Biedermann und die Brandstifter

Es sind schon einige Jahre her, um nicht Jahrzehnte zu schreiben, dass Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ eine schulpflichtige Lektüre gewesen ist. Selbst heute noch wird das Stück in den Schulen behandelt!

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In Buchform erscheint das Stück nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. 1953 wird es als Hörspiel erstmalig im Radio ausgestrahlt, 1958 in Zürich als Theaterstück uraufgeführt.

 

Der Inhalt der Geschichte lässt sich schnell zusammenfassen:

 

Herr Biedermann erlaubt zwei „harmlosen“ Hausierern, auf seinen Dachboden zu übernachten, die er dann nicht mehr los wird. Die Hausierer geben offen zu, Brandstifter zu sein, was Herr Biedermann nicht glauben will. Am Ende gibt er ihnen die Zündhölzer, mit denen die Brandstifter Herrn Biedermanns Haus abbrennen. Herr Biedermann und seine Frau kommen dabei um.

 

In der Schule ist seinerzeit über den Sinn des „Lehrstückes“ heftig diskutiert worden. Die Brandstifter werden gewöhnlich als Nazis, weniger oft als Kommunisten deklariert. Herr Biedermann sind die „braven“ Bürger, die wir heute „Gutmenschen“ nennen würden. Das Haus symbolisiert die Gesellschaft und den Staat, also Deutschland.

 

Politisch überkorrekt wird das Stück heute aufgeführt, indem das abgebrannte Haus ein Flüchtlingsheim darstellt und die Brandstifter islamophobe einheimische Rechtsextremisten sind. Biedermann sind die Bürger, die wegschauen. Diese neueste Interpretation wird dem Grundgedanken von Max Frisch nicht gerecht. Denn das abgebrannte Haus symbolisiert nicht ein Gebäude, auch kein Flüchtlingsheim, sondern die gesamte Gesellschaft, die dem Untergang geweiht ist, weil sie sich nicht wehrt. Eine angepasste Neuinterpretation wäre jedoch politisch höchst riskant, so dass sie in den Schulen und auf den Theaterbühnen entfällt. Auf eine solche Hörspiel-Neuinterpretation im öffentlich-rechtlichen Radio wird der Kunstbeflissene deshalb vergeblich warten.

 

Wollen wir uns dennoch heranwagen. Biedermann symbolisiert den „Gutmenschen“, der kein solcher sein will. Das abgebrannte Haus entspricht der Bundesrepublik Deutschland und die Brandstifter sind die Islamisten unter den Migranten, die als Flüchtlinge in Deutschland stranden oder schon in der X. Generation hier leben. Man könnte das Stück „Biedermann und die Brandstifter“ umbenennen in „Der Gutmensch und die Refugees welcome“. Schon aus dem zeitlich angepassten Titel erkennt man, dass dieses Stück in Deutschland nicht aufgeführt werden kann.

 

Gleichgültig, welche Version des Stückes gespielt wird, lautet die Botschaft immer gleich:

 

Nehmt keine Fremden auf, wenn ihr nicht wisst, wie ihr sie los werdet.

 

 

Erschienen unter

https://www.fischundfleisch.com/anti3anti/biedermann-und-die-brandstifter-23818

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jürg Rückert

Max Frisch reloaded
„Emma!“, ruft Herr Biedermann, „es hat schon wieder geklingelt. Das geht hier ja zu wie anno 1930. Mein Altvorderer hat es mir noch erzählt. Alle 10 Minuten klingelte ein anderer Bettler bis der Hitler vor die Tür trat. Jetzt heißen sie Flüchtlinge.“
„Damals“, antwortete Emma, „sollen sie aber deutsch gesprochen und höflich gegrüßt haben. Jetzt drohen sie und fordern in 100 Sprachen.“
Es ist ein Kreuz denken beide. „Wir müssen es tragen“, sagt sie. „Der Pastor nennt es einen Segen“, sagt er.
„Herrje! Mann, rede du. Da steht eine 13köpfige Familie vor der Tür und fordert Obdach! Sie zeigen mir einen Merkel-Erlass, der sie berechtigt deutsche Häuser ihrer Wahl zu beziehen. Was sollen wir tun?“
Die Kanzlerin verordnete die Aufnahme. Aber die Biedermanns kommen nicht zurecht. Ihre Wandkreuze beleidigen die neuen Besitzer. Ihr unreiner Geruch belastet die Atmosphäre. Schließlich werden sie vor die Tür gesetzt.
Später sehen die Biedermanns noch einmal wehmütig auf ihr Haus. Es sieht ziemlich heruntergekommen aus. Aber es ist voller Leben! 21 Personen hausen da, wo früher gerade eine vierköpfige deutsche Großfamilie wohnte! Die Biedermanns leben in einem Container. Der barmherzige Pastor hat ihn für sie ergattert.
Aber dann kommt auch der Pastor dran. All seine Hinweise, dass er es doch war, der die Flüchtlinge angefordert, eingeschleust und immer an sein Herz gedrückt habe, nützen ihm nichts. Seinem Kirchlein wird eine rote Mütze verordnet. Die neue Ordnung!
„Ich distanziere mich!“, schreit der Pastor in die Flammen. „Damit habe ich nichts zu tun.“
Ungerührt singen die Flammen ihr Lied.

Gravatar: Jürg Rückert

Der Biedermann kehrt wieder wie die Schallplatte mit Sprung:
„In die Wohnung von Herrn Biedermann, der nie gelernt hatte Nein zu sagen, kam eines Tages in der Zeit der Illegalität eine Flüchtlingssippe, die zeigte einen Schein vor, welcher ausgestellt war im Namen derer, die die Stadt beherrschten, und auf dem stand, dass ihr gehören solle jede Wohnung, in die sie ihren Fuß setzte; ebenso sollte ihnen auch jedes Essen gehören, das sie verlangte; ebenso sollte ihnen auch jeder dienen, den sie sähe.“
Im Gegensatz zum glücklichen Ende in Brechts Kalendergeschichte („wusch das Lager, tünchte die Wände, atmete auf“) ist hier ein happy end gänzlich ausgeschlossen.
Nur durch meine Auflösung kann ich beweisen, dass ich ohne "Fremdenhass" bin.
Meine von den "Pastoren des Glücks" unterstellte Fremdaggression bei Verweigerung der "Willkommenskultur" kann ich nur durch Eigenaggression sprich Suizid aufheben.

Gravatar: Aventinus

Ich sehe etwas andere Pallelen: Die Islamisten unter den Migranten entsprechen den Benzinfässern, die die Brandstifter Schmitz und Eisenring (= Merkel, Maas, Göring-Eckardt, Beck usw.) ins Haus bringen. Die Figur des Dr. phil. entspricht ihren willigen Helfern (den Gutmenschen), die zwar den Islamismus und alles, was damit verbunden ist, ablehnen, aber trotzdem mitmachen. Biedermann und seine Frau sind die Mehrheit des Volkes, die das alles nicht wahrhaben will und geschehen lässt.

Gravatar: Duffy

Ein anderes Theaterstück, welches leider von den Bühnen und aus den Lehrplänen verschwunden gestrichen wurde, ist Ionescos "Die Nashörner". Dort wird beschrieben, wie eine absurde Idee/Ideologie immer weiter um sich greift, bis endlich die ganze Gesellschaft von ihr befallen ist. Parallelen zum aktuellen Geisteszustand der westlichen Welt sind unübersehbar.

Gravatar: Matthias Mala

An das Gleichnis vom Biedermann und den Brandstiftern denke ich schon seit den Attentaten im November in Paris. Wir haben den Brandstiftern ein Quartier in unserem Haus gegeben und reden wie Papst Franziskus ihre Mordtaten noch "verständnisvoll" klein, während sie gemäß neuer Intifada-Taktik mit Messern und Beilen nicht nur mehr in Israel, sondern auch vor unserer Haustüre wüten.

Gravatar: Klimax

Der Vergleich mit Frischs Biedermännern ist auch in anderem Zusammenhang schon mal benutzt worden:

"Bierdermann und die Euro-Brandstifter" - hier:

https://www.youtube.com/watch?v=gwNdNZayGb0

Ganz offenbar hat unsere Polit-Kaste Frischs Buch als Anleitung für ihre Arbeit benutzt.

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