Aus einem Briefwechsel

Lieber Freund,   wie gestern versprochen schicke ich Dir in der Anlage den Artikel aus der FAZ

Veröffentlicht:
von

(http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/ausbildung-von-fluechtlingen-in-rosenheim-14092678.html) über die ernüchternden Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Ausbildung von Flüchtlingen.

Die FAZ ist über jeden Zweifel erhaben, die Ausbilder, die in dem Artikel zu Wort kommen, ebenfalls. Sie sind voller Idealismus an die Aufgabe herangegangen.

Auch ich bin der Meinung, dass Deutschland eine moralische Verpflichtung hat, Flüchtlinge aufzunehmen, aber auf gar keinen Fall in der Art und Weise, wie sie sich bei uns vollzogen hat und weiterhin vollzieht:

  • Unter Aufhebung von Recht und Gesetz durch einen einsamen Aufruf der Kanzlerin

  • Nicht legalisiert durch das Parlament

  • Ohne Abstimmung mit unseren europäischen Partnern und gegen den Willen der hauptsächlich vom Flüchtlingsstrom betroffenen Durchgangsländer

  • Ohne jede Vorbereitung

Die Folgen dieser Handlungsweise unserer Kanzlerin sind

  • Ein Hereinbrechen eines Flüchtlingsstromes ungeahnten Ausmaßes und –bislang- ohne absehbares Ende

  • Chaos bei der Aufnahme und Registrierung der Flüchtlinge

  • Einladung für Trittbrettfahrer, unser Asylrecht auszunutzen

  • Ankurbelung des Schleusergeschäftes

  • Verlust unserer äußeren und inneren Sicherheit, deren Wahrung zu den Hauptverpflichtungen einer von uns eingesetzten Regierung gehört

  • Isolierung Deutschlands innerhalb der Europäischen Union, welche eine unverzeihliche Missachtung deutscher Staatsraison nach den verheerenden historischen Erfahrungen des deutschen Volkes im vergangenen Jahrhundert darstellt

  • Gefahr des Verlustes der kulturellen Identität unseres Staates

  • Spaltung unserer Gesellschaft in Deutschland

  • Totale Überforderung unserer Aufnahme- und Integrationsmöglichkeiten, die da sind

-Registrierung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

-Unterbringung

-Sprachausbildung

-Berufsausbildung

-Aufnahme in den Arbeitsmarkt

-und jetzt noch zusätzlich –erkenntlich aus dem beigefügten Artikel- fehlende Ausbildungsfähigkeit und fehlender Ausbildungswille bei einem noch nicht quantifizierbaren Teil der jugendlichen Flüchtlinge

Die finanziellen Folgen für uns werden allein in diesem Jahr nach mittlerweile nicht mehr angezweifelten Schätzungen ca. 25 Milliarden Euro betragen. Kommt in diesem Jahr eine weitere Million Flüchtlinge, werden im nächsten Jahr 50 Milliarden fällig.

Die Schlussfolgerung aus Vorgenanntem kann m.E. nur sein, dass der Flüchtlingszugang schnellstens auf Null runtergefahren werden muss und zwar durch vorübergehende Abriegelung der Grenzen, und von der europäischen Union das Geld nicht für die Aufnahme von Flüchtlingen in Europa ausgegeben wird, sondern in den Aufbau von Flüchtlingsstädten in sicheren Zonen entlang der syrischen Grenzen. Das muss mit dem Versuch einhergehen, dort kleine eigene Wirtschaftskreisläufe zu erzeugen, sodass die Flüchtlinge nicht nur auf karitative Zuwendungen angewiesen sind sondern beginnen können, sich selber zu helfen. Diese Aktion darf auf keinen Fall über die Türkei laufen, da wir damit erpressbar werden, sondern muss über die Vereinten Nationen mit europäischer Unterstützung organisiert werden.

Bei genauem Hinsehen wird man meiner Meinung nach erkennen müssen, dass nur der vorgenannte Ansatz wirklich human ist.

Lieber Freund,

Du hast in dankenswerter Weise die von der Merkelschen Politik verursachten Probleme mit ihren verschiedenen Aspekten sehr zügig „auf die Punkte“ gebracht. Ganz zum Schluss gibst Du Hinweise zu den Lösungsmöglichkeiten, die von der Türkei wegführen, was absolut notwendig ist.

Mit Mühe hat man heute Nacht versucht zu kaschieren, dass die EU-Konferenz gestern gescheitert ist. Im Laufe der Sendung „Plasberg“ war von Klose in Brüssel zu erfahren, dass der Pressesprecher von Orban auf die „neuen Vorschläge der Türkei“ bereits getwittert hat, Ungarn würde dagegen sein Veto einlegen.

Also, es ist fast nicht zu fassen: Wir haben es anderen Regierungen und anderen europäischen Staatsmännern zu verdanken, dass der Flüchtlingsstrom unterbrochen wurde und – was die Balkanroute betrifft – auch gegen den Willen unserer Regierung unterbrochen bleiben wird. Wir müssen beten, dass auch die anderen Regierungen den „Deal mit der Türkei“ zu Fall bringen werden: Visafreiheit gegen Rücknahme der in Griechenland jetzt Gestrandeten, das heißt die illegale gegen die legale Migration zu tauschen, wie es Söder gestern gleich richtig kommentierte.

Zu den Lösungsvorschlägen ganz unten: Flüchtlingsstädte im Grenzbereich von Syrien soll bereits Erdogan vor Kurzem ins Gespräch gebracht haben, mit negativen Reaktionen unserer Medien; und Hollande wies darauf hin, dass Griechenland die Flüchtlinge erst mal beherbergen müsse bis eine Lösung gefunden sei. Sicherlich bedarf dazu Gr. nicht nur finanzieller Unterstützung seitens der  EU sondern auch personelle Unterstützung. Die Armee hat in Idomeni immer noch keine Zeltstadt aufgebaut!

Sicherlich ist Merkel der Adressat unserer Kritik, aber aus den Talkshows und den Nachrichtensendungen kannst Du stets aufs Neue erleben, dass es mit Ausnahmen die gesamte politische und mediale Klasse ist, die der von der Merkel-Administration betriebenen Politik das Wort redet. Empfehle Dir, die ZIB-Sendung in das tägliche Fernsehprogramm mit hineinzunehmen: Andere Wortwahl, andere (realistischere) Kommentare. ZIB2 ist meistens über 3sat zu erhalten. Ansonsten im Internet (Google: ZIB live).  Bitte bei Gelegenheit weiter empfehlen…

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: keinUntertan

Wie wahr. Und Deutschland kann sich eigentlich über Österreichs konsequente Politik freuen.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang