Bürger haften für ihre Politiker

In der Griechenland-Krise zeigt sich etwas Grausames: Politiker sind die gesetzlichen Verteter ihrer Bürger und diese haften für sie. Deutschland ist viel höher verschuldet als Griechenland. Die Deutschen sollten also gut aufpassen!

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In was für einer Welt leben wir eigentlich, in der Banken geschlossen werden, weil ein Staat pleite ist? Was können Angestellte, Rentner und Sparer dafür, dass ihre Politikelite Schindluder getrieben hat? Hier zeigt sich etwas Grausames: Politiker sind die gesetzlichen Verteter ihrer Bürger und diese haften für sie.

Nach dem Scheitern der Schulden-Gespräche bleiben die griechischen Banken und die Athener Börse wohl bis zum Referendum am 05.07.2015 geschlossen. Sollte das Referendum die EU-Vorschläge annehmen, dann kann sich Griechenland noch bis zirka November halten und alles beginnt von neuem. Bis dahin sind die Bürger im Würgegriff – die Banken sind zu und Wertpapiere können nicht über die Börse gehandelt werden. Zudem sollen Überweisungen und Abhebungen beschränkt werden. In Medien war die Rede von maximal 100 Euro am Tag.

Diesmal trifft es Griechenland. Aber auch Deutschland wird seine Schulden niemals vollständig tilgen können. Selbst eine nennenswerte Teiltilgung ist nahezu ausgeschlossen. Über zwei Drittel der Weltverschuldung gehört zu USA, Deutschland und Japan. Griechenland spielt in diesem Orchester nichtmal die siebte Triangel! Deutsche Sparer sollten daher genau hinschauen was in Griechenland geschieht, denn dies könnte uns in einem Krisenszenario auch blühen. Auch wenn die Bevölkerung per Saldo Guthaben hat, wird ihnen der Zugang zu ihrem Geld verwehrt, wenn ihr Staat überschuldet ist.

Es heißt immer “wir sind verschuldet” oder “die Griechen sind verschuldet”. Das stimmt so nicht. Die Bevölkerungen haben per Saldo Guthaben. Es ist der Staat und sein Politikerpack, welches die Schulden hat – nicht die Menschen als Individuen. Warum es trotzdem zu Einschränkungen beim Zugang zum eigenen Geld kommt, liegt auf der Hand: DAS GELD IST NICHT DA! Banken lagern die Einlagen nicht in Tresoren. Sie führen nur wenige Prozente der Einlagen als Bargeld. Der Rest muss von der Zentralbank kommen.

Damit eine Bank frisches Zentralbankgeld bekommt, muss sie eine Sicherheit bringen – meist sind das die Staatsanleihen des jeweiligen Landes. Die griechischen Staatspapiere akzeptiert die EZB schon lange nicht mehr als Sicherheit, weshalb es zu sogenannten Notkrediten (ELA) kam, welche aber nun nicht mehr verlängert werden, weshalb es zu den aktuellen Bankenschließungen kommt. Unser Geld ist also ein Schuldgeld, das von der Bonität eines von verlogenen Politikern geführten Landes abhängt. Herzlichen Glückwunsch. Dieses System wird alle 4 Jahre vom Wähler legitimiert.

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Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans S. II

„Was können Angestellte, Rentner und Sparer dafür, dass ihre Politikelite Schindluder getrieben hat?“

Eine ganze Menge, finde ich. Mein Mitgefühl mit den meisten Sparern hält sich da in Grenzen: Wer seit Jahrzehnten zu 99 Prozent immer und immer wieder und ohne jedes Gewissen die für solche Zustände verantwortlichen BRD- und DDR-Staatsparteien gewählt und ein Leben lang die Lügenpresse konsumiert und ihre Thesen zur „europäischen Integration“, zur ewigen deutschen „Schuld“, zur Masseneinwanderung und allen sonstigen Mist nachgeplappert hat, wer die seit nunmehr 70 Jahren erfolgten Billionenzahlungen an die Todfeinde des Deutschen Volkes und die als „Dank“ dafür geäußerten Beschimpfungen klaglos oder gar „schuldbewußt“ hingenommen und noch mit seiner aktiven Unterstützung des Systems belohnt hat, ohne jemals auch nur das geringste Interesse am Schicksal Deutschlands zu zeigen, verdient es letztlich nicht anders, als nunmehr diese ganz spezielle Quittung für seinen Verrat am eigenen Volk zu bekommen! Mir graut vor dem furchtbaren Chaos, welches Europa und insbesondere Deutschland bevorsteht, aber mir fällt angesichts der idiotischen Wahlergebnisse und der geringen Teilnehmerzahlen bei patriotischen Demonstrationen kaum jemand ein, der nicht selbst dazu beigetragen hätte und den es nicht – wie schon die Folgen des Novemberverbrechens von 1918 die meisten damaligen Deutschen – zu Recht träfe. Die Fähigkeit, seine Feinde zu erkennen und auszuschalten, gehört leider nicht zu den Stärken unseres gewiß sehr begabten Deutschen Volkes.

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