Contentfarmen statt Zeitungsverlage oder: Keine Subventionen für Konfitürehersteller

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Ein schon nächste Woche ins politische Abseits abtauchenderSP-Politiker meint, er müsse kurz vor dem Absprung nochmals für Schlagzeilen sorgen.

In dem er künftig eine Zwangsabgabe für Schlagzeileneinführen will.

(Die französische Presse wird Jahr für Jahr mit Milliarden Euros subventioniert. Man kann nicht behaupten, die seien besser.)

Nein, Herr Fehr (und applaudierende Politiker) zeigen einfach auf, dass sie keine Ahnung vom Geschäft haben.

Und um das geht es den Zeitungsbesitzern heute (sind ja keine Drucker mehr, geschweige denn Verleger), ums Geschäft, ums Verhältnis von EBIT zu Umsatz. Klar doch, die Marge soll deutlich höher sein, als die, die man mit einer Immobilie erzielen kann.

So in Richtung Bankengeschäft muss es schon sein, darunter kratzt’s am Ego.

Deshalb gleichen sich die Personalabbauprogramme der Banken und der Zeitungsfirmen wie ein Ei dem anderen.

Die Spitzenleute dieser Unternehmen ticken auch gleich, fahren am Sonntag zum Ausgleich streng nach Plan auf dem Mountenbike durch Wald und Flur.

Der nächste Schritt zur Kostenoptimierung ist die Automatisierung der Contentproduktion im Newsroom.

In zwei, drei Jahren werden diese Programme auch in der Schweiz in der Sportberichterstattung eingeführt. (Habe kürzlich gehört, dass man sich mit diesem Thema beim Tagi bereits intensiv beschäftigt).

Nein, die Verlage muss man nicht auch noch verbillagen.

Das sind inzwischen Unternehmen, wie sagen wir, Hersteller von Konfitüre, (da gibt es ja auch solche, die Brotaufstrich von besserer Qualität auf den Markt bringen).

Wie moderne Zeitungsfirmen ticken, kann man bei Springer mitverfolgen. Die verabschieden sich vom Zeitungsgeschäft.

Die Zukunft sehen sie in Contentfarmen. Was 20 Minuten konsequent weitergedacht ist.

PS: Das Kernproblem der Schweizer Presse ist relativ leicht zu erklären: Es gibt zu viele Zeitungen.

Beitrag erschien zuerst auf: arleshiemreloaded.ch

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