Agitation und Sprache

Die Sprache als Spiel mit Begrifflichkeiten und ihr gezielter Einsatz und Verwendung ist von jeher ein Instrument der politischen Rhetorik, und bevorzugtes Werkzeug von Ideologien, vor allem derer mit totalitärem Anspruch. Elemente dazu sind Umdeutung der Wortinhalte, sind Verfremdungen, sowie versteckte Botschaften und Wiederholungen von Unwahrheiten.

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Ein beliebtes Instrument von Ideologen, so auch der Frauenlobby, ist das moralische und politische Umdeuten von gängigen Wortinhalten für gewünschte Aussagen in einem ideologischen Kontext. Nehmen wir das Wort „Diskriminierung“, beispielsweise in Bewerbungsverfahren. Männer dürfen unter gewissen Umständen nach der feministischen Ideologie diskriminiert/benachteiligt werden, wenn es denn der Frauenförderung dient. Und wenn dann eine Frau bei gleichem Leistungsprofil einem Manne vorgezogen wird, heißt das leicht zynisch in geschlechtergerechter Sprache das wäre „positive Diskriminierung“. Diese Formulierung ist sogar eine verwegene Umdeutung nicht nur der Diskriminierung, sondern auch des Wortes „positiv“, denn kein Mensch würde eine Diskriminierung als positiv ansehen. Dennoch: es ist gängige (Gerichts-) Praxis…….Weiß das der deutsche Bundesbürger? Weiß er, dass das übliche Praxis im öffentlichen Dienst, an den Hochschulen schon seit Jahren ist?

Staatsideologien verbergen verständlicherweise in ihren Schriften wahre Ziele. Dazu gehört der ungeschriebene Kanon für feministische Begriffsdeutungen umgangssprachlicher Wörter, wie beispielsweise die Begriffe Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Familie, Gleichberechtigung, oder Wahlfreiheit. Das sind Worte, die in der Umgangssprache eine öffentlich akzeptierte Bedeutung haben, aber in feministischen Texten je nach Zielgruppe oder gewünschter Botschaft anders ausgelegt werden. So werden je nach Bedarf die Begriffe Gleichberechtigung oder Gleichstellung mit fast gleicher Bedeutung verwendet – je nach gewünschter Botschaft. Das hat zur (gewollten) Folge, dass beispielsweise in Talkshows unsägliche Diskussionen über Gleichstellung stattfinden, ohne dass vorher von der Moderation die Begrifflichkeiten klar gestellt werden. oder nehmen wir das Beispiel “Wahlfreiheit”. Das ist ein Begriff, der in der Umgangssprache anders verstanden wird als im feministischen Kontext mit der Folge, dass eine Diskussion darüber sinnlos ist, da die Kommunikationsebenen nicht auf einen Nenner gebracht werden können. Manchmal neigt man in einem solchen Fall zu der Meinung, dass Begriffsverwirrung ein feministisches Programm ist.

Ein beliebtes Element, mit Aussagen die wahren, eigenen politischen Ziele zu verbergen, ist es die Verwendung von pseudowissenschaftlichen Begriffen, möglichst in einer Fremdsprache, wie „Gender Mainstreaming, Gender Diversity, Queerversity”, Konstruktion und Dekonstruktion, etc. Deren Inhalte sind zwar den Insiderinnen bekannt, die übrige Welt wird über die Bedeutung solcher Wortgebilde aber bewusst im Ungewissen gelassen. Desinteresse der übrigen Welt, also des Normalbürgers, ist die Folge. So bleibt die Ideologie unangreifbar und es kann weiter agiert werden…….

Von einem Propagandaminister im letzten Jahrhundert stammt der Ausspruch: „Eine Lüge wird durch häufige Wiederholung beim Bürger zur Wahrheit“. Wie wahr: die Aussage „Frauen verdienen über 20% weniger als Männer” ist für den überwiegenden Teil der Bundesbürger mittlerweile zu einer wahrheitsgemäßen Aussage geworden. Richtig – bei gleichen Ausgangsbedingungen – ist: es besteht ein rechnerischer Unterschied von nur rd. 8%. Oder: “Männer sind Täter, Frauen Opfer”. Dieses Mantra gehört inzwischen auch in das Kapitel erfolgreiche Agitation durch Sprache.

Zur Krönung der Agitation durch Sprache gehört die „Zwischen-den Zeilen-Botschaft“, die versteckte Botschaft, oder auch ”hidden Agenda”) Ein Beispiel dafür ist die Aussage „Wir sind für die Vereinbarung von Beruf und Familie“. Diese Aussage bedeutet in der feministischen Auslegung: die Vereinbarung ist dann erreicht, wenn - durch Hintanstellung der Wünsche des Mannes und der Kinder – es der Frau ermöglicht wird, eigene Wünsche zur Berufsausübung in den Vordergrund zu stellen. Das ist gewiss eine Deutung, die nicht unbedingt der Meinung weiter Teile der Bevölkerung entspricht, eine Deutung, die sich aber in den Medien kaum wieder findet.

Sprache als ein Instrument in Form der geschlechtergerechten Sprache und als Hilfsmittel der Agitation ist eigentlich ein Phänomen totalitärer Systeme. Deswegen verwundert es um so mehr, dass in unserer Demokratie sich kaum Widerstand, kaum Empörung regt gegenüber solcher Art sprachlicher Umdeutungen und Missachtung von gewachsenen Sprachregeln.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jan Leris

Sehr geehrter Herr Kuhla, Sie beschreiben hier, was George Orwell in seinem Buch "1984" als "Truth-Speak" (was aber in Wirklichkeit nur Lügen beinhaltet!) genannt hat. Sein Buch hat hervorragend beschrieben, wie totalitäre Staaten Desinformation nutzen, um Lügen durch wiederholte Gehirnwäsche zu Wahrheiten umzuwandeln. Die Frauenrechlerinnen nutzen die gleichen Methoden heute in Deutschland.
Das Wort "Frauenrechtlerin" gehört auch zu "Truth-Speak", weil es keine "Frauenrechte", sondern nur Menschenrechte und Bürgerrechte gibt, die für Frauen genauso wie für Männer gelten. Um ehrlich zu sein, mussten Feministinnen für ihre Menschen- bzw. Bürgerrechte kämpfen, aber nicht für ihre "Frauenrechte". Ihr jahrzehntelanger Kampf für "Frauenrechte" haben in der Gesellschaft zu vielen männerdiskriminierenden Entwicklungen geführt, wie z.B. Frauenministerien, Frauenförderungsprogramme, Frauenbeauftragte (in "Truth-Speak": Gleichstellungsbeauftragte!), Frauenhäuser, Frauenparkplätze, usw. und so fort. Wir haben den Frauenrechtlerinnen zu verdanken, dass Männer in Deutschland durch eine selbstsüchtige Frauenpolitik und eine Bevorzugung von Frauen "positiv"??? diskriminiert werden.
Das Wort "Selbstverwirklichung" gehört auch zum "Truth-Speak" der Frauenrechtlerinnen, weil es ein "Pippi Langstrumpf Syndrom" unter Feministinnen verborgt, nämlich: "wir machen die Welt, wie es uns gefällt - egal was es unseren Kindern und Partnern kostet!" Selbstverwirklichung ist ein rein narzisstischer Ego-Trip für viele Feministinnen. Ihr Kampf für eine gesetzliche Frauenquote für spitzen Positionen der privaten Wirtschaft (obwohl so ein Gesetz verfassungswidrig wäre) zeigt diesen Narzissmus am besten.
Es ist an der Zeit, dass die demokratisch gesinnten Bürger und Bürgerinnen sich gegen die selbstsüchtige Frauenpolitik einsetzen. Wir sollten für eine geschlechtsneutrale Politik - statt einer Politik der besonderen Exklusiv-Vorteile für Frauen - plädieren. Im Klartext: Wer unsere Demokratie noch retten will, muss die feministische Ideologie ablehnen! MFG, Jan Leris.

Gravatar: Meier, Karl

Das ist das Feld, auf dem die politischen Kämpfe geschlagen werden.
Wer es mit seinen Begriffen besetzt, beherrscht die Lage von vornherein.
Es ist dringend notwendig, dass wir
1. die Manipulations- und Erpressungsbegriffe der Gegner platzen lassen ("Toleranz", Vielfalt", "Solidarität", "Nachhaltigkeit")
2. eigene Leuchtturm-Begriffe einpflanzen, an denen sich der Gegner messen lassen muss.

Fangen wir mit dem 2. an, das ist positiver und erfordert weniger geistige Aktivität beim Publikum.
Unser Hauptbegriff kann "FREIHEIT" sein. Die Freie Welt verwendet ihn ja schon.
Fordern wir also Freiheit - der Gedanken, der Rede, der Diskussion.
Weisen wir jeden Versuch zurück, die private und öffentliche Freiheit des Bürgers zu unterdrücken (durch Tabus und Redeverbote nach Maßgabe von Volkshassern und Linksextreme). Wer immer den Versuch der Diffamierung macht, muss mit der Freiheitsfrage konfrontiert werden: IHM muss die Erklärungsnot aufgezwungen werden.
Der Rest ist Rutschen.

Gravatar: pit

Sehr guter Kommentar!

Gravatar: MicroHirn

"Deswegen verwundert es um so mehr, dass in unserer Demokratie sich kaum Widerstand, kaum Empörung regt gegenüber solcher Art sprachlicher Umdeutungen und Missachtung von gewachsenen Sprachregeln."

Das ist schnell beantwortet. Indem das Vertrauen der eigenen Wahrnehmung durch suggestive Plausibilittäten, die durch vielerlei Botschaften der Marke 'Fortschritt', 'Befreiung' und 'Gutsein'
moduliert werden, nicht nur geschwächt, sondern ausgelöscht wurden und ein Zwang aufgebaut wurde, das 'Neue', als das 'Bessere' anzusehen. Auf gut deutsch auch Gehirnwäsche und Gedankenmanipulation. Geradezu hypnotisch wurde das angebliche 'Fehlverhalten' der eigenen Empfindungen und Meinungen dem Verdacht ausgesetzt nicht mehr korrekt zu sein. Unter einem solchen Druck reagieren Menschen mit Anpassungsverhalten. Erst wenn Menschen wieder beginnen 'aufzuwachen' und nachzudenken, können sie sich gegen solche Indoktrinationen zur Wehr setzen. Dies geschieht mittlerweile in größerm Umfang und Menschen möchten die totalitäre Fesselung abschütteln. Genau in diesem Zusammenhang wird die AfD die Partei der aufgewachten und bewußten Menschen sein, die agitatorisch propagandistischen Worthülsen nicht mehr folgen und sich der Kontrolle einer dogmatischen Rhetorik entziehen.

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