BETREUUNG: Aus dem WÖRTERBUCH DES UNMENSCHEN

WENN SICH ARBEITGEBER-PRÄSIDENT Peter Schmidt an den Computer setzt und etwas schreibt, kommt meist etwas dabei heraus, das wenig »präsidial« anmutet: Nämlich messerscharfe Analyse, wie man sie in den MSM heute meist vergeblich sucht. Er kann und darf sogar etwas, was gemeinhin »gar nicht« geht: NS-Realitäten vergleichen mit dem, was der entmündigte, »betreute« Bürger heute erlebt.

Veröffentlicht:
von

BETREUUNG DURCH DIE VOLKSWOHLFAHRT

Anmerkungen zum Zeitgeist, zu Migranten und der neuen Arbeitsstättenverordnung von Peter Schmidt

1957 erschien ein kleines Büchlein mit dem Titel »Aus dem Wörterbuch des Unmenschen«. Herausgeber war unter anderem Dolf Sternberger, ein deutscher Journalist aus einer Zeit, zu der man diesem Berufsstand noch mit Respekt begegnen durfte.

Dieses kleine und vielgelesene Büchlein war Antwort auf einen Alptraum, eine gerade erst überwundene Zeit der völligen Entmündigung des Menschen. Dementsprechend wurde es aus einer Idealvorstellung des freien, selbstverantwortlichen Menschen heraus geschrieben – und einer der exponierten Lexikoneinträge war das Wort: »Betreuung«.

Betreuung ist die Art von Terror, für die der Betreute auch noch Dank schuldet. »Betreuung« passiviert den Menschen, macht aus einem aktiven, freien, sein Leben in der eigenen Hand habenden Menschen einen passiven Empfänger von Leistungen. Deshalb hat Sternberger dieses Wort mit Recht zur Begutachtung gestellt.

Er schrieb: »Die NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) betreute Mutter und Kind, der Reichsnährstand die Bauern, die Arbeitsfront die Arbeiter; die Wirtschaftsgruppen, Wirtschaftsämter, Rüstungsinspektionen und andere Behörden, alle zusammengefaßt im ausdrücklich so benannten ›Betreuungsausschuß‹, betreuten ... die industriellen Betriebe. Ja wahrhaftig: Die Geheime Staatspolizei betreute die Juden ...« Und, der Vollständigkeit halber erwähnt, beschrieb Sternberger die »Lagerbetreuung« in den KZs.

Wem all das schon jetzt vertraut vorkommt, liegt richtig. Es hat nur knapp zehn Jahre gebraucht, schon waren die brüllenden Horden der Entmündiger auch wieder auf der Straße. Verkleidet: jetzt in blutigem rot statt in erdigem braun. Und die Gesellschaft veränderte sich unter dem Druck der Straße und dem Aufmarsch durch die Institutionen.

Die Parteien wuchsen von nun an zusammen zur großen Betreuungs-Einheits-Front. Organisationen zur Betreuung schossen aus dem Boden wie Unkraut oder wurden einfach übernommen wie beispielsweise die Handelskammern. Sie alle einzeln aufzuführen würde Seiten brauchen und doch immer unvollständig bleiben, aber jede von ihnen hat einen Teil des »Volkskörpers« und des staatlichen Haushalts fest im Betreuungswürgegriff. Wie durch ein Wunder werden immer neue Fürsorgeempfänger identifiziert und – ein noch größeres Wunder – auch immer neue Haushaltsmittel.

Inzwischen ist in diesem Land so ziemlich alles betreut, was betreut werden kann. Alle sind in den Passivmodus geschaltet, derer man habhaft werden konnte: Arbeitnehmer, Frauen, Behinderte, Schwule, Migranten, Veganer – um willkürlich ein paar Textbausteine herauszugreifen aus dem Vokabular der links-ökologischen Volkswohlfahrt. Substantive können natürlich beliebig mit Adjektiven angereicht werden: arme Arbeitnehmer, lesbische Frauen, schwule Migranten (aber nur, wenn Sie nicht dem Islam angehören, hier setzt die Volkswohlfahrt andere Maßstäbe, ähnliches siehe bei Frauenbefreiung). Einmal Spaß an der Sache gefunden, kann man endlos tiefer gehen: arme, schwule, weibliche, vegane Arbeitnehmer – der Phantasie sind einfach keine Grenzen mehr gesetzt. Und merke: je mehr Adjektive, je betreuungsbedürftiger. Und desto mehr »Staatsknete«.

Neben den Vollstreckern der Wohltaten, der Volkswohlfahrt, den Gewerkschaften bis hin zur IHK, von Umweltministerium bis Familienministerium, hat sich eine geschwürartig ausgeuferte, unüberschaubare und keiner Kontrolle mehr unterworfene Landschaft von »Enthemmungsbeschleunigern« entwickelt: verdunkelnd NGOs genannt, die wie Parasiten auf den Vollstreckern sitzen. Das Wort »Parasit« kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet »gemästet«.

Umgekehrt sind die Betreuungsorganisationen – biologisch ausgedrückt – der »Wirt«. Und als Wirt bezeichnet man in der Biologie einen Organismus, der einen als Gast bezeichneten, artfremden Organismus mit Ressourcen versorgt, klarer ausgedrückt: mästet.

Was hier zum Wohl von Wirt und Parasit so wunderbar funktioniert – einer mästet den anderen –, erklärt auch beiläufig die keine Kompromisse kennende Liebe beider Seiten zu Bio. Das wäre dann aber ein anderes Thema.

Will man Täter ermitteln, suche man zunächst nach den Motiven. Jeder Krimileser weiß es. Den Motiven einer Schandtat liegen meist Liebe oder Geld zu Grunde. In unserem Fall ist es ganz eindeutig Geld, denn es geht um Summen, die jede Vorstellungskraft sprengen. Wer also seit langem vergebens nach Gründen für etwas sucht, was allem gesunden Menschenverstand widerspricht, und sich mit der Diagnose »durchgeknallt« beholfen hat, muss sich trotzdem nicht zwingend korrigieren. Mehrfach-Motive sind immer möglich.

Auch Migranten sind letztlich nur ein Geschäftsfeld für die Armuts- und Betreuungsindustrie.

Der Migrant ist eine unerschöpfliche »cash cow« für die beängstigend mächtige Betreuungsindustrie geworden, ein Glücksfall der Geschichte sozusagen – Wirt und Parasit machen sich die Taschen in berauschender Weise voll. Unvorstellbare Summen gehen über den Tisch, ungezählte Betreuer müssen den Betreuten zur Seite gestellt werden. Wer die Migranten aus der Betreuung befreien will, ihnen Würde und Selbstverantwortung mit allen Rechten und Pflichten des mündigen Bürgers zurückgeben möchte, der hat die Rechnung im wahrsten Sinne ohne »den Wirt« gemacht: Die erbarmungslose Lobby des Betreuungs-Komplexes, deren Moralkeulen zu furchtbaren Waffen geworden sind. Und wenn alles nicht hilft, marschiert schnell die rote SA, Antifa in der Selbstbezeichnung, deren Schläger in den seltensten Fällen ihr Leben aus Erwerbsarbeit bestreiten – betreute Kampfhunde sozusagen.

Ach ja, da war noch die neue Arbeitsstättenverordnung aus dem Hause von Frau Nahles. Sie selbst hat ungefähr elf Jahre zum Wohle dieses Landes studiert und sich dabei Fach- und Sachkenntnis aneignen können, die sie schon oft zum Wohle ihres Klientels anwenden durfte.

Es geht um eine Verordnung, die für unzählige kleine Mittelständler bürokratische und finanzielle Hürden auf- und ausbaut, für die es in einer freien Marktwirtschaft keine Rechtfertigung gäbe. Auch der Hinweis, dass der BDA an der Gesetzesgrundlage mitgearbeitet hat und dies sogar in weiten Teilen, spricht bestenfalls dafür, dass der BDA – aus den Höhen multinationaler Konzerne kommend – von den Arbeitsabläufen und den Tagesnöten des Mittelstandes Lichtjahre entfernt ist und im Zweifel die Kuschelnähe zu den Betreuern sucht. Oben, im gleißenden Lichtkegel der Macht, hat schon mancher die Orientierung verloren.

Daraus würde sich auch erklären, warum große Teile der deutschen Unternehmerschaft ohne jede strategische Weitsicht in jedem Subventionstrog mit dem Rührlöffel klappernd und die freie Marktwirtschaft geringschätzend eine Energiewende mitträgt, die keinerlei Bezug zu Physik und Betriebswirtschaft hat, die Abwanderung von vielen Forschungsobjekten als gelangweilte Zuschauer beobachtet und den Ersatz von Wissenschaft durch Esoterik mit gelangweiltem Zucken der Schulter begleitet.

Und sich in einem tausendfädrigen Spinnennetz aus Subventionstöpfen zu weiten Teilen der Betreuung ergeben hat.

»Auch Unternehmer, Selbständige und Bildungsbürger sind nicht oder viel zu wenig mit den Wesenskernen von Freiheit, Marktwirtschaft und Liberalismus vertraut, um sie wirksam verteidigen zu können.«

So klar und deutlich hat es schon Roland Baader, der große Freiheitsautor, gesehen. Und so klar und deutlich folgt daraus, dass es für den Deutscher Arbeitgeber Verband und sein Eintreten für eine freie Marktwirtschaft und für Subsidiarität keine Alternative gibt. Zumindest nicht für den Teil der Unternehmer, die dies noch mit Rückgrat oder Zivilcourage vertreten.

Ein Leserbriefschreiber hat in der FAZ diese völlige Umnachtung der Entscheider in ein herrliches Bild gebracht:

Zunehmend fühlt man sich mit unserer Regierung und deren Propaganda-Medien wie in einem surrealen, kafkaesken Albtraum, in dem man als Passagier einem völlig durchgeknallten Kapitän zusehen muss, wie er auf hoher See und unter dem Jubel der Mannschaft Löcher in die Bordwand bohren lässt, damit sich das Wasser nicht so ausgeschlossen fühlt. Auf den Hinweis einiger Passagiere, dass das Schiff dann zwangsläufig sinke, wird geantwortet, dass dies in keiner Weise erwiesen sei, und im Gegenteil sogar wissenschaftlich eindeutig geklärt sei, dass der Mensch Wasser dringend zum Leben brauche. Es wird diesen Passagieren unterstellt, dass sie wohl fanatische Wasserhasser sein müssten, die aus Dummheit wirren Verschwörungstheorien folgten, und sich aufgrund ihres fanatischen Wasserhasses wohl nicht einmal waschen würden. Während sich das Schiff langsam neigt, werden die Restpassagiere angewiesen, nur ja nicht mit jenen »fanatischen Wasserhassern« zu reden die nur »grundlos« Panik erzeugen wollen.

Der Albtraum könnte enden wie auf der Costa Concordia: Die Passagiere wurden dort durch die Mannschaften von den Rettungsbooten weggestoßen, damit sich die Verantwortlichen als Erste in Sicherheit bringen konnten. 1. Februar 2015.

Mit freundlicher Genehmigung von Peter Schmidt. DANKE!

Zuerst erschienen auf lyrikheute.com

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: MicroHirn

Hä?

Jedenfalls jede Menge Verschwörungspotential. Da läßt sich alles draus stricken.

Gravatar: Thomas Rießler

Wenn Politiker und andere Entscheidungsträger in eklatanter Weise irrationale Entscheidungen treffen, ist dies ein Anzeichen dafür, dass sie fremdgesteuert werden. Zur Zeit des kalten Krieges war klar, wer dafür in Frage kam: die Russen. Bei all den seltsamen Entscheidungen in der Politik hätte es schon längst ein Misstrauensvotum im Bundestag geben müssen. Dass dies bisher nicht einmal öffentlich thematisiert wurde, ist kein gutes Zeichen.
Besonders im Zuge des Ukraine-Konflikts ist mir deutlich geworden, dass es in den bundesdeutschen Medien jede Menge russische Trolle gibt, die Putin über den grünen Klee loben und an den Amerikanern und den Mainstream-Medien kein gutes Haar lassen. Bis zu einem gewissen Grad kann ich die Kritik an den Mainstream-Medien ja auch nachvollziehen. Es ist allerdings zu bedenken, dass Medien mit hoher Auflagenstärke ein bevorzugtes Angriffsziel für fremde Geheimdienste sind. Wenn es gelungen ist, einige fremdgesteuerte Leute in diesen Schlüsselpositionen unterzubringen, können diese Personen dazu benutzt werden, „irrationale“ Entscheidungen zu treffen, die das westliche System diskreditieren sollen. Auf diesen „Fehlentscheidungen“ können dann ihrerseits wieder die russischen Trolle herumhacken, um die Situation zu verschärfen und die angebliche Bösartigkeit des Systems auszuschlachten. Zuerst ein Problem verursachen und danach das Problem kritisieren, das man selbst verursacht hat. Ein typisches Vorgehen der Linken. Die Wahrheit auf russisch: Prawda.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang