht um die Vorbildwirkung solcher Veranstaltungen und da ich der EKD noch selbst angehöre, ist es für mich ein kaum lösbarer Konflikt, unter einer Bischöfin zu Leben, die weder die Vorbildwirkung einer geschiedenen Bischöfin versteht, noch die Wirkung einer Massenandacht, die geeignet ist, Todessehnsüchte zu kultivieren. Es war eben kein tragischer Unfall und wenn die Gesellschaft offensichtlich ein Problem hat, dann war das der falsche Gottesdienst. Für viele Familien der Selbstmörder wird das nämlich die unseligste Weihnacht ihres Lebens. Ich kann im Moment an kaum etwas anderes denken.

Gravatar: Roland Woldag

Sie haben einfach nicht verstanden, was ich sagen wollte, Herr Klinkmüller. Es ist auch nicht leicht, sich dem Zeitgeist zu entziehen.

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