Einige Leser werden sich daran erinnern, dass man beim UBA derartige Geräte schon einmal vom Markt verbannen wollte. Solche Maßnahmen sollten jedoch genau überlegt sein, denn die bloße Existenz der Produktion von elektronischen Geräten mit fest verbautem Akku deutet darauf hin, dass deren Angebot mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden ist. Das einige Kritiker behaupten, allein die Hersteller würden davon profitieren, lasse ich hier einmal unkommentiert. Auch will ich hier nicht darauf eingehen, ob Elektroschrott überhaupt als Problem interpretiert werden sollte oder ob er wie jeder andere Schrott eine potentielle Rohstoffquelle darstellt, die nur unter schlechten Rahmenbedingungen auch ein ökologisches Problem ist. Hier soll es allein um die Frage gehen, ob die spezifische Abfallmenge überhaupt von relevanter Größenordnung ist. Eine Überschlagsrechnung ergibt, dass die 2012 weltweit verkauften 722 Mio. Smartphones und 186 Mio. Tablets inklusive Akku rund 0,2 Mio. Tonnen auf die Wage bringen, wenn man von durchschnittlich 150 Gramm für ein Smartphone und 600 Gramm für ein Tablet ausgeht. Falls diese Masse auf einen Schlag auf dem Schrott landet, dann würde das lediglich einem Siebtel der 1,4 Mio. Tonnen Geräte- und Akkuschrott entsprechen, die 2010 allein in Deutschland anfiel. Wer wie das UBA Elektroschrott pauschal zum Problemfall erklärt, der muss sich dennoch fragen lassen, weshalb das Pulver gerade auf Smartphones und Tablets verschossen wird, die derzeit nur einen untergeordneten Beitrag zur globalen Elektroschrottmasse liefern. Zwar zeichnet sich diese Fraktion gerade durch eine Vielzahl von wertvollen und recyclingfähigen, aber nicht immer ungefährlichen Materialien aus, wobei Letzteres nur für einen geringen Teil der internationalen Entsorgungsinfrastruktur ein echtes Problem darstellt. Allein ihre große Popularität scheint Smartphones und Tablets zur willkommenen Zielscheibe für ökologisch motivierte Verbotsphantasien zu qualifizieren.
Beitrag erschien zuerst auf: liberalesinstitut.wordpress.com
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