Betreuungsgeld: Tiger oder Miezekatze, liebe Union?

Wollen die Bürgerlichen nicht wieder die Volldeppen sein, müssen sie jetzt unverzüglich handeln.

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Die Bundesrepublik Deutschland zahlt (Stand 1. Quartal dieses Jahres) Betreuungsgeld für 455.321 Kinder. 150 mickrige Euro im Monat für die großartige Leistung von Familien, die ihre Kinder zumindest ein bis zwei Jahre zu Hause erziehen. Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber Geld, dass Eltern dennoch gut gebrauchen können, um ihren Kindern Freizeitangebote oder auch eine flexible Betreuung, zum Beispiel durch Tagesmütter, organisieren zu können. Heute hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das vom Bund notwendigerweise eingeführte Betreuungsgeld gegen das Grundgesetz verstößt. Einstimmig! Hier wird nicht etwa festgestellt, dass der Staat Eltern in ihrer Erziehungsarbeit nicht unterstützt darf, sondern dass der Bund nicht dafür zuständig ist. Doch so werden sie es nicht kommunizieren, die Damen und Herren von den linksgrünen Parteien. Sie werden die Sektkorken knallen lassen, um das einzige Großprojekt, dass die CSU in der vergangenen Legislaturperiode durchgeboxt hat, endgültig zu beerdigen. SPD-Generalin Fahimi hat heute schon den Ton dazu vorgegeben.

Wollen die Bürgerlichen nicht wieder die Volldeppen sein, müssen sie jetzt unverzüglich handeln. In den paar Bundesländern, in denen die Union noch regiert, muss unverzüglich ein Gesetzgebungsprozess eingeleitet werden, das Betreuungsgeld als Landesleistung einzuführen. Und es gibt noch eine Möglichkeit: Man kann das Betreuungsgeld auch auf kommunaler Ebene einführen. Und CDU/CSU sind in Deutschland die führende Partei in vielen Städten und Gemeinden. Nun könnt Ihr zeigen, ob Ihr noch fähig zum politischen Kampf seid oder nicht. Tiger oder Miezekatze? Im Übrigen hoffe ich, dass zumindest die Eltern der o. g. 455.321 Kinder bei den nächsten Wahlen daran denken, wem sie zu verdanken haben, dass ihnen nun eine wichtige Leistung weggenommen wird. Wahltag ist Zahltag – man muss es nur konsequent durchziehen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf denken-erwuenscht.com.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: FDominicus

Wenn das wirklich 1200 € sind, zeigt das mal wieder wie ineffizient ein Staat ist. Das wäre bei einer Gruppe von "nur" 5 eine Summe von 6000 €. Wovon man sich sicherlich schon eine oder fast zwei gutbezahlte Aufsichtspersonen leisten kann.

Und es zeigt mal wieder, das Geld ist nicht das Problem sondern es geht schlicht und allein um die "Zucht" von Sozialabgabenbezahlern.

Das nenn' ich mal richtig abstoßend.

Gravatar: Theresia Erdmann

@Johann Valentin Andreae
Da stimme ich Ihnen völlig zu. Dieses Anspruchsdenken der Krippennutzer ist abstoßend. Entweder man/frau kann sich die Krippe ohne Subvention leisten (+1200,- € mtl.) oder eben nicht.

Gravatar: Kinder an die Macht

Wir fordern die sofortige Wiedereinführung des Betreuungsgeldes!
Da das Bundesverfassungsgericht den staatlichen Zuschuss, auf Bundesebene, für verfassungswidrig erklärt hat, fordern wir die sofortige Wiedereinführung auf Landesebene im gesamten Bundesland, von allen 16 Bundesländern.

Eine echte Wahlfreiheit wurde den Eltern mit dem Wegfall des Betreuungsgeldes entzogen. Wer sein Kind aus Überzeugung nicht Fremdbetreuen lassen möchte, sondern sich seinen Kindern bis zu einem bestimmtem Alter in erster Linie selbst widmen möchte, dem war mit dem Betreuungsgeld sehr geholfen und eine Wahl zwischen beiden Möglichkeiten war leichter zu fällen. Mit Auflösung des Betreuungsgeldes werden Eltern allerdings viel eher gezwungen sein, ihre Ideale und Überzeugung aufzugeben, zum Wohle des Geldbeutels. - Der Staat entscheidet was Eltern mit ihren Kindern zu tun haben, eben weil nur die eine Variante vom Staat gefördert wird, frühkindliche (Staats)Bildung nennen sie das!

https://www.openpetition.de/petition/online/wiedereinfuehrung-des-betreuungsgeldes

Gravatar: Ursula Prasuhn

@Dr. Bruno Köhler
Dann machen wir es uns doch zur Aufgabe, ihn immer wieder daran zu erinnern und am Vergessen zu hindern. Die systemfreundlichen Medien werden dabei zwar wenig Hilfe bieten, doch sie verlieren an Bedeutung. Das Internet wird mehr und mehr zur Informations- und Meinungsquelle.

Gravatar: Johann Valentin Andreae

Dieses Anspruchsdenken ist abstoßend. Entweder man kann sich Kinder leisten, oder eben nicht. Im zweiten Fall wäre die Pille angeraten.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

"Im Übrigen hoffe ich, dass zumindest die Eltern der o. g. 455.321 Kinder bei den nächsten Wahlen daran denken, wem sie zu verdanken haben, dass ihnen nun eine wichtige Leistung weggenommen wird. Wahltag ist Zahltag – man muss es nur konsequent durchziehen."

...der Wähler in Deutschland vergisst schnell - sehr schnell.

Gravatar: FDominicus

Ich sehe nicht warum es überhaupt eine Transferzahlung geben soll, weder als Betreuungsgeld noch durch "freie" Kitas.

Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht was das Existenzminimum ausmacht? Warum gilt das so selektiv?

Es geht den Staat weder an wieviele Kinder jemand hat oder auch nicht, und schon gar nicht ist es in Ordnung wenn entweder Familien mit Kindern für Kinderlose bezahlen müssen noch anders herum.

Diese Anspruchsdenken, "man hat es doch ein Recht" darauf finde ich unangebracht.

Wieso ist es gerecht, daß für Kitas bezahlt wird oder auch ein Betreuungsgeld? Warum ist es gerecht dafür jeden mit Steuern bezahlen zu lassen? Das ist eine Subvention und das kann niemals richtig sein. Es gibt keine "guten" Subventionen, es gibt nur schädliche und schädlichere.

Glücklicherweise geht das mit den Zuchtprogrammen gründlich schief. In D sagen sich immer mehr Frauen und Männer (ohne mich) und auch wenn das keine Alternative für micht ist, ist es richtig.

Was ist denn das Ziel? Möglichst "schöne" angepaßte Sozialversichergungszahler zu bekommen? Es geht doch nicht um Hilfe für die Eltern es geht um Indoktrination. Kinder den Eltern wegzunehmen, sie zu "sozialisieren",daß die Bertrüger immer weiter schöne volle Tröge bekommen.

Wieso regt sich hier keiner darüber auf, daß die Kinder in staatliche Aufsicht der Schulden gezwungen werden?

Der einzige Grund für Kita Bezahlungen oder andere Transferzahlungen zu sein ist zu hoffen, daß damit diese neue "schöne" Welt vernichtet wird.. Wenn das ein Zielt ist, wofür man das Betreuungsgeld einsetzen kann ist es eine gute Sache (tm)

Gravatar: Ulli

Guter Kommentar, Herr Kelle. Sie haben meine volle Zustimmung. Jetzt erst recht! muss die Devise lauten. In Baden-Württemberg sind im kommenden Frühjahr Landtagswahlen. Da können die Wähler es Grün-Rot zeigen.

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